VII. Fassen Sie die wichtigsten Punkte des Textes mit Hilfe Ihrer Notizen zusammen

VIII. Sagen Sie mit eigenen Worten, was folgende Wörter bedeuten, oder versuchen Sie, diese durch Beispiele zu erklären:

 

1. schlechtgelaunt 3. phantasievoll 5. Schlange

2. Haartracht 4. Kleinigkeit 6. spontan

IX. Verwenden sie in den folgenden Sätzen die angegebenen Wörter und Wendungen,
und führen Sie begonnene Sätze fort:

1. Vergleicht man die Verhältnisse mit manchen anderen Ländern, so erscheinen einem
die deutschen Behörden als ein Muster an Effektivität und Schnelligkeit.

Beispiel: wenn

Wenn man die Verhältnisse mit manchen anderen Ländern vergleicht...............

a) halten für

b)......... so wird man meinen, daß..........

2. In manchen anderen Ländern kostet Sie das vielleicht einen ganzen Vormittag.

a) brauchen

b) verlieren

3. Wenn jemand einen Fehler im Straßenverkehr macht, macht man ihn oft energisch
darauf aufmerksam.

a) Macht.........

b)......... (Passiv)

4. Wenn man mit anderen essen geht, zahlt jeder für sich.

a) bei

b) einladen


1

5. Man vermißt Wärme und spontane Freundlichkeit.

a) fehlen an

b) es gibt

X. Zum Inhalt

1. Haben Sie andere Eindrücke von der Bundesrepublik als der Verfasser?

2. Woher haben Sie Ihre Vorstellungen von Deutschland?

3. Was hat Ihre Meinung von Deutschland mehr beeinflußt: aktuelle Berichte in den Medien, Filme oder Bücher?

XI. Bereiten Sie mit Ihrem Nachbarn ein Gespräch vor über ein interessantes Erlebnis bei einer Behörde, in einem Geschäft oder in einer ähnlichen Situation. Machen Sie sich dabei Notizen.

HA XII. Beschreiben Sie Ihr Land. Schreiben Sie dabei über ähnliche Probleme wie der Text.

HA XIII. Schreiben Sie über Ihre ersten Eindrücke von Deutschland einen Brief nach Hause.

 

LV1P. Kowalski/W. Schmidt

Ich fühle mich hier sehr heimisch


Ich bin 31 Jahre alt und komme aus Rumänien. In meiner Heimat habe ich Abitur gemacht, und dann bin ich zum Militär gegangen. Da­nach bin ich ins Ausland gefahren, zunächst

5 nach Griechenland. Da habe ich eine Hotel­fachschule besucht und bin Hotelfachmann. Nach zwei Jahren bin ich nach Deutschland ge­kommen, und hier arbeite ich jetzt als Hotel­kaufmann.

10 In Deutschland herrscht eine sehr große Ord­nung. Ein Beispiel: Ich kam mal mit dem Zug aus Italien, 1. Klasse. Im Speisewagen gab es pünktlich das Menü. Das war mein erster Ein­druck, nachdem wir die deutsche Grenze pas-

15 siert hatten. Da habe ich diese enorme Ord­nung erstmalig ganz deutlich gespürt. Das ist ein Unterschied, diese Ordnung gibt es in kei­nem anderen Land der Welt, auch nicht in der Schweiz. In Deutschland ist es ganz anders mit

20 dieser Ordnung. Das hat mich fasziniert und das mag ich auch, die Ordnung hier in Deutsch­land. Immer wieder, wenn ich in Urlaub fahre, dann bin ich anschließend froh, wenn ich wie­der in Deutschland bin. Da kann ich mein Bier


trinken, irgendwo im Flughafen, auch wenn 25
das in Frankfurt ist, da herrscht keine Hektik,
da läuft alles nach Band.
Was auch anders ist hier in Deutschland, das ist
der Wohlstand. Das viele Geld. Aber wenn
man arbeitet und Geld verdient und kaufen 30
kann, dann ist einem der Wohlstand doch nicht
mehr so wichtig. Man gewöhnt sich an den
Wohlstand. Das fällt mir bei mir auch stark
auf. Vor acht Jahren, als ich hierher kam, da
fiel mir der Wohlstand ganz stark auf. Doch 35
heute, nach acht Jahren, da merke ich das gar
nicht mehr. Heute sehe ich mehr das Elend,
was alles fehlt, was alles noch zu machen ist.
Der Wohlstand ist für mich nicht mehr so inter­
essant. 40
Ja, mit den Menschen habe ich eigentlich gar
keine Probleme, so gut wie keine Schwierigkei­
ten. Mit den Deutschen habe ich mich irgend­
wie gut verständigen können, vielleicht lag es
auch daran, weil ich Deutsch konnte. Man er- 45
zählt immer wieder, daß die Deutschen nicht so
kontaktfreudig sind, nicht sehr gesprächsfreu­
dig, aber von mir persönlich gesehen muß ich



