Interview mit einem Konzernchef


 


HV2


I. Hören Sie das Interview mit einem Konzernchef. Konzentrieren Sie sich jetzt nur auf die Fragen, die der Interviewer stellt. Wie lauten die Fragen?

1.Frage:........

2. Frage:........

3. Frage:........

II. Hören Sie den Text noch einmal. Beantworten Sie nun folgende Fragen:

1. Welche Faktoren spielen eine Rolle, um reich zu werden?

2. Wann sind die Umstände besonders günstig?

3. Womit wird der Erfolg/Aufstieg verglichen?

4. Welche Schulbildung hatte der Millionär?

5. Welche Ausbildung hatte der Interviewer?

6. Was machte Herr Manz, als der Interviewer noch studierte?

7. Was war ein Grund dafür, daß Herr Manz bankrott ist?

8. Warum wird die Cassette gewechselt?

III. Was bedeuten folgende Ausdrücke und Wendungen?

1. Darauf kommen wir noch.

a) D
b) D
c) D
a)
b) D
c) D

Wir kommen etwas später.

Es kommt noch mehr.

Wir sprechen später noch darüber.

2. Es kommt darauf an, was man weiß.

Man erreichtes.

Es ist ein Unterschied.

Es hängt davon ab.



3. Das bringt nichts.

4. Er /салл es sich leisten.

5. /c/7 kann mir wenig leisten.


 

a) D
b) D
c) D
a) D
b) D
c)
a) D
b) D

c) D


Das ist nutzlos.

Das gibt es nicht.

Das führt zu keinem Ziel.

Er schafft es.

Er hat die Möglichkeit dazu.

Er produziert genug.

Ich produziere wenig.

Ich habe wenig Geld.

Ich kann mir wenig erlauben.


IV. Wissen und Erfahrung kann man durch Schulen oder durchs Leben erwerben. Zie­hen Sie einen Vergleich zwischen Schulwissen und Lebenserfahrung und notieren Sie die Unterschiede:


1. Zeit/Dauer:

2. Ort/Gelegenheit:

3. Nützlichkeit:

4. Befriedigung: 5


Schulwissen


Lebenserfahrung


V. Erzählen Sie die Karriere des Konzernchefs. Benutzen Sie die folgenden Stich­wörter:

Krieg zu Ende - auf dem Dorf - Volksschule besucht - Situation ungeordnet/chaotisch -
große Chancen, weil alle gleich - Glück - Menschenkenntnis - Erfolg...............

Als der Krieg zu Ende war, lebte ich.........


o-o

&


VI. Sie kennen sicher Menschen, die Karriere gemacht haben. Welche Umstände waren
dabei entscheidend? Welche Eigenschaften haben diese Menschen?

Suchen Sie sich einen Partner und machen Sie ein Interview mit ihm!

VII. Nehmen sie zu den folgenden Fragen Stellung:

1. Warum ist die Zeit nach einem Krieg besonders günstig für schnellen wirtschaftlichen Erfolg?

2. Was meint das Sprichwort: ,,Wie gewonnen, so zerronnen."?


 


LV1Wolfgang Bittner

Wir sind alle gezeichnet

Einerlei, wie unsere Kindheit ausgesehen hat, wir sind ihr verhaftet. Er merkte es an sich sel­ber, an der Art, wie er lebte, wie er sprach, wie er fühlte. Und er merkte es an Lina, an jeder 5 ihrer Äußerungen und Handlungen, an der Art, wie sie sich gab überhaupt, und wie sie sich ihm gab.


Gestern hatten sie sich stundenlang unterhal­ten, einen ganzen Abend lang. Zuerst bis zwei in der Studentenkneipe, anschließend bis mor- l( gens um fünf auf ihrer Bude. ,,Wir sind unserer Vergangenheit verhaftet", dachte er. „Wir sind alle gezeichnet. So oder so."



Können Fabrikantensöhne und Professoren- am Tisch und las in einem Lehrbuch für Straf-

:ochter Arbeiterprobleme verstehen? Wirklich recht. Ihm war klar, daß er dieses Buch niemals

-achempfinden und verstehen? Können sie die würde durchlesen können, wie er es sich an-

Ptobleme eines Aufgestiegenen, eines Empor- fangs vorgenommen hatte. Selbst ursprünglich

kömmlings, verstehen? Bedeutet Emanzipa- interessante Dinge waren so farblos dargestellt, 30

поп des Menschen nicht in erster Linie eine daß man einfach nichts aufnehmen konnte. Die

Emanzipation der arbeitenden Bevölkerung, Gedanken liefen ihm weg. Während er las, gin-

der breiten, zur Zeit unmündigen und unmün- gen sie gänzlich andere Wege als vorgesehen,

dig gehaltenen Masse? Müßte eine Emanzipa- „Ich bin nicht emanzipiert", dachte er, ,,ob-

nonsbewegung nicht aus dieser Masse heraus wohl ich jetzt studiere." 35

entstehen und von ihr getragen werden? Er saß

Aus: Wolfgang Bittner, „Der Aufsteiger", Büchergilde Gutenberg, Frankfurt/M., Wien, Zürich 1978

Der Text handelt von den Erfahrungen, die ein Student aus einfacher Familie mit einer Kommilitonin macht, die einen ganz anderen sozialen Hintergrund hat.

