Setzen Sie die richtige Form des eingeklammerten Adjektivs ein. 9 страница

bei den Präsens- bzw. Präteritformen nach dem finiten Verb. Die Partikel (das Reflexivpronomen) sich tritt stets nach dem finiten Verb auf. Wenn das Prädikat aus zwei Teilen besteht, so steht der infinite Teil am Ende des Satzes.

Die Negation' im Aussagesatz

a)

  Subjekt Prädikat, sich Negation  
  Er schrei b1   nicht.  
Das Kind schläft   nicht ein.
Der Junge ist   nicht ' eingeschlafen.
  Er wird   nicht schlafen.
Das Kind wäscht sich nicht.  
Das Mädchen hat sich nicht gewaschen.

§ 157

Die Negation nicht verneint (Jen Gesamtinhall des Satzes, wenn sie sich auf das Prädikat bezieht. Diese Satze heißen ver­neinende Sätze. Die Negation nicht steht in der Regel nach dem finiten Verb. Wenn ein Verb mit sich verwendet wird, steht nicht nach sich.

Nicht er spricht...

Nicht das Kind kommt...

Die Negation nicht kann auch das Subjekt verneinen. In diesem Fall steht sie vor dem Subjekt.

Sie ist keine Lehrerin. Kein Fenster ist zu.

Das Negativpronomen kein wird nur bei einem Substantiv gebraucht, das ohne Negation mit dem unbestimmten Artikel verwendet wäre. Es steht präpositiv.

Sätze, in denen nur ein Satzglied (mit Ausnahme des Prädi­kats) verneint wird, bleiben bejahende Sätze.

1 tat. negare = verneinen

Die Wortstellung in der Entscheidungsfrage

§ 158

Prädikat Subjekt, sich  
Schreibt Las Schläft Wäscht Wäscht er? er? das Kind sich das Kind? es sich? ein?  
Ist Hatte Hat die Kranke sie sich sich das Kind eingeschlafen? gekämmt? gekämmt?  
Wird er schlafen?  
Ist Ist Wird er sie sie Lehrer? Dreherin PionierJeiterin geblieben? sein?

In den Entscheidungsfragen steht das Prädikat (das finite Verb bzw. der finite Teil) am Anfang des Satzes. Das Subjekt nimmt in der Regel die Zweitstellung ein. Der infinite Teil des Prädikats (Partizip II, Infinitiv, Prädikativ) tritt an das Satz­ende. Die Partikel (das Reflexivpronomen) sich steht nach dem Subjekt, wenn dieses ein Pronomen ist; sie steht aber vor dem Subjekt, wenn es durch ein Substantiv ausgedrückt ist. Die trenn­bare Vorsilbe steht bei Präsens- bzw. Prätcritformen am Ende des Satzes.

§ 159

  Die Negation in der Entscheidungsfrage
Prädikat Subjekt, sich Negation  
Schreibt Schläft Ist Wird Hat Hat er er er sie sich das Kind sie sich nicht? nicht nicht nicht nicht nicht ein? eingeschlafen? lesen? gekämmt? gekämmt?

Die Negation nicht steht in der Entscheidungsfrage nach dem Subjekt. Wenn das finite Verb mit sich verwendet wird und das Subjekt durch ein Pronomen ausgedrückt ist, steht sich nach dem Subjekt, die Negation nicht tritt nach sich auf.

Erweiterte Sätze Die Nebenglieder des Satzes

Das kosmische Experiment verlief völlig programmgemäß,

Einfache Sätze, die durch Nebenglieder erweitert sind, heißen erweiterte Sätze. Es gibt folgende Nebenglieder, die den Hauptgliedern untergeordnet sind:

a) das Objekt (die Ergänzung),

b) die Adverbialbestimmung (die Umstandsbestimmung, das Adverbiale, PL die Adverbialien),

c) das Attribut (die Beifügung),

d) das prädikative Attribut.

Objekt, Adverbiale und prädikatives Attribut gehören zur Gruppe des Prädikats. Das Attribut kann sowohl in der Subjekt­gruppe, als auch in der Prädikatgruppe stehen.

Das Objekt {,-'

Die Schulkinder überqueren die Straße. Sie nähern sich der Schule. Wir freuen uns auf den Unterricht. Sie ist sich ihrer Kenntnisse bewußt.

Das Objekt ist ein Nebenglied des Satzes, das grammatisch dem Prädikat untergeordnet ist. Es bezeichnet ein Wesen bzw. Ding, auf das die Handlung gerichtet (das direkte Objekt) oder orientiert ist (das indirekte Objekt). Es wird durch ein Substan­tiv bzw. Pronomen oder durch einen Infinitiv ausgedrückt.

