Zur Entstehung und Entwicklung der deutschen Sprache

Aufgabe 1

 

Lesen Sie die Aussagen (0-5) und Interviews (A-F). Stellen Sie fest, wem welche Aussagen gehören. Tragen Sie Ihre Resultate in die Tabelle unten ein.

 

Wo und wie haben Sie Ihren Ehepartner kennengelernt?

  1. Ich habe eine entfernte Verwandte geheiratet.
  2. An meine Hochzeit möchte ich im Moment nicht denken.
  3. Beim Deutschunterricht habe ich ihn kennengelernt.
  4. Meine Eltern haben jemanden gebeten, eine Frau für mich zu suchen.
  5. Die Männer in meiner Familie haben für mich einen Ehepartner gefunden.
  6. Wir haben uns durch eine Heiratsanzeige kennengelernt.

 

A. Erna Thiedemann, Jahrgang 1936, Hausmeisterin aus Aachen:

Wie wir uns kennengelernt haben? Sie werden lachen, durch eine Heiratsanzeige. In meinem Dorf hatte ich keine Gelegenheit, den richtigen Mann zu finden. Da habe ich einfach eine Anzeige aufgegeben. Und ich hatte Glück. Unsere Ehe hält nun schon über 25 Jahre. Vor zwei Jahren hatten wir unsere Silberhochzeit.

B. Etsuo Araki, geboren 1955, Musiklehrer aus Japan:

Wie ich meine Frau kennengelernt habe? Wissen Sie, mein Elternhaus war sehr konservativ. Als ich alt genug war, haben meine Eltern einen Heiratsvermittler engagiert. Der hat auch die richtige Frau für mich gefunden. In Deutschland gibt es Heiratsanzeigen in den Zeitungen. Das erinnert mich ein bißchen an unsere Tradition.

C. Mahmud Kamal, Jahrgang 1950, Diplomchemiker aus Marokko:

Als ich nach einem langen Studium einen guten Posten bekam, habe ich mir eine Frau gesucht. Ein Mann kann ja nicht ewig allein sein. Am Ende war es eine meiner vielen Cousinen. Richtig, sie ist mit mir verwandt, aber nur entfernt. Das ist bei uns möglich.

D. Abio Ogundipe, Jahrgang 1958, Journalist aus Nigeria:

Als ich 25 war, haben mein Vater und meine älteren Brüder eine Frau ausgesucht, aus einem anderen Dorf. Früher hat bei uns der Mann die Ehefrau gekauft. Das gibt es heute nicht mehr. Heute macht man meistens nur größere Geschenke.

E. Susan Murray, Jahrgang 1965, ohne Beruf, aus den USA:

Darüber möchte ich nicht sprechen. Ich habe mich gerade von meinem Mann getrennt.

F. Gitte Simonsen, Jahrgang 1960, Sekretärin aus Dänemark:

Ich kam damals aus Dänemark und habe in Blaubeuren Deutsch gelernt. Hans Günther war mein Deutschlehrer. Im Sprachlabor haben wir uns sofort hoffnungslos ineinander verliebt. Erst haben wir drei Jahre ohne Trauschein zusammengelebt. Aber als dann das erste Kind kam, haben wir doch geheiratet, auf dem Standesamt in Ulm.

 

 

           

Aufgabe 2

 

Lesen Sie den Text und beantworten Sie die Fragen, wählen Sie dabei Varianten (a-d). Tragen Sie Ihre Resultate in die Tabelle unten ein.

Zur Entstehung und Entwicklung der deutschen Sprache

 

0. Es ist Ihnen bekannt, daß Sprache und Geschichte immer eng miteinander verbunden sind, so auch die deutsche Sprache und die deutsche Geschichte. Vielleicht ist es auch für Sie interessant, etwas über die Entstehung und Entwicklung der deutschen Sprache zu erfahren.

