FRAGEN UND AUFGABEN zur Selbstkontrolle

AUFGABEN ZU DEN SEMINAREN

Seminar 1

GRUNDBEGRIFFE zum lernen

1. Spracheist ein sozial vereinbartes und geschichtlich bedingtes System von sprachlichen Zeichen. Sie existiert nur in der menschlichen Gesell­schaft.

2. Sprechenist ein Tun, eine Form der Sprechtätigkeit, eine Sprachrealisa­tion, eine Kombination von ausgewählten sprachlichen Zeichen zum Zwecke der Übertragung eines bestimmten Inhalts auf den Hörer.

3. Spracheund Sprechenbilden eine dialektische Einheit und sind vonein­ander nicht zu trennen: sie bedingen einander, denn das Sprechen bedarf der Mittel der Sprache, und die Sprache existiert real nur im Sprechen.

4. Phonetikist ein wichtiges Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das die Sprachlaute und Intonationsmittel der Sprache sowohl vom Standpunkt ihrer materiellen Beschaffenheit als auch vom Standpunkt ihrer bedeutungsunterscheidenden Funktion untersucht.

5. FunktionalePhonetik erforscht die Funktion der Lautelemente und der Prosodik.

6. AllgemeinePhonetik befasst sich mit der Erforschung und Erklärung der phonologischen, physiologischen, sozialen, kombinatorischen u. a. laut­lichen Möglichkeiten der Sprache überhaupt, ohne Bezug auf irgendeine konkrete Sprache.

7. BeschreibendePhonetik gibt eine eingehend präzise Erklärung der Laute des Lautsystems, der Artikulationsbasis, der lautlichen Möglichkeiten und der Phonemkombinatorik einer konkreten Sprache.

8. Oszillogrammgibt die Druckschwankungen in Abhängigkeit von der Zeit wieder, es ist eine Zeitdarstellung des Signals.

9. Maßeinheit der Wellenfrequenz ist ein Hz(das Hertz).

10. Akustische Maßeinheit der Zeitdauer ist eine Millisekunde (msec). Das ist ein 1000-ster Teil der Sekunde.

AUFGABEN UND ÜBUNGEN

Finden Sie in den unter a, b, c, d, e angegebenen Ausschnitten die Ant­worten auf die folgenden Fragen:

- Was versteht man unter dem Begriff "Sprechlaut"?

- Wodurch unterscheiden sich solche Begriffe wie "Sprechlaut" und "Sprachlaut"?

- Welche elektroakustischen Mittel werden für die Untersuchung der laut­lichen Systeme angewandt?

- Worauf basiert das heutige Standarddeutsche?

  1. Der Sprechlaut ist ein real gesprochener Laut. Er ist das Ergebnis artikulatorischer Bemühung, ein akustisches Phänomen. Sowohl artikulatorisch als auch akustisch ist der Sprechlaut etwas Zusammengesetztes, obwohl der Hörer normalerweise nur einen einheitlichen Ton wahrnimmt, den Ton, der für die Muttersprache des Hörers von Bedeutung ist.
  2. Der Sprechlaut... existiert in direkter Abhängigkeit vor einer gegebenen Sprache.

Das Sprechen wird von uns als ein Kontinuum ausgewertet, dessen Ein­zelteile wir nur auf analytischem Wege unterscheiden können. Der Sprech­laut ist das Ergebnis einer solchen Analyse, nicht der "Baustein", der uns durch bestimmte Synthese zum Wort und von dort weiter zum Ausspruch führt. Die durch die menschliche Stimme oder durch Musikinstrumente verursachten Schwingungen haben verschiedenartige KLANGFARBEN (das Timbre). Sie sind so charakteristisch, dass wir Instrumente und Stimmen daran erkennen können. Die Klangfarbe hängt von der Schwin­gungsform bzw. von der Zusammensetzung des Klanges ab. Die durch einfache Pendelschwingungen hervorgerufenen Klänge nennt man einen EINFACHEN Ton.