Das Objekt ist oft ein notwendiges Satzglied, das den Satz grammatisch vollendet. Es gibt einige Verben, die ohne das Objekt einen vollständigen Satz nicht bilden können, z. B. inachen, ansehen, zulächeln, glekiwn, bewundern, stellen usw. '

Die Form des Objekts hängt vom finiten Verb oder vom prä­dikativen Adjektiv ab, die das Prädikat bilden (die Rektion). Diese Form ist sehr verschieden. Man unterscheidet folgende

1 Die Fügung des finiten Verbs mit den grammatisch notwendigen Satzgliedern nennt man erweitertes Prädikat. Vgl. W. A d m u u i. Der deutsche Sprichbau, S. 205.

6 Jl. f.

Arten des Objekts: a) das Akkusativobjekt, b) das Da­tivobjekt, c) das Genitivobjekt, d) das Präposi­tionalobjekt, e) das Infinitivobjekt.

Das Akkusativobjekt

§ 162

a) Er spricht uns an.

b) Sie schreibt einen Brief.

c) Wir bringen die Maschine in

Das Akkusativobjekt (wen? was?) steht nur nach den tran­sitiven Verben. Es kann sein:

a) ein grammatisch notwendiges Objekt bei den Verben, die ohne Objekt semantisch nicht vollwertig sind, z. B. bei machen, stellen, nehmen, brauchen, ansehen, finden, anreden, ansprechen, bearbeiten usw.;

b) ein Objekt bei den transitiv-intransitiven Verben1, z. B. singen, rauchen, kochen, schreiben, lesen usw.;

c) ein Objekt bei stehenden Wendungen, z. B. j-n im Stich lassen, j-n zum Narren halten, elw. in Gang bringen usw.

Merken Sie:

Einige Verben verlangen das doppelte Akkusativobjekt, z. B. nennen, heißen, lehren, schelten, taufen u. a., vgl.;

Man nannte ihn einen Helden. Er lehrte uns viele Lieder.

Vgl.: 1. ... und sie lächelte den fremden Onkel an. 2. Viele hatten sich bereits im Saal Platz genommen und bewunderten die schöne Ausschmückung. Andere gingen an den Wänden entlaug und betrach­teten unsere Bilder. 3. In einem großen Haus stiegen sie die Treppe hinauf. 4. Katrinchen starrte die Frau an. 5. Er zog ein sauberes Taschentuch aus der Tasche. 6. Eines Tages holte er den Roller aus dem Schuppen. 7. Zu Hause nahm Peter seinen Hund in die Arme und drückte ihn fest an sich.

(„Fips")

Das Dativobjekt

§ 163

a) Das Kind gleicht dem Vater.
b) Gib mir das Wörterbuch.
et Das Blut steigt ihm zu Gesicht.
dt Er 3 lieb seinem Freund treu.
e) Ich will dir zu Hilfe kommen.

< Siehe S. 82.

 

Das Dativobjekt (wem?) ist ein indirektes Objekt und hat mannigfaltige Funktionen im Satz. Es kann sein:

a) ein grammatisch notwendiges indirektes Objekt bei den Verben, die ohne Objekt semantisch nicht vollwertig sind, z. B. bei gleichen, ähneln, beiwohnen, entsprechen, gefallen, begegnen

usw.;

b) ein zweites Objekt bei transitiven Verben. Dabei bezeich­net das Akkusativobjekt einen Gegenstand (der Akkusativ der Sache), das Dativobjekt eine Person (der Dativ der Person), z. B. j-m etwas geben, schreiben, vorlesen, bringen usw.;

c) ein indirektes Objekt, das eine Person grammatisch als Orientierungsziel der Handlung bezeichnet („freier" Dativ)1;

d) ein Objekt bei' den prädikativen Adjektiven, z. B. bei ähnlich, feind, fremd, gleich, nützlich, teuer, überlegen, treu usw.;

e) ein Objekt bei stehenden Wendungen, z. B. j-m Hilfe lei­sten, zu Hilfe kommen, eiw. zugute tun usw.

Vgl.: I. ...Lisbeth folgte ihm mit eiligen, trippelnden Schritten. 2. Aufatmend, als wäre sie einer großen Gefahr entronnen, blieb sie an der Haustür stehen. 3. Er nimmt den Zeigestock in die Hand und nähert sich dem Versteck, 4. Erich zwinkerte der Schwester zu. 5. Die Tränen standen ihr schon wieder in den Augen. 6. Kat­rinchen schaute Ihm nach. 7. „Sei mir nicht böse, Fips", sagte Brunos Vater...

(.Fips*)

Das Genitivobjekt

a) Sie gedenken des mutigen Heldeji.'

b) Er ist ihrer Liebe nicht stehen

c) Man klagte ihn des Diebstahls an.

