Wortbildung aus stilistischer Sicht.

1)Stilwert der Transposition-als Wortbildungsmaterial.Unter Transposition versteht man Uberfuhrung einer WA in eine andere ohne besondere Wortbildungsmittel.Am verbreitesten ist im D die Transposition einer WA in die Klasse der Substantive.(Substantivierung)z.B.blond-die Blonde,laufen-der Laufende.Die Verbalisierung einer WA kommt im D seltener vor als die Substantivierung.Als Uberfuhrungsmorphem fungiert das Infinitivsuffix -e(n):Blut-bluten,Loffel-loffeln.Zur Verbalisierung greift man,um das Geschehen in seinem Verlauf darzustellen.Es gibt auch andere Arten der Transposition:Adjektivierung,Pronominalisierung.(z.B. Die Rose-rosa).2)Stilistische Moglichkeiten der Ableitungen. Ableitungen konnen mit Hilfe der Affixe und Halbaffixe gebildet werden,durch Suffigierung und Prafigierung.Man unterscheidet 3 Arten der Ableitungen:1.Ableitung der absoluten Stilfarbung der 3 Komponenten. Diese Art ist zahlenmaßig gering.Sie entstehen nach den Wortbildungsmodellen mit expressiven Suffixen z.B.Suffix -bold,-ijan(Saufbold,Grobijan)-sie bilden Personenbezeichnungen.3 Komponente:funkt.-Alltagsrede,normative-gesenkt/salopp/grob,expressive-abwartend. Ihr emotional-expressiver Gehalt ist so gro?,dass sie zu Schimpfworter werden.Sie sind meist auf die Umgspr beschrankt.Ihre stil.Charakteristik-nach 3 Komponenten.Im Gegensatz zu dieser Gruppe verleihen die Suffixe -chen,-lein Verkleinerung und Bewertung(positive und negative)z.B.Stuhlchen,Mannlein. 2.Ableitungen mit partieller Stilfarbung.Sie bilden die gro?ere Gruppe,als die Abl der 1.Gruppe.Bei der substantivischen Ableitung mit suffix -ling zeigt sich ein negatives Bewertungssem.z.B. Dichterling,Schwachling.Es gibt aber parallel dazu neutrale Worter-Dichter,Schwacher. Andere Teile desselben Wortbildungsmodells enthalten kein Wortbildungssem.z.B. Schmetterling. Das Modell mit Suffix -erei h auch negative Nische. z.B.Schlagerei,und auch positive-Malerei:)).Zu den partiell kolorierten Modellen gehort noch das Null-Suffix.Dieses Sem ist stilistisch neutral(z.B.das Gelande,das Gebirge).Die anderen Modellen besitzen ein negatives Bewertungssem(z.B.Getue). 3. die Ableitungen,die im Redezusammenhang kontextuale Stilfarbung erhalten.Diese Gruppe bildet expressive Benennungen im Kontex.(z.B.die Rieche anstatt Nase-expressiv, Schwergewichter-neutral).3)Stilistische Moglichkeiten der Zusammensetzung und Zusammenruckung. Jedes Modell-als Stilmittel verwendbar. Zusammenruckung: in einer knappen Form verbergen sie reichen Sinngehalt,der in einem Begriff eienen Teil der Aussage od die ganze Aussage vertritt.(z.B.Vergissmeinnicht);Zusammensetzungen:3 Gruppen:1)Volkssuperlative-besitzen eien erstaunlich schopferische Kraft(z.B.himmelhoch)-besonders in der Werbung,Belletristik und Alltagsrede.2)Zusammsetz mit Metapher od metaphorischem Vergleich.3)Mittel der sprachlichen Okonomie(vitaminfrisches Gemuse) ==? alle Zusammensetz h expressive Kurze und informationsreiche Sparsamkeit.


 

Stilpotenzen der Phonetik

Die Phonetik (bzw. die Phonologie) bildet ein "geschlossener" Teil der Sprache im Gegensatz zum "offenen" System der Lexik, deshalb bietet sie eine viel bescheidenere Moglichkeit fur stilistische Nuancen.