Die Töne, aus denen sich ein Klang zusammensetzt, heißen seine TEILTÖNE oder PARTIALTÖNE. Den tiefsten Teilton des Klanges nennt man dessen GRUNDTON. Nach ihm wird die Tonhöhe des ganzen Klan­ges bemessen. Die übrigen Teiltöne heißen auch (harmonische) OBERTÖNE, da sie über dem Grundton liegen.

GERÄUSCHE sind aus unharmonischen Tönen zusammen­gesetzt, d. h. aus den Tönen, die nicht in dem harmonischen Verhältnis zueinander wie die Teiltöne der Klänge stehen.

Laute im physikalischen Sinne haben nicht immer dieselbe Dauer, d. h. sie können mit beliebiger Dauer hervorgebracht werden und werden als solche erkannt.

  1. Für die Untersuchung der lautlichen Segmente werden elektroakustische Methoden angewandt. Sie beurteilen das Produkt der Stimme, den Schall. Schallerzeugung, Schallaufnahmen, Schallwiedergabe und Klangforschung haben durch die Entwicklung der Elektroakustik ganz besonders an Be­deutung gewonnen. Schall ist ein mechanischer Schwingungsvorgang, d. h. Molekularbewegungen eines Mediums (normalerweise der Luft), die von einem Schallsender ausgehen und unser Ohr erreichen.
  2. Das heutige Standarddeutsche basiert auf dem neuhochdeutschen Dia­lekt, einer westgermanischen Sprache der indoeuropäischen Sprachfamilie. Von der Lautentwicklung her ist das Hochdeutsche durch die erste ("ger­manische") Lautverschiebung von den anderen indogermanischen Sprachen abgetrennt und durch die zweite ("hochdeutsche") Lautver­schiebung vom Niederdeutschen und den anderen germanischen Sprachen unterschieden.

FRAGEN UND AUFGABEN zur Selbstkontrolle:

1. Was bedeutet die segmentale Ebene der Phonetik?

2. Was bildet den Gegenstand der Phonetik?

3. Welche Auffassung von der Phonetik haben Sie?

4. Was ist aus der Entwicklung der Phonetik als Sprachwissenschaft bekannt?

5. Welche Beziehungen hat die Phonetik zu anderen linguistischen Diszip­linen und zu den Naturwissenschaften?

6. Welche Zweige der Phonetik sind Ihnen bekannt und welche Aufgabe erfüllt jedes von diesen Teilgebieten?

9. Welche aktiv beweglichen Sprechorgane sind Ihnen bekannt?

10. Wodurch unterscheiden sich passiv bewegliche von unbeweglichen Ar­tikulationsorganen?

11. Wie entstehen die Sprechlaute?

12. Zeichnen Sie ein Schema des Sprechapparats.

13. Welche Besonderheiten der deutschen Sprache sind Ihnen bekannt?

14. Welche akustischen Maßeinheiten sind Ihnen bekannt und was bedeuten sie?

15. Wodurch unterscheidet sich das Sonagramm von dem Oszillogramm?


Seminar 2

GRUNDBEGRIFFE zum lernen

1.Phonemesind kleinste bedeutungsunterscheidende Spracheinheiten. Sie üben keine bedeutungstragende Funktion, wie die Morpheme aus, dage­gen eine distinktive; die funktionale Phonetik ist durch eine Reihe von Phonemen und ihrer Realisationen repräsentiert. Den Phonemgehalt bilden die potentiell distinktiven (phonologisch relevanten) Merkmale.

2. Distinktive Funktionist ein grundlegender Sachverhalt der Sprache bzw. der sprachlichen Kommunikation. Sie betrifft die Fähigkeit sprachli­cher Elemente, die Unterscheidung sprachlicher Ausdrücke (Wörter, Wortgruppen, Sätze) im Hinblick auf ihre inhaltliche Verschiedenheit zu gewährleisten.