das widerlegen. Also meine Erfahrungen sind ten. Daher habe ich mir Deutschland mehr wie
gut. Die meisten Deutschen, die ich kennenge- Amerika vorgestellt. Ich dachte, Deutschland
lernt habe, sind sehr kontaktfreudig und ver- wäre irgendwas Ähnliches wie Amerika. Und
suchten immer wieder zu helfen, wo etwas zu als ich dann hierher kam, war ich doch über­
helfen war. rascht, es besteht nicht die geringste Ähnlich- 70
Also, ich würde auf keinen Fall sagen, daß die keit, es ist doch ein sehr europäischer Staat,
Deutschen fremdenfeindlich sind. Wenn die und wenn schon der Vergleich zu machen ist,
Deutschen hörten, daß ich Rumäne bin, dann dann ist Deutschland Rumänien viel ähnlicher
sagten sie: „Ach, das ist ja schön, ich habe als Amerika. Also, ich fühle mich hier sehr hei-
noch nie einen Rumänen kennengelernt." misch. Es ist vieles so wie in meiner Heimat- 75
Aber die Türken und die Jugoslawen, die sind Stadt. Es erinnert mich vieles an meine Heimat,
ja massenweise in Deutschland. Ich glaube, die die Gebäude, die Straßen, vieles. Ich fühle
Deutschen im Urlaub, die mögen die Italiener mich eben ziemlich wie zu Hause. Auch das
in Italien und die Jugoslawen in Jugoslawien, Klima und die Vegetation und alles. Und die
aber nicht hier in Deutschland. Menschen auch. Deshalb möchte ich auch hier 80
Bevor ich nach Deutschland kam, hatte ich ein bleiben, ich bleibe in Deutschland, ich gehe nie
Bild von Deutschland, und zwar von Zeitschrif- wieder nach Rumänien.

Aus: Peter Kowalski, Winfried Schmidt, „Ganz verschiedene Erfahrungen" in: ,,Ausländerbuch für Inländer - Bausteine zum Begreifen der Ausländer-
probleme", hgg. von Pea Fröhlich und Peter Märthesheimer, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt'Main 1980.

I. Lesen Sie den Text genau durch, unterstreichen Sie die Schlüsselwörter und glie­
dern Sie den Text in thematische Abschnitte. Geben Sie jedem Abschnitt einen
kurzen Titel:

Beispiel: 1. Abschnitt (Zeile 1 bis . . .) - kurzer Lebenslauf des Erzählers 2. Abschnitt (Zeile . . . bis . . .)

 

II. Fragen zum Verständnis

1. Wo hat der Rumäne seine Ausbildung erhalten?

2. Welchen starken Eindruck bekam der Mann, als er die deutsche Grenze passiert hatte?

3. Was hat das Bier auf dem Frankfurter Flughafen mit Ordnung zu tun?

4. Wie sah der Mann den Wohlstand, als er nach Deutschland kam?

5. Wie sieht er den Wohlstand heute?

6. Wie kommt der Rumäne mit den Deutschen zurecht?

7. Welche verbreitete Meinung über die Deutschen kann er nicht bestätigen?

8. Welche Erfahrung hat er selbst mit Deutschen gemacht?

9. Mögen die Deutschen generell keine Fremden?

 

10. Welche unterschiedlichen Reaktionen kann man beobachten?

11. Welche Vorstellung von Deutschland hatte der Rumäne, bevor er hierher kam?

12. Was hat ihn dann überrascht?

13. Warum fühlt er sich hier so heimisch? Nennen Sie mehrere Gründe.

III. Ergänzen Sie die passenden Verben:

1. Auf dem Flughafen......... keine Hektik.

2. Am Anfang........ der Wohlstand.......... , aber dann......... man sich daran.

3. An der Grenze hat er ganz deutlich die Ordnung............

4. Es gab keine Probleme. Das........ auch daran, daß er Deutsch...........

5. Überall in Deutschland.......... eine große Ordnung.