Trubetzkoy furte im Jahre 1939 den Begriff "Lautstilistik". Nach Trubetzkoy sollten 2 Zweige der Phonetik geschaffen werden:

-die Appelphonologie (Erforschung aller phonologischer Mittel, die dazu dienen, gewisse Gefuhle im Hurer hervorzurufen, mag der Sprecher sie wirklich od nur angeblich erleben).

-die Kundgabenphonologie (Kennzeichnung des Sprechers, z.B. in der Aussprache und in der Intonation).

2)Intonation aus stilistischer Sicht

Die Intonation- eine komplexe Erscheinung, die mehrere Elemente einbezieht: die Tonhohenbewegung, die Intensitat der Aussage, ihr Tempo, die Klangfarbe, den Rhythmus, die Satzbetonung, die Pausen.

Die Gesetzmassigkeiten der deutschen Intonation gelten fur alle Stilarten, aber einzelne Funktionalstile auszeichnen sich durch gewisse intonatorische Merkmale.

Intonation und 3 Erscheinungsformen der Sprache:Hochsprache,Umgspr,Mundart- gegenseitig beeinflussen, besonders eng beruhren sich Hochsprache und Umgspr.,so dass auf ihren Grund eine neue Erscheinung- die literarische Umgspr ensteht. Jede Erscheinungsform- gewisse Besonderheiten der Klanggestalt.

Phonetischer Stil

Den Begriff "phonetischer Stil" hat der sowjetische Forscher der Phonostilistik Gajducik eingefuhrt. Es ist "ein komplex der phonetischen Mittel, die einer sprachlichen Ausserung eigen ist". Er unterscheidet 5 phonetische Stilarten:

-feierlicher Stil, -wissenschaftlich-sachlicher Stil, -offizieller Stil, -Stil der alltaglichen Umgspr,-familiarer Stil

Ihre phonostilistische Merkmale hangen vom Ziel und Gegenstand der Ausserung, den Beziehungen zw Sender und Empfanger. Die intonatorische Gestaltung hangt von dem Inhalt der Mitteilung, der kommunikativ-pragmatischen Aufgabe des Sprechers, sowie vom Satzbau.

Man kann die Rede in einer Diskussion lebhafter machen, wobei man das Tempo beschleunigt, um die Pausen kurzer, Akzenet abwechslungsreicher zu machen.

Stil der Alltagsrede - verschieden je nach der partnerbezogenen, dialogischen od pluralistischen Rede:

-Gesten und Mimik erganzen die sprachliche Information

-eingliedrige und elliptische Strukturen

-Intonation ist bewegter, ausdrucksvoller

-Aneinanderreihen kurzer, durch Pausen abgesonderter Syntagmen

-Monologe : scharfe Intonationsstrukturen, aufgelockerte Satzbau, Mannigfaltigkeit der Satztypen, emotionale Farbung.

Intonation und Expressivitat der Rede

expressive Rolle der Intonation- 3 Funktionen: -emotionale Beteiligung, -Geltungsgrad der Aussage (Zweifel;Wunsch), -Steigerung der Aufmerksamkeit (durch Akzent und Pausen)

Das Zusammenwirken der Intonation und anderer Sprachmittel erfolgt auf dreifache Weise:

a) sie unterstutzen einander: sprachliche Mittel verschiedener Ebenen wirken zusammen (Ach!Wie glucklich bin ich heute!)

b) sie erganzen einander: wenn nur ein Mittel allein wirkt und die entsprechende Emotion ausdruckt-Er ist fort.

c)sie widersprechen einander (zB Aussagesatz mit der Intonation eiens Befehlsatzes)

Verletzung des Intonationsmusters.

Nach der Intonation kann man die konkrete gefuhlsmassige Farbung erkennen (Freude-Traurigkeit)

Die Steuerung der Aufmerksamkeit wird durch die Hervorhebung der wichtigsten Teile (Rhema) im Satz erreicht.Dazu folgende Mittel:

-Akzent und Pausen, -graphische Mittel (Unterstreichen, Schriftart, Striche,Klammer)

Beim Satzabbruch erganzt die Intonation das Nichtgesagte. Die Intonation schafft Spannung, Expressivitat.