3. Distinktive Merkmalesind solche, die für das Netz der bedeutungs-unterscheidenden Oppositionen relevant sind. Die distinktiven Merkmale können in prosodische und inhärente Merkmale untergliedert werden.

4. Die zu vergleichenden Paare von Wörtern, die sich nur in einem Segment unterscheiden, nennt man Minimalpaare.

6.Allophone der Phonemesind entsprechende lautliche Realisationen, die akustisch repräsentiert werden.

7. Obligatorische Varianten(Allophone) eines und desselben Phonems sind für die Fälle typisch, wenn zwei artikulatorisch und akustisch iden­tische Laute niemals in der gleichen Lautumgebung vorkommen, sondern ihre Verwendung in Abhängigkeit von der Lautnachbarschaft sprachlich geregelt ist.

8. Fakultativephonetische Variantentreten im Fall auf, wenn zwei ver­schiedene Laute in der gleichen lautlichen Umgebung miteinander ver­tauscht werden können, ohne dass dadurch eine Änderung der Wortbe­deutung herbeigeführt wird.

9. Distribution(Verteilung) ist Gesamtheit der Umgebungen, in denen ein sprachliches Element vorkommt, in Bezug auf die Umgebungen aller an­deren Elemente.

10. Komplementäre Distributionist für zwei nicht kontrastierende Allo­phone charakteristisch, die komplementär verteilt bezeichnet werden, d. h. sie treten niemals beide in der gleichen Umgebung auf.

 

AUFGABEN UND ÜBUNGEN

 

Finden Sie in den unter a, b, c, d folgenden Ausschnitten die Ant­worten auf die Fragen:

- Wie verstehen Sie Scerbas Phonemauffassung in der schwachen Position?

- Wie interpretiert R. I. Avanessov die Abschwächung von Oppositionen?

- Welcher phonologischen Schule geben Sie den Vorzug und warum?

- Was versteht man unter dem Begriff "Grundallophon eines Phonems"?

- Wodurch unterscheidet sich das Grundallophon eines Phonems von positionell-kombinatorischen Varianten?

- Welche Funktionen der Phoneme sind Ihnen bekannt?

  1. Die Phonemauffassung L. W. Scerbas hat in der Leningrader Schule dazu geführt, dass die Übereinstimmung der lautphysiologischen und akus­tischen Merkmale zweier Laute als Beweis dafür dient, dass beide Laute zum gleichen Phonem gehören (das Rad - der Rat), die Nichtüberein­stimmung hingegen dafür, dass die beiden fraglichen Laute zu ver­schiedenen Phonemen gehören. Ein bestimmtes phonetisches Element erhält also in allen Positionen, in denen es auftritt, die gleiche phonematische Interpretation.
  2. Für das Problem der Aufhebung bzw. Abschwächung von Oppositionen bietet die Moskauer Schule noch einen zweiten Lösungsvorschlag an. Er stammt von R. I. Avanessov, der neben Reformatskij der wohl bekannteste Vertreter dieser Schule ist. R. I. Avanessov geht von dem Gedanken aus, dass Phoneme in schwachen Positionen nicht im gleichen Masse distinktiv fungieren können wie Phoneme in starken Positionen. Die in der schwachen Position stattfindende Neutralisierung von distink­tiven Merkmalen beschränkt die Oppositionsmöglichkeiten der Phoneme. Daraus folgert Avanessov, dass zwischen starken Phonemen mit maxi­maler distinktiver Funktion in starker Position und schwachen Phonemen mit geringerer funktioneller Belastbarkeit in schwachen Positionen unter­schieden werden muss. Diese Unterscheidung soll vor allem erklären, weshalb in schwachen Positionen Varianten auftreten können, die zu mehr als einem Phonem zu zählen sind. So hat /g/ in starker Position (книга) die Variante [g], in schwacher Position dagegen (книг und книги) die Varianten [k] und [g]. Das Phonem /k/ wird in starker Position (пеку) mit [k] und in schwacher Position (пек бы, пеки) mit [g] bzw. [k'] realisiert.
  3. ... в живой речи произносится значительно большее, чем мы это обыкновенно думаем, количество разнообразных звуков, которые в каждом данном языке объединяются в сравнительно небольшое число звуковых типов, способных дифференцировать слова и их формы, т. е. служить целям человеческого общения. Эти звуко­вые типы и имеются в виду, когда говорят об отдельных звуках речи. Мы будем называть их фонемами. Реально же произноси­мые различные звуки, являющиеся тем