Um 500 v.u.Z. kamen die Germanen in das Gebiet zwischen Rhein und Elbe. Die Sprache der einzelnen germanischen Stämme hatte zwar Unterschiede, sie stimmte aber in den Grundzügen der Grammatik und Lexik überein.

1. In dem Gebiet zwischen Rhein und Elbe, wohin die Germanen kamen, lebten die Kelten. So wurden von den Germanen natürlich viele keltische Bezeichnungen übernommen. So ist z.B. der Name des bekannten großen Flusses «Rhein» ein keltisches Wort.

2. Die ersten deutschen Sprachdenkmäler, die wir heute besitzen, stammen aus der Zeit Karls des Großen. Damals gab es jedoch keine einheitliche deutsche Sprache, sondern jedes Gebiet hatte seinen eigenen Dialekt. Einen großen Einfluß auf die deutsche Sprache, vor allem auf die Aussprache, hatte der Süden Deutschlands, weil er kulturell besonders entwickelt war. Jakob Grimm, den wir als bekannten Sammler deutscher Märchen kennen, beschrieb zum ersten Male diesen Einfluß auf die weitere Entwicklung der deutschen Sprache.

3. Auch im Mittelalter gab es noch keine einheitliche Sprache, denn Deutschland war feudal zersplittert. Seit dem 10. Jahrhundert gibt es in Deutschland viele slawische Orts- und Familiennamen, denn die Deutschen besetzten damals auch slawische Gebiete. Wenn sich in diesen Gebieten die deutsche Sprache durchsetzte, so sprachen und schrieben jedoch die Wissenschaftler Latein. Im Rechtsleben und Handelsverkehr bediente man sich ebenfalls der lateinischen Sprache. Im Mittelalter gebrauchte man immer weniger das Latein. Man schrieb und sprach offiziell in der Kanzleisprache, jedes Gebiet jedoch in seiner eigenen. Die Sprache der Wissenschaft blieb allerdings Latein.

4. Wissen Sie, daß für die Entwicklung der deutschen Sprache Luthers Bibelübersetzung aus dem Lateinischen ins Deutsche eine große Bedeutung hatte? Luther übersetzte die Bibel in den sächsischen Dialekt, den man überall in Deutschland verstand. Hier gab es nur wenig Dialektbesonderheiten. Nun konnten auch die einfachen Menschen die Bibel lesen und verstehen. Luther ist der Begründer der neuhochdeutschen Literatursprache. Die deutschen Gelehrten gebrauchten aber weiterhin Latein, denn Deutschland blieb territorial zersplittert. In den vornehmen Kreisen sprach man französisch.

5. Erst Ende des 17. Jahhunderts zeigte man wieder Interesse für die deutsche Nationalsprache. Auch die Wissenschaftler schrieben nun in deutscher Sprache. Aber erst mit der Entstehung der klassischen deutschen Literatur errang das Hochdeutsche als einheitliche Nationalsprache seinen Sieg.

 

  1. Seit wann lebten die Germanen zwischen Rhein und Elbe?
    1. seit 300 vor unserer Zeitrechnung
    2. seit 500 unserer Zeitrechnung
    3. seit 500 vor unserer Zeitrechnung
    4. seit 300 unserer Zeitrechnung
  2. Welche deutschen Stämme lebten zwischen Rhein und Elbe?
    1. Germanen und Römer
    2. Germanen und Kelten
    3. Kelten und Römer
    4. Slawen und Germanen
  3. Was wirkte auf die Entwicklung der deutschen Sprache, insbesondere auf die Aussprache ein?
    1. Politik
    2. Krieg
    3. Süden Deutschlands
    4. Karl der Große
  4. Warum war die deutsche Sprache im Mittelalter noch keine einheitliche Sprache?
    1. denn Deutschland war zersplittert
    2. denn Deutschland führte überall Kriege
    3. denn in Deutschland sprach man Latein
    4. denn die Slawen besetzten Deutschland
  5. Wer hat die Bibelübersetzung aus dem Lateinischen ins Deutsche gemacht?
    1. Martin Luther
    2. Jacob Grimm
    3. Karl der Große
    4. unbekannt
  6. Wann erschien die deutsche Nationalsprache?
    1. im Mittelalter
    2. im 10. Jahrhundert
    3. Ende des 17. Jahrhunderts
    4. Anfang des 17. Jahrhunderts
           

Aufgabe 3

Der kluge Advokat

 

Lesen Sie Text «Der kluge Advokat», die Teile des Textes folgen nicht richtig einander.