Der Rhythmus.

ensteht durch die Folge starker und schwacher betonter sprachlichen Elemente durch Pausen und Akzente. Er hangt von Wortwahl, Wortstellung und Satzbau ab. Ebenso wie es einen Individualstil gibt, so gibt es auch den Individualrhythmus eines Dichters. Der Rhythmus wird vom:

-Funktionalstil

-Thema

-Sprechsituation

-andere Bedingungen bestimmt.

Rhythmisch aufgebaut sind manche Sprichworter, Sentenzen, geflugelte Worter.


 

25 Graphische und orthographische Stilmittel.

1) Stilpotenzen der graphischen Mittel

Linguistische Mittel: Zeichensetzung (der Punkt, das Fragezeichen, das Ausrufezeichen, das Komma, der Doppelpunkt, der Gedankenstrich, das Anfuhrungszeichen, Gedankenpunkte)

Neben der Hauptfunktion (Gliederung des Satzes in syntaktische Teile, Gliederung des Textes in Satze mit der Angabe von Hauptmerkmalen: Frage-, Ausrufe-,od Aussagesatz) sieht die Zeichensetzung auch eine grosse Rolle in der Gliederung des Satzes in Einzelteile, die expressive Farbung besitzen und wiedergeben:

-die Zeichensetzung betont das Verhaltnis des Autors zur Aussage, -Rhythmisch-melodischer Aufbau der Rede, -Wiedergabe von graphischen Aquivalenten

Den Punkt setzt man am Ende des abgeschlossenen Aussagesatzes.

Stilistische Funktionen:

-Bei der Beschreibung des Gesamtbildes teilt der Punkt den Satz in kleine selbstandige Abschnitte und wiedergibt die Einheit und Dynamik des Ganzen, -Bei der Beschreibung des Gesamtbildes kann der Punkt als Zeichen der langen emotionalen Pause betrachtet werden, -Der lange Text ohne Punkte wiedergibt die Dynamik

Das Fragezeichen setzt man:

-am Ende des Satzes mit verschiedenem Grad der Frageintonation, -in den rhetorischen Fragen, -in den Satzen mit Zweifeln (z.B,Wie ware es wenn wir...?), -in den Satzen, die hofliche Bitte od Aufforderung od Emporung enthalten.

Das Ausrufezeichen beendet emotionale Satze:

z.B,"Mord! Jammer! Angst! PLage! Pech!"

in den Satzen, die ihrer Form nach Fragesatze sind, aber in der Tat keine Frage,sondern grosse Emporung od Verwunderung wiedergeben.(z.B,"Na? Willst du nu oder nicht?"

Das Komma- ein Pausezeichen, ein stil Mittel,das von grosser Bedeutung ist:

-als Mittel der betonten Gliederung des Satzes, -die Aussonderung von Einzelteilen des Satzes, -Schaffen der Dynamik, -Schaffen des dynamischen Rhythmuses

Doppelpunkt- Anstrengungszeichen, das auf verschiedene Redeerganzungen (direkte Rede, Aufzahlungen, Erklarungen, Zusammenfassungen usw) aufweist:

-fur die Aussonderung, Hervorhebung des Hauptsinnes (z.B, Dann tauchten im Dunst massive Gestalten auf: Feinde.)

-fur die Verstarkung der Erwartung (z.B,"Nun wenn Sie nicht horen wollen: so mogen Sie fuhlen.")

-nach der direkten Rede

-Erwartungspause (z.B. "Doch im Ernste: ich weiss es nicht, ob es viel Muhe kostet...")

-in Formularen

Anfuhrungszeichen (Gansefusschen):

-Mittel der Aussonderung der direkten Rede

-Aussonderung von Zitaten, Titeln

-Hervorhebung von Einzelnworter (vor allem Jargonismen, Dialektismen)

Der Gedankenstrich kennzeichnet emotionale Pausen und hat unbeschrankte Moglichkeiten der Nuancierung der Rede:

-Zeichen der Pause

-Mittel zur Wiedergabe der abschlussigen ung stotternden Rede (z.B,"Nein!-und das-wollte ich Ihnen unbedingt....")