ч а с т н ы м, в котором реализуется общее (фонема), будем называть оттенками фонем. Среди оттенков одной фонемы обыкновенно бывает один, кото­рый по разным причинам является самым типичным для данной фонемы: он произносится в изолированном виде, и собственно он один только и сознается нами как речевой элемент.

  1. Создание звукового облика значащих единиц - основная функция фонемы: конститутивная (от лат. constitutio «составляю», если мы имеем в виду говорящего) или опознавательная (если мы говорим о слушающем). Именно потому, что мы узнаём смысловые единицы по их фонемному составу, своеобразие фонемного состава исполь­зуется для различения значащих единиц: так - ток - сток - стук -стул.. .лампа - лампы - лампу... В этих случаях фонема выполняет различительную функцию, которая является следствием кон­ститутивной либо опознавательной функции.

Фонема иногда выполняет разграничительную функцию. Например, фонема /ŋ/ встречается в некоторых европейских языках лишь в конце слога, а фонема /h/ - только в начале слога, что сигнализирует о наличии границы (конца или начала морфемы, слога, слова).

FRAGEN UND AUFGABEN zur Selbstkontrolle

1.Was ist Ihnen aus der Geschichte der Entwicklung von Phonemtheorie bekannt?

2. Welche Allophone repräsentieren in verschiedenen Umgebungen das­selbe Phonem?

3. Wie betrachten die Vertreter der beiden phonologischen Schulen Pho­neme in schwachen Positionen?

5. Wodurch unterscheidet sich der Begriff "Phonem" vom Begriff "Laut"?

6. Was ist das Archiphonem?

7. Nach welchen distinktiven Merkmalen unterscheiden sich die deutschen Vokal- und Konsonantenphoneme?

8. Was versteht man unter der komplementären Distribution? Führen Sie Ihre eigenen Beispiele an.


Seminar 3

GRUNDBEGRIFFE zum lernen

1. Graphikist ein System der buchstäblichen Bezeichnung der Phoneme in der betreffenden Sprache.

2. Graphemesind kleinste bedeutungsunterscheidene Einheiten geschrie­bener Sprache, die ein Phonem bzw. eine Phonemfolge repräsentiert.

3. Unter der Orthographieversteht man die Gesetzmäßigkeiten der Ver­wendung der Grapheme bei der Schreibung verschiedener Wörter.

4. Lautist die kleinste klangliche Einheit der menschlichen Rede, die mit einem oder mehreren Buchstaben im Schriftbild dargestellt wird.

5. Buchstabeist Wiedergabe eines Lautes in der Schrift.

6. Phonetische Transkriptiongibt graphisch genau die Aussprache, die Phoneme, ihre wichtigsten Schattierungen, manchmal den Einfluss der Umgebung auf die Phoneme wieder.

7. Phonologische Transkriptiongibt jedes Wort nach seinem Phonem­bestand wieder ohne Berücksichtigung der Varianten dieser Phoneme in den schwachen Positionen.