6. Er hatte sich Deutschland ganz anders............


7. Er................... hier wie zu Hause.

8. Als er dann nach Deutschland kam, war er sehr.

9. Vieles in Deutschland hat ihn an seine Heimat. .

|V. Fassen Sie kurz zusammen, was der Autor zu den folgenden Themen sagt. Benutzen

Sie die Stichwörter:

1. Ordnung 2. Wohlstand

erster Eindruck viel Geld verdienen

Speisewagen-pünktlich kaufen können

in keinem anderen Land sich gewöhnen

immer gern wieder zurück früher fiel Wohlstand auf

keine Hektik heute-was noch fehlt


 


3. Kontakte mit Deutschen

keine Schwierigkeiten

Deutsch können

man erzählt

Deutsche nicht kontaktfreudig

persönlich andere Erfahrung

Beispiele


4. Deutschland

Bild von Zeitschriften

wie Amerika

hier dann überrascht

mehr Ähnlichkeit mit Rumänien

vieles erinnert an

Beispiele


V. Nehmen Sie Stellung zu den folgenden Thesen. Notieren Sie Argumente für oder gegen:

1. Ordnung ist der wichtigste Faktor im sozialen Zusammenleben.

2. Wohlstand macht gleichgültig und egoistisch.

3. Man findet nur Zugang zu einem Land, wenn man dessen Sprache kann.

4. Je besser sich zwei Völker kennen, desto besser verstehen sie sich.

5. Mein Vaterland ist dort, wo es mir gut geht.


 


VI. Interviewen Sie einen Partner. Stellen Sie ihm folgende Fragen:

1. Was ist für Sie wichtig, um sich in einem Land wohl zu fühlen?

2. Ist Ordnung in Ihrem Land ebenso wichtig wie in Deutschland?

3. Finden Sie, daß die Deutschen fremdenfeindlich sind?


HV3RaissaOrlowa

Ich war hilflos, stumm und taub


I. Hören Sie den Bericht der Aussiedlerin und kreuzen Sie an, in welchen Bereichen sie Probleme hatte:

mit dem Essen mit dem Wohnen mit der Sprache mit den Preisen
D D D D

mit Freunden D

beim Einkaufen D

mit Verkehrsmitteln D

mit dem Geld D

in Geschäften/Läden D


II. Hören Sie den Bericht noch einmal, und beantworten Sie dann die folgenden Fragen:

1. Konnte die Frau schon Deutsch, als sie von Moskau abreiste?

2. Womit kam die Frau beispielsweise nicht zurecht?

3. Warum war das Einkaufen schwierig?

4. Wer hatte auch einen „Anpassungsschock" erlebt?

5. Warum läßt sie sich die Grütze aus Moskau schicken?

6. Welche Ratschläge geben ihr die Leute?

7. Was findet sie bei den Preisen so schwierig?

8. Wovon hängt der Preis beispielsweise ab?


III. Verbinden Sie die folgenden Satzteile, den Sie gehört haben.

1. Die Sprachbarriere war nicht das einzige Hindernis

2. Ich kam beim Einsteigen

3. Ich kann nicht richtig erklären

4. Ich kann nicht verstehen

5. Ein deutscher Bärenführer reicht nicht aus

6. Der Buchweizen aus den Reformhäusern

7. Ich werde mit Ratschlägen überschüttet

8. Ich kann mich nicht daran gewöhnen


Die richtigen Sätze sind Aussagen im Text,

a) obwohl er hilfreich ist.

b) in einer fremden Welt leben zu lernen.

c) wo ich am besten und billigsten einkau­fen kann.

d) was ich haben möchte.

e) mit dem ich zu kämpfen hatte.

f) daß der gleiche Gegenstand mal teurer und mal billiger ist.

g) was man mir auf mein Gestammel ant­wortet.

h) wird erst noch mit Seifenpulver gewa­schen, i) mit der Automatik nicht zurecht. j) schmeckt anders als zu Hause.


 


IV. Weiterführende Fragen zum Inhalt

1. Wie sollte man sich auf ein fremdes Land vorbereiten?

a) für einen kurzen Aufenthalt (Urlaub)

b) für einen langen Aufenthalt

 

2. Ist es besser, auf Ratschläge von Einheimischen oder von Landsleuten zu hören? Nen­nen Sie Gründe.

3. Würden Sie versuchen, in einem anderen Land ihre eigenen Gewohnheiten möglichst beizubehalten? Warum ja? Warum nein?

4. Welche Nachteile hat man, wenn man sich in einem Land nicht auskennt? Geben Sie Beispiele.

5. Wann spricht man von einem „Anpassungsschock", und wie reagieren die betroffenen Personen darauf?


 


 


НАВУКОВАЯ Б1БЛ1ЯТЭКА ГрДУ 1мя ЯКупалы



LV2Dieter Lattmann