I. Lesen Sie den Text und unterstreichen Sie die Beobachtungen und Reflexionen des HA Studenten:

1. Er merkte es an........

2. Erdachte:..........

3. Ihm war klar..........

II. Wie sind die folgenden Aussagen im Text ausgedrückt?

Notieren Sie die entsprechenden Zeilen.

1. Wir sind in jedem Fall von unserer Kindheit beeinflußt.

2. Er merkte es daran, wie Lina sprach, handelte und sich benahm.

3. Man erkennt irgendwie die Herkunft jedes Menschen.

4. Fühlen Personen der oberen Schichten die Probleme von Arbeitern in der gleichen Form?

5. Emanzipation der Mehrheit des Volkes, über das heutzutage andere bestimmen.

6. Ist Emanzipation nicht eine Sache der Basis bzw. des Volkes?

7. Er hatte sich die Lektüre des Buches anders vorgestellt.

8. Er konnte sich nicht konzentrieren.


III. Die Reflexionen des Studenten sind vom Klassendenken bestimmt. In welchen
Bereichen zeigen sich die Unterschiede zwischen Angehörigen der unteren und
oberen sozialen Schichten? Wie sehen diese Unterschiede aus? Nennen Sie dazu
Stichwörter:
Bereiche: Oberschicht Unterschicht

Betreuung als Kind ..............................................

Wohnen ..............................................

Essen ..............................................

Schule .......

Freizeit .......

Ferien ..............................................


&



IV. Im Text werden einige Fragen gestellt. Welche Antworten darauf würde(n)

a) der Student vermutlich geben?

b) Sie selbst geben?

V. Weitere Fragen

1. Was hat Emanzipation mit Studium zu tun?

2. Was halten Sie von Eliteschulen?

3. Was halten Sie vom Massenstudium an Massenuniversitäten?

4. Welche Rolle spielen Arbeiterkinder an den Hochschulen Ihres Landes?

VI. Formen Sie die Sätze nach folgendem Beispiel um:

Beispiel:


Das war nicht vorgesehen gewesen.

1. Das war nicht geplant gewesen.

2. Das war nicht gewünscht worden.

3. Das hatte man nicht befürchtet.

4. Das war nicht versprochen worden.

5. Das hatte man nicht erwartet.

6. Das hatte man nicht erhofft.

7. Das war nicht berechnet worden.

8. Das hatte niemand vorausgesagt.

9. Das hatte man nicht vermutet. 10. Das hatte man nicht gedacht.


Es kam anders als vorgesehen.


Vu



Zeichnung: Ernst Hürlimann


Martin Walser

Herr Köberle kommt mit seiner Tochter zu Besuch


BT2


 


Diesmal hatte Köberle allen Grund, Sabine in den Mittelpunkt zu rücken. Sie hatte gerade das Abitur gemacht. Vielleicht kam sie in Deutsch noch ins Mündliche. Sie rechnete mit einem Durchschnitt von 1,4 oder 1,5 und hatte deshalb ein Anrecht auf einen Studienplatz für Pharmazie. Diese sie betreffenden Mitteilun­gen machte Sabine selbst. Mit niedergeschlage­nen Augen und einer hohen, leiernden Stimme sagte sie ihre Erfolge auf; deutlich bemüht, nie­manden zu verletzen. Ich sag immer, sagte Meister Köberle, sie braucht sich nichts einzu­bilden, sie kann ja nichts dafür, daß sie so ge­scheit ist. Agnes sagte, das sei schon eine Lei­stung, auf die man sich was einbilden könne, 1,4, mein Gott. Nein, nein, nix da, sagte Mei­ster Köberle, sie soll froh sein, daß sie so ge­scheit ist, aber sie soll sich nix einbilden darauf, weil wir nicht zu denen gehören, die auf andere hinunterschauen, verstehen Sie. Sie hätten kei­nen Krackel*, auch wenn Sabine die Klassen­beste sei. Ihm sei genau so wichtig, daß sie je­den Samstagnachmittag Türkenkindern Deutschunterricht gebe und mit Schülern der Sonderschule eine Musikgruppe gegründet ha­be, weil sie glaube, daß das Musizieren in ei­nem Orchester bei diesen Kindern eine Ent­wicklung provoziere, die durch nichts sonst zu provozieren sei. Zweimal in der Woche übt sie mit denen. Man hat ihr schon angeboten, jetzt ganz in die Sonderschule zu kommen. Das möchte sie natürlich nicht, sagte Sabine hoch und dünn, ihr wirkliches Interesse gilt der Psy­chologie, aber weil das ein so überlaufenes Fach ohne Berufschancen ist, macht sie Phar-

* Schwäbisch = Dünkel


mazie, da kann man am wenigsten verderben. Es sei ja alles nur eine Willenssache. Ich war eben grausam fleißig, sagte sie, sonst hätt' ich wahrscheinlich einen Durchschnitt von 2,1 oder vielleicht sogar 2,3, also kann ich mir ja 40 sowieso nichts einbilden, weil eine besondere Begabung überhaupt nicht vorhanden

ist..............