AUFGABEN UND ÜBUNGEN

Erfüllen Sie die folgenden Aufgaben:

1. Transkribieren Sie die folgenden Wortpaare und beachten Sie, wie sich der Unterschied in der Transkription widerspiegelt:

ein Eid — ein Neid Einakter — ein Nackter erstrangig - erst rang ich Wohlleben — wohl eben gleicherbig - gleich erb ich parkende - Parkende Weihnachten - Wein achten

2. Transkribieren Sie die folgenden Wortpaare und richten Sie Ihre Aufmerk­samkeit auf die Koartikulationserscheinungen. Versuchen Sie sie ausführlich mit Hilfe der phonetischen Transkription und den diakritischen Zeichen wiederzugeben:

Kunst - Kinder Kachel - kichern Kugel - kehren

Kuss — Kegel Kabel - Kissen können — kennen

Kohl - Kind Kaffee - Kiste Kopf- Kinde

3. Lesen Sie die folgenden Transkriptionen vor. Achten Sie auf die artikulatorischen Feinheiten, geben Sie diese Wörter orthographisch wieder:

[ʃtrumpf] ['gœnɐ] [peri'o:diʃ] [bа:dп] ['he:riŋ] ['tεmpo] [tεr'mi:n] ['gatin] [frɔølaen] ['gartn] [brae]['dεçɐ] [komm]['ra:tza:m] ['?aŋge:bm]

4. Ergänzen Sie die folgenden Beispiele mit [s] und Regeln (2, 3, 4) im Hinblick auf die neue Rechtschreibung.

Der Laut [s]: Grundregeln der Orthographie:

4.1. Zwischen zwei Vokalen schreibt man_____ , wenn der vorangehende Vokal kurz ist.

4.2. Zwischen zwei Vokalen schreibt man_____, wenn der vorangehende Vokal lang oder ein Diphthong ist.

4.3. Am Ende schreibt man_______ , wenn das Wort auch in veränderter Form einen [s] - Laut enthält.

4.4. Wörter mit [s] - Laut am Anfang des Wortes schreibt man mit______ .

1.5.s, ss, oder ß? Welche Regel passt?

Mau__ (Mäuse): Regel 5: mü_ ___en: Regel___ ; er mu____ te (müs­sen), er wu____ te (wissen): Regel ; sie lie___ t (lesen): Regel________ ; Grü____e, Stra___e, drau en: Regel ; / Pa (Pässe), er ma_____ ____(messen),

er stie___(stoßen): Regel__ .

5. Ergänzen Sie die Regeln:

Beispiele:

doppelt geschriebene Vokale sind____________________

Vokalbuchstabe + h ist_____________________

Vokale vor doppelten Konsonanten sind_________________

i + e ist immer______________________

6. Gestalten Sie die alte Schreibung des folgenden Textes entsprechend der neuen Rechtschreibung um:

Wer ist der nächste?

Ich wußte immer, daß das einmal passieren mußte. Meine beste Freun­din Elisabeth beschloß schließlich, ihren Ernst zu heiraten. Sie hatten einander als 7jährige kennengelernt. Beide wohnen in demselben Haus, spazieren in einem Hof. Darüber hinaus lernten Elisabeth und Ernst in derselben Klasse. Das dauerte eine Zeitlang und im großen und ganzen kann man sagen, daß sie einander nicht bemerkten.

Eines Tages, bereits als 15jährige junge Leute trafen sie sich bei einer Party und Ernst sah Elisabeth zum erstenmal ernst an. Sie hatten einander liebgewonnen. Kein einziger zweifelte daran, daß es bald zur Hochzeit kommt. Ich sagte das als erste voraus und bekam recht. Morgen mittag findet das Hochzeitsfest statt. Ich habe schon ein Geschenk für das Brautpaar besorgt: ein Stilleben von einem bekannten Maler. Als Hochzeitsreise beabsichtigen Ernst und Elisabeth, für ein paar Wochen ins Ausland zu fahren. Ernst und Elisabeth sind also nicht mehr alleinstehend. Sie sind glücklich.

Offen gestanden möchte auch das gleiche tun... Wer weiß: vielleicht werde ich die nächste sein?