-Mitteilung von etwas Unerwartetem (z.B,"Ich bin......-von ihm!")

-starkes Mittel der Aussonderung (z.B, Ihm fehlte eines-Energie.)

-in den Aposiopesen anstatt von ausgelassenen Wortern.

-Mittel der Gliederung des Textes bei der Aufzahlung

Gedankenpunkt: -weist auf emotionale Pausen auf, -wiedergibt das Verhaltnis des Sprechenden zum Inhalt (Unsicherheit, Verlegenheit..)

Extralinguistische Mittel-polygraphische Mittel:

-verschiedene Schriften, Buchdruckfarbe, Setzentypen (Kursiv), ungewohnliche Anordnung vun Textzeilen, Absatzgliederung usw, -Die fur den Text relevanten Stellen konnen mit Hilfe von verschiedenen Schriften, Grossbuchstaben hervorgehoben werden., -verzierte Gestaltung der Reklamatexten

Zu den Mitteln der graphischen Bildlichkeit gehoren "Textaquivalente": Worte von Wanderungen, Flockenworte usw.

2) Stilpotenzen der Orthographie

-emotionaler Zustand (z.B, lieeeber Freund!)

-Stottern (M-mach..)

-Ausserlinguistische Momente (Husten od Einatmen) z.B, kh-kh..

-Zur Wiedergabe des nationalen und territorialen Kolorits (Auff Widdersen- bolgarisches Deutsch)

-Soziale und berufliche Zugehorigkeit


Begriff der Bildkraft.

Bildkraft besteht aus 2 Komponenten:Bildhaftigkeit,Bildlichkeit. bildhaftig=anschaulich=выразительный,bildlich=ubertragen=figurlich=образно.Die Bildhaftigkeit erscheint aus der lexikalischen Struktur von Einzelnworter und Wendungen aufgrund direkter (eigentlicher) Bedeutung.Diese Abart der Bildkraft ist an isolierten Lexemen des Sprachsystems feststellbar (paradigmatischer Aspekt),in der Grammatik fehlt sie. Die Bildlichkeit ensteht aufgrund syntagmatisch bedingter Bedeutungsubertragung od eines Begriffsaustausches.Sie kann nur im Zusammenhang mit Kontext (Situation) eindeutig determiniert werden.Man findet sie sowohl in der Lexik,als auch in der Grammatik,in unterschiedlichen Erscheinungsformen.Hauptmittel der Bildhaftigkeit ist die treffende Wortwahl aus den der Aussageabsicht entsprechenden thematischen und synonymischen Reihen.Dank der Bildhaftigkeit konnen die Worter des Sprachsystems die Gegenstande,Vorgange und Erscheinungen so lebendig und plastisch in unserem Bewusstsein reproduzieren,dass sie Gesichts-,Gehors-,Geruchs-,Geschmacks- und Tastempfindungen hervorruven.Als bildhaft bezeichnen wir sie deshalb,weil sie durch die semantischen und stilistischen Bedeutungselemente dem Allgemeinbegriff klare Details verleihen und dadurch immer scharfere Umrisse eines Vorstellungsbildes zeichnen. z.B. das literarisch-umgspr Substantiv Bengel wirkt dank dem lexischen Erganzungssem "unerzogen","rumpelhaft" sowie der abwertenden expressiv-stilistischen Komponente bedeutend informativer und farbiger,als der neutrale Allgemeinbegriff "junger Bursche". z.B.Der Apfel hangt auf dem Zweig.-Er baumelt auf dem Zweig. Aus dem stattischen wird ein dynamisches Bild. Die Wortwahl hangt von der kommunikativen Situation.(z.B. Kontrast zwischen der emotionalen Ausdrucksweise des Privatbriefs und des trockenen Amtsbrief)