Wie sieht der richtige Text aus? Setzen Sie Ihre Ergebnisse in die Tabelle unten ein.

 

A. Als der Advokat das Geld bekommen hatte, schrieb er an die Bank diesen Brief.

B. Ein junger Mann hatte bei der Bank, in welcher er arbeitete, 2000 Mark gestohlen. Als er das Geld ausgegeben hatte, packte ihn die Angst.

C. Die Bank nahm die 3000 Mark, weil sie nicht das ganze Geld verlieren wollte, und der Dieb konnte ein neues Leben beginnen.

D. «Herr Huber, der bei Ihnen arbeitet, hat 5000 Mark gestohlen. Die Familie des jungen Mannes ist darüber sehr traurig. Sie möchte ihm helfen, auf den rechten Weg zurückzukommen. Sie hat 3000 Mark zusammengebracht. Mehr Geld hat sie nicht. Sie bittet mich, Ihnen dieses Geld zu geben, wenn Sie in der Sache nichts weiter tun wollen.»

E. «Nicht mehr als 3000 Mark», sagte der Dieb und wußte nicht, warum der Rechtsanwalt so fragte.

«Diese 3000 Mark bringen Sie mir morgen», befahl der Rechtsanwalt und schickte den jungen Mann nach Hause.

F. Da ging er zu einem Rechtsanwalt und erzählte ihm alles. Der Rechtsanwalt hörte den Dieb an. Dann fragte er: «Wieviel Geld können Sie noch aus der Bank nehmen, ohne daß man Sie in den nächsten Tagen packt?»

           

 

Aufgabe 4

 

Lesen Sie den Text. Füllen Sie die Lücken aus, tragen Sie dabei Ihre Resultate in die Tabelle unten ein.

 

Es war nachts gegen halb vier. Der___0___im Kaufhaus war beinah eingeschlafen, da hörte er ein verdächtiges Geräusch. Er lauschte einige Zeit, dann schlich er sich___1___in die Lebensmittelabteilung hinunter. Die___2___ war merkwürdigerweise___3___, darum knipste er seine___4___an und bemerkte sofort, dass die Bürotür nicht geschlossen war. Er wusste genau, dass die Tür vorher verschlossen war, trotzdem war ein Fremder in das Haus___5___. Der Wächter zog seinen Revolver und atmete einmal tief durch, dann riss er die Tür auf und schrie: «Hände hoch!» Die beiden Männer im Büro waren schwer___6___, trotzdem verlor der Wächter keinen Augenblick die Ruhe, und es gelang ihm den Alarmknopf neben dem Schreibtisch zu___7___. Seine Tat wurde in der Presse groß___8___, daraufhin erhöhte die___9___ sein Gehalt.

 

  1. a. wachhabend

b. Wächte

c. Wächter

  1. a. Vorsicht

b. vorsichtig

c. Vorsichtsmaßnahme

  1. a. Nachtbeleuchtung

b. Beleuchter

c. beleuchten

  1. a. ausgeschaltet

b. ausschalten

c. Ausschaltung

  1. a. Lampenschirm

b. Taschenlampe

c. Taschenbuch

  1. a. eindringen

b. eindringlich

c. eingedrungen

  1. a. bewaffnen

b. bewaffnet

c. Bewaffnung

  1. a. erreichen

b. erreicht

c. erreichbar

  1. a. herausbringen

b. einbringen

c. herausgebracht

  1. a. Geschäftsleitung

b. geschäftstüchtig

c. Geschäftsverkehr

 

                   

 

Aufgabe 5

 

Zu den kursiv gedruckten Wörtern (1-8) wählen Sie synonymische Varianten (а, b, с). Setzen Sie Ihre Ergebnisse in die Tabelle unten ein.