AUFGABEN UND FRAGEN zur Selbstkontrolle:

1. Aus welchem Grund stimmen die Schreibung und die Aussprache im Deutschen nicht überein?

2. Welche Prinzipien der orthographischen Regeln gelten für die deutsche und ukrainische Sprachen?

3. Was bildet die Grundlage des deutschen, ukrainischen (russischen) Al­phabets?

4. Wodurch unterscheidet sich der Laut von einem Buchstaben?

5. Wodurch unterscheidet sich der Buchstabe von einem Graphem?

6. Aus welchen Gründen wurde die Transkription der IPA eingeführt?

7. Welche Rolle spielt das diakritische System ?

8. Wozu dient die phonologische Transkription im Vergleich zur phoneti­schen?

9. Welche Kriterien spielen entscheidende Rolle bei der Groß- und Klein­schreibung?

10. Welche Bedingungen sind bei Getrennt- und Zusammenschreibung zu beachten?

11. In welchen Fällen setzt man einen Bindestrich?

12. Wie trennt man die Wörter am Zeilenende?

13. Welche Satzzeichen gebraucht man bei der Gliederung des Satzes?

Seminar 4

GRUNDBEGRIFFE zum lernen

1. Vokalesind Laute, bei deren Bildung der Luftstrom auf keinerlei Hinder­nis im Mundraum stößt. Bei ihrer Bildung entstehen nur klare Klänge mit regelmäßigen Schwingungen. Es sind akustische Klänge, die sich durch ihre Obertöne oder Klangfarbe voneinander unterscheiden.

2. Vokaldreieck(Vokalviereck) zeigt am besten die Zungenstellung der Vokale. Das deutsche Vokalsystem ist dreistufig, und innerhalb der ersten und der zweiten Stufe sind noch Unterstufen. Dank dieser Un­terstufen ergeben sich die Unterschiede in der Qualität verbunden mit der Quantität: gespannt, eng (geschlossen) / lang - ungespannt weit (offen) / kurz.

3. Bedeutungsunterscheidende Merkmale der deutschen Vokalesind: Qualität, Quantität, Reihe, Zungenhebung, Labialität.

4. Diphthong(Doppellaut od. Zwielaut): phonetische Kombination zweier Laute, die die sprachliche (phonologische) Funktion eines einfachen Vokals hat. Die beiden Vokale eines Diphthonges sind artikulatorisch untrennbar und können verschiedenen Silben nicht gehören.

5. Die so genannten Triphthongeentstehen durch r-Vokalisationen nach primären phonologischen Diphthongen. Im Gegensatz zu den Diphthongen weisen sie nicht nur eine lineare Veränderung der Vokalqualität sondern eine artikulatorische Bewegung innerhalb ihres Verlaufes.

6. Konsonantensind Laute, die bei der Überwindung verschiedener Hinder­nisse im Ansatzrohr entstehen. Sie werden in dem Fall gebildet, wem die Lippen, Zunge und Gaumen oder Gaumensegel einen Verschluss oder eine Enge herstellen so, dass Geräusche und Klänge entstehen.

7. Bedeutungsunterscheidende Merkmale der deutschen Konso­nantensind: Artikulationsart, Artikulatinsstelle, Beteiligung der Stimme.

8. Silbeist eine minimale prosodische Einheit, die als ein Gestaltungsele­ment des Wortes betrachtet werden kann. Jede Silbe hat einen Schall­gipfel, und um diesen Gipfel herum finden sich schallschwächere lautli­che Segmente. Die Silbe ist eine rhythmische Einheit, derer Kern von besonderer Wichtigkeit als Träger prosodischer Eigenschaften - z. B. des Akzents - ist.

9. Silbenträgerist ein Laut in gipfelbildender Funktion. Die häufigsten Sil­benträger sind die Vokale aber auch Konsonanten, besonders die So­noren können in dieser Funktion auftreten.

10. BedeckteSilbe beginnt mit einem Konsonanten oder mit einer Konso­nantenverbindung, z. В.: sagt, fragt, schrecklich, Klang.