Bevor man es erwartet hatte, hörte Sabine plötzlich auf zu sprechen. Meister Köberle sag- 45 te in die Stille, daß er Sabines Bescheidenheit für ihre größte Begabung halte. Das sei die Ei­genschaft, auf die er am meisten Hoffnung set­ze. Genietrompeter hätten wir schon genug. Uns fehlen Bescheidene, sagte er. Wieder 50 herrschte Stille. Bescheidenheit wird heutzuta­ge bestraft, sagte er. Trotzdem freue ihn Sabi­nes Bescheidenheit, sagte er. Sie hätte ja noch viel mehr davon, wenn's nach ihm ginge. Aber seine Frau habe Sabine leider schon ein paar 55 Flöhe ins Ohr gesetzt. Ob es etwas Schöneres gebe als einen Menschen, der sich seines Wer­tes nicht bewußt sei? Ja, das sei doch wirklich das Höchste, wozu es unter Menschen kommen könne. Wenn sie auf ihren Bergwanderungen, 60 die sie regelmäßig sonntags machten, auf eine einsame Tanne oder Lärche trafen und betrof­fen stehen blieben, - warum fänden sie diese Tanne oder Lärche so schön? Weil die nichts wisse von sich. Nur darum. Und wo finde man 65 noch Menschen dieser Art? Nirgends. Einer wisse alles noch besser als der andere. Ein An­geber übertöne den anderen. Eines jeden Stolz sei, sich so teuer als möglich zu verkaufen.


Aus: Martin Walser, „Seelenarbeit", © Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 1979


       
   
 
 
   
 

&
&

I. Lesen Sie den Text durch und schlagen Sie die unbekannten Wörter nach. HA

II. Versuchen Sie, den Text zu gliedern und jedem Abschnitt eine Überschrift zu geben

III. Welche wichtigen Informationen enthält jeder Abschnitt?



IV. Steht das im Text? Wo?

1. Sabine würde in Deutsch vielleicht auch mündlich geprüft werden.

2. Wegen ihrer guten Abiturnote würde sie Pharmazie studieren können.

3. Sie berichtete sehr stolz über ihre schulischen Erfolge.

4. Herr Köberle sagte, Sabines Intelligenz sei nicht ihr Verdienst.

5. Herr Köberle meinte, seine Familie sei nicht stolz darauf, daß Sabine die beste Abitur­note der Klasse habe.

6. Sabine möchte nicht in der Sonderschule unterrichten, weil sie sich für Psychologie interessiert.

7. Sabine sagt, Fleiß sei etwas Schreckliches und sie habe keine besondere Begabung.

8. Herr Köberle sagt, er halte Sabines Bescheidenheit für ihre positivste Eigenschaft.

9. Er würde wünschen, daß sie noch bescheidener sei.

10. Nach Herrn Köberles Meinung ist Wichtigtuerei sehr verbreitet.

V. Zum Verständnis

1. Wie erklärt Sabine sich ihre gute Abiturnote?

2. Was denkt Herr Köberle über ihre Abiturnote?

3. Welche Interessen hat Sabine?

4. Wie beurteilt Herr Köberle Sabines soziales Verhalten?

5. Welche negativen Eigenschaften würde man heute oft finden?

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VI. Ergänzen Sie die fehlenden Nomen und Verben:

1. Köberle hatte allen Grund, Sabine in den Mittelpunkt zu............

2. Sie würde vielleicht noch in die mündliche Prüfung.............

3. Mit ihrem guten Abitur hatte sie ein........... auf einen Studienplatz in Pharmazie.

4. Köberle sagte, sie brauche sich nichts...........

5. Ihm sei es genau so wichtig, daß sie Türkenkindern Deutschunterricht................. und eine

Musikgruppe......... habe.

6. Man hat ihr schon angeboten, in die Sonderschule zu.............

7. Weil Psychologie ein überlaufenes Fach ist, will Sabine........... machen.

8. Köberle sagte, er halte Sabines Bescheidenheit für ihre größte................. , und auf diese

Eigenschaft setze er am meisten..........

9. Wenn es nach ihm......... , wäre Sabine noch bescheidener.

10. Seine Frau habe Sabine leider schon einige Flöhe ins Ohr............

VII. Zum Inhalt

1. Meinen Sie, daß ein besonders gutes Abitur zum Studium der Pharmazie notwendig ist?

2. Warum wollen so viele Studenten Pharmazie studieren?

3. Wie läßt sich das große Interesse für Psychologie erklären?

4. Wäre es wichtiger, daß man für sehr gesuchte Studienfächer eine spezielle Eignungs­prüfung macht?

5. Was denken Sie über eine Auslese durch einen Wettbewerb?

6. Meinen Sie, daß man ohne besondere Begabung, aber durch Fleiß eine sehr gute Abitur­note haben kann?

VIII. Nehmen Sie zu folgender These Stellung:

Schon in der Schule zeigen sich spätere berufliche Talente und Qualifikationen.