 

1. Gestern begegnete ich meinem Freund; d.h.

a. ich begrüßte ihn.

b. ich begleitete ihn.

c. ich traf ihn.

2. Ich bekam ein Telegramm; d.h.

a. ich schickte es.

b. ich gab es.

c. ich erhielt es.

3. In dieser Stadt befinden sich viele moderne Bauten.

a. Bahnhöfe

b. Gebäude

c. Fabriken

4. Ein berühmter Mann ist...

a. sehr bekannt.

b. sehr bequem.

c. sehr fremd.

5. Er beschloß, eine Reise zu machen, d.h.

a. er entschloß sich dazu.

b. er plante es.

c. er beabsichtigte es.

6. Ich habe bloß 10 Mark.

a. einfach

b. nur

c. leider

7. Ich bemerkte meinen Freund in der Menge; d.h.

a. ich sah ihn.

b. ich suchte ihn.

c. ich fand ihn.

8. Wir beobachteten den Verkehr; d.h.

a. wir sahen ihn.

b. wir besuchten ihn.

c. wir bewunderten ihn.

 

               

 

Aufgabe 6

 

Lesen Sie einen Brief. Füllen Sie die Lücken aus, tragen Sie dabei Ihre Resultate in die Tabelle unten ein.

 

Liebe Mammi, Lieber Vati,

Wie versprochen, schreibe ich ihnen mein...(1) erst…(2) Brief aus Heidelberg-Gymnasium.

Zunächst möchte ich sagen, dass es bei mir alles sehr gut geht, ich…(3) gesund und munter, obwohl das Wetter hier ziemlich schlecht ist, ich ziehe mich immer ganz schön warm an und kann deswegen…(4) allen Exursionen teilnehmen (und es gibt wirklich viele!). Ich war schon in Köln, wo ich den berühmten Kölner Dom besucht hatte, in Berlin, in Trier (das ist ...(5) älteste Stadt Deutschlands) und in Hannover. Auch Heidelberg, wo ...(6) das Gymnasium befindet, ist sehr schön. Hier gibt's viele alt...(7) Schlösser, sowie auch eine der besten Universitäten Deutschlands, wo Studenten aus mehreren Ländern…(8) Welt studieren. Was mein Gymnasium anbetrifft, so ist es sehr interessant, hier...(9) lernen. In dem Stundenplan stehen solche Fächer wie Deutsch (natürlich!), Englisch, Mathematik, Chemie, Physik, Latein usw. Alle Lehrer ...(10) nett und freundlich; ich muss auch hinzufügen, dass der Unterricht hier anders läuft, als in Russland. Die Stunden sind sozusagen sehr «beweglich», was eine gute Atmosphäre schafft und fleissig lernen lässt. ...(11) habe viele Hausaufgaben, das stört aber mein…(12) Aufenthalt nicht, weil die alle spannend und kreativ sind.

Hier muss ich meinen Brief beenden,weil es schon zu spät ist und ich ins Bett gehen muss. Wie gesagt ist bei mir alles in Ordnung. Hoffentlich bei ihnen auch.

Ich schreibe ihnen neu baldmöglichst. Vermiss' euch.

Dima.

 

  1. a) meinen b) mein с) meiner
  2. a) erstem b) ersten с) erst
  3. a) ist b)bin c)bist
  4. a) an b) auf c) in
  5. a) der b) die c) den
  6. a) sich b) dich c) uns
  7. a) alte b) alten c) altem
  8. a) die b) den c) der
  9. a)zu b)in c) an
  10. a) seid b) ist c) sind
  11. a) wir b) du c) ich
  12. a) man b) meine c) meinen