11. NichtbedeckteSilbe beginnt mit einem Vokal, z. В.: aber, unten, immer.

12. Eine Silbe, die mit einem Vokal endet, nennt man offen;eine Silbe, die mit einem oder mehreren Konsonanten endet - geschlossen. Relativ of­feneSilben sind die Silben, die auf einen oder mehrere Konsonanten enden, deren Vokal aber in anderen Formen desselben Wortes in Endpo­sition stehen kann. Eine bedeckte Silbe fängt mit einem Konsonanten an, eine nichtbedeckte - mit einem Vokal.

13. Drucksilbentheorie.Die Anhänger dieser Theorie behaupten, dass ein Laut oder Lautkomplex dann eine Silbe bildet, wenn er mit einem eigenen Atemschub (Expirationsschub) produziert wird.

14. Schallsilbentheorie.Diese Theorie stützt sich darauf, dass jeder Laut eine spezifische Schallkraft hat. Die Anzahl der Silben in einem Wort hängt von der Zahl der Schallgipfel ab.

15. Strömungssilbentheorie.Nach dieser Theorie fängt die Silbe dort an, wo die Ausatmungsluft zu strömen beginnt, und sie endet, wo die Sprech­luft ein Minimum erreicht.

16. Bewegungssilbentheorie.Dieser Theorie zufolge beginnt die Silbe mit einer Öffnungsbewegung des Artikulationsraumes und endet mit der Schließungsbewegung, das heißt, dass die Silbengrenze immer an dem Grenzpunkt zwischen Schließungs - und Öffnungsbewegung verläuft.

FRAGEN UND AUFGABEN zur Selbstkontrolle:

1. Wie viele Vokale und Konsonanten gibt es im Deutschen?

2. Wann werden Vokale lang und kurz artikuliert?

3. Was ist der Unterschied zwischen ie und ei?

4. Ist die Quantität und Qualität das primäre Merkmal, das Vokale im Deu­tschen unterscheidet? Welche Faktoren sprechen für die erste, welche für die zweite Lösung? Stellen Sie das System der Vokalphoneme nach beiden Lösungen dar.

5. Tragen Sie alle Vokale des Deutschen und Ukrainischen in ein Vokal­dreieck ein.

6. Wie ist die areale (regionale) Variation der /r/- Aussprache im deutschen Sprachraum?

7. Wodurch unterscheiden sich solche reduzierten Laute wie [ə] und [ɐ]?

8. Wann treten im Deutschen distinktiv lange Konsonanten auf?

9. Warum ist die Zahl der Vokalphoneme im Deutschen viel reicher als die des Ukrainischen?

11. Wodurch unterscheiden sich die deutschen Halbvokale von den Vollvokalen?

12. Definieren Sie den Neueinsatz in der folgenden Liste von Wörtern, for­mulieren Sie dafür eine Regel:

Bettdecke - Bettecke

Delikatessen - delikat essen

Im Hort - im Ort

Verhalten - veralten

13.Transkribieren Sie die folgenden Sätze. Beachten Sie dabei die Gegenüber­stellung von langen und kurzen Vokalen. Formulieren Sie die entspre­chenden Regeln. Lesen Sie die Sätze richtig vor.

Hat der Maikäfer Fühler oder Füller?

Wovon ist die Rede? Vom Ruhm des Dichters oder vom Rum des Dichters?

Was meint jemand, der von seinem Rosenbett spricht?

Liegt Nebel in den Tälern oder in den Tellern?

14. Zeichnen Sie Silbenstrukturen für Hand - Hahn, Staat - Stadt.

15. Auf welche Weise kann man phonetische Silbengrenze bestimmen?

16. Nennen Sie alle Regeln der phonetischen Silbentrennung im Deutschen.

17. Welche Silbentheorien sind Ihnen bekannt?

18. Womit sind Begriffe "eingipflig" und "zweigipflig" verbunden?

19. Welche Silbendefinitionen sind ihrem Anfangs- und Endrand nach Ihnen bekannt?

Seminar 5

GRUNDBEGRIFFE zum lernen

1. Unter dem Wortakzentversteht man die Hervorhebung einer Silbe des Wortes mit Hilfe der phonetischen Mittel.

2. Nach den zur Hervorhebung verwendeten phonetischen Mitteln unterscheidet man dynamischen, musikalischen, qualitativenund quantitativenAkzent. Beim dynamischenAkzent erfolgt die Hervorhebung durch Ver­stärkung des Atemdrucks, beim musikalischendurch Veränderung der Tonhöhe (z. B. Chinesisch, Schwedisch, Serbokroatisch), beim quan­titativenAkzent durch Veränderung der Lautquantität (Längung) und beim qualitativendurch Veränderung der Klangfarbe der Vokale.

3. Nach der Bindung des Wortakzentes an eine bestimmte Stelle unterscheidet man den festen(gebundenen) und den freien(beweglichen) Akzent. Wenn die Betonung an eine und dieselbe Silbe gebunden ist, dann ist sie ge­bunden (z. B. im Ungarischen und Tschechischen ist die Betonung immer auf der ersten Silbe, im Polnischen auf der vorletzten, im Französischen auf der letzten). Wenn der Akzent auf jeder beliebigen Stelle steht, dann ist er frei. Im Deutschen ist die Betonung morphologischund nicht pho­netisch gebunden.

4. Der beweglicheAkzent steht bei der Wortveränderung und Wortbildung auf verschiedenen Silben ein und desselben Wortes.

  1. Dem Akzentgradnach unterscheidet man Silben mit Hauptbetonung(Kernsilben), Silben mit Nebenbetonung, unbetonte starke und unbe­tonte schwache Silben.

6. Ursache der Modifikationist das unbewusste Bestreben des Spre­chenden, die Muskelarbeit beim Sprechen zu erleichtern.

7. Assimilationist die Angleichung der Laute einer Klasse einander, oder Ausgleich von Artikulationsunterschieden benachbarter Laute in Bezug auf Artikulationsart oder Artikulationsstelle.

8. Nach der Wirkungsrichtung werden progressive(vorauswirkende), re­gressive(rückwirkende), reziproke(gegenseitige) und doppelseitigeAssimilation unterschieden.

  1. Nach dem Gradder Assimilation spricht man von totaler(vollständiger) Assimilation, die zu völliger Gleichheit des assimilierten Lautes mit dem assimilierenden Laut führt, und von partieller(teilweiser) Assimilation, die eine Angleichung in Bezug auf ein bestimmtes Artikulationsmerkmal bewirkt.

10. Assimilation nach der Stimmlosigkeitäußert sich darin, dass ein stimm­hafter Konsonannt vor oder nach dem stimmlosen Konsonanten stimm­los oder halbstimmhaft ausgesprochen wird.

11. Assimilation nach der Stimmhaftigkeitentsteht in dem Fall, wenn wir den stimmlosen Konsonanten vor einem stimmhaften stimmhaft ausspre­chen (Diese Art der Assimilation ist für die ukrainische und russische Sprachen typisch).

12. Kontaktassimilationentsteht zwischen unmittelbar benachbarten Lauten.

13. Fernassimilationfindet zwischen nicht unmittelbar benachbarten Laut­en statt.

14. Akkomodationcharakterisiert die Anpassungsbeziehungen zwischen dem Vokal und dem Konsonanten.

15. Auslautgesetz:Am Ende der phonetischen Silbe werden die stimm­haften Geräuschlaute stimmlos.

16. Unter der Geminationversteht man die Verdoppelung der Konsonanten an Morphem- und Wortgrenzen.

17. Reduktionist die Abschwächung der Artikulation eines Lautes, die zur Veränderung seiner Quantität und / oder Qualität führt.

18. Mit Elisionbezeichnet man den Ausfall von einigen Lauten.