§ 164

t~ Das Genitivobjekt (wessen?) ist in der Regel ein grammatisch notwendiges Satzglied. Dieses Objekt kommt im Deutschen selten vor. Es kann sein:

a) ein grammatisch notwendiges Objekt bei einigen intransi­tiven "Verben und bei den Verben mit sich, z. B. gedenken, sich annehmen, sich erinnern, sich bedienen, bedürfen, sich entledi­gen u. a.;

b) ein Objekt bei einigen prädikativen Adjektiven, z. B. bar, bedürftig, bewußt, eingedenk, gewiß, mächtig, müde, satt, sicher, würdig, überdrüssig usw.;

c) ein zweites Objekt bei einigen transitiven Verben, z. B. anklagen, beschuldigen, überführen, berauben usw. Dabei be-

1 Man unttiicheidet noch i/t-rt ethischen Dativ, der vum ffädikaL völlig unabhängig ist, vgl. Falte mir nicht vom Stahl!

zeichnet der Akkusativ eine Person, der Genitiv —einen Gegen­stand bzw. eine Sache. .

Vgl.: 1. Der Detektiv erinnerte sich plötzlich einer Behauptung von Dieter... 2. Die Freiwache ist sich jedenfalls ihrer Sache voll­kommen sicher. 3. Ich bin des ganzen Unsinns herzlich satt... 4. Zum erstenmal gedachte ich wieder des Mannes selbst, v. 5. Ich wurde mir plötzlich einer winzigen Überlegenheit über den Kanzler bewußt. 6. Er grüßte mich kaum, als schäme er sich der Geständ­nisse, die er mir letzte Woche gemacht hatte.

Das Präpositionalobjekt

a) Wir kämpfen [ür den Frieden.

b) Sie beglückwünschten mich zum Geburtstag

c) Er ist auf seine Leistungen stolz.

d) Sie hat Angst vor dem Vater.

** Das Präpositionalobjekt ist ein indirektes Objekt. Es kann sein:

a) ein grammatisch notwendiges Objekt bei den Verben, die ohne Objekt semantisch nicht vollwertig sind, z. B. sich erin­nern (an-\-Akk.), denken (an + Akk..), sorgen (für) usw.;

b) ein zweites Objekt bei den transitiven bzw. intransitiven Verben, z. B. versorgen (mit), beglückwünschen (zu), fragen (nach), danken (für), gratulieren (zu) usw.;

c) ein Objekt bei einigen prädikativen Adjektiven, z. B. ein­verstanden (mit), bereit (zu), verantwortlich (für), sluiz (auf-]- Akk.) usw.;

d) ein Objekt bei stehenden Wendungen, z. B. Auskunft ge­ben (über -j- Akk.), durchs Feuer gehen (für), einen Narren fres­sen (an-\-Dat.), Angst haben (vor-\-Dat.) usw. j,

Vgl.: 1. Ob der Abend schuld daran war? 2. Doch zuerst mußt du für ihn richtig sorgen. 'S. „Freust du dich denn nicht auf die Schule?" 4. Achtlos lief sie an dem Haus mit dem weißen Schild vorbei. 5. ich war sehr stolz auf ihn... 6. Sie freuen sich über den schönen Sonntag. 7. Hier kann sich Fips von seiner Anstrengung erholen. 8. Sie wußte, daß sie sich auf uns verlassen konnte...

(,Flps') Das Infinitivobjekt

§ 166

Wir waren gezwungen abzusagen.

Sie war stolz darauf, geehrt zu werden.

Er ist bereit, diese Aufgabe zu erfüllen.

Das Infinitivobjekt wird durch einen Infinitiv bzw. eine In­finitivgruppe ausgedrückt. Es steht nach den Verben und Adjek­tiven, die den Akkusativ, Genitiv oder eine Präposition regieren. Oft steht im Satz ein Korrelat, das auf die Rektion des Verbs bzw. Adjektivs hinweist.

Vgl.: 1. Stolz und glücklich war er, das sogenannte Geheimnis der Insel entdeckt zu haben. 2. Bis dein Onkel kommt, müssen wir versuchen, den letzten Teil des Ufers noch zu erforschen. 3. Nie­mand dachte auch daran, wieder' heimzufahren. 4. Franz hatte am Abend lange versucht, ihr die weitere Teilnahme an der Expedition auszureden. 5. Die Jungen waren so erregt, daß sie fast vergaßen, den Fremden weiter zu beobachten.

(R, Weiß)

Die Adverbialbestimmung

Unser Zug fährt schnell.

Er studiert seit zwei Jahren an der Hochschule.

Diese Maschinen werden für die Landwirtschaft gebraucht.

§ 167

Die Adverbialbestimmung ist ein Nebenglied des Satzes, das den Ort, die Richtung, die Zeit, die Art und Weise, die Ursache eines im Prädikat ausgedrückten Vorganges bezeichnet. Sie ist eine nähere Bestimmung des Prädikats.

Nach dem Inhalt unterscheidet man:

a) die Adverbialbestimmung des Ortes,

b) die Adverbialbestimmung der Zeit,

c) die Adverbialbestimmung der Art und Weise,

d) die Adverbialbestimmung des Zieles,

e) die Adverbialbestimmung des Grundes,

f) die Adverbialbestimmung der Bedingung,

g) die Adverbialbestimmung der Einräumung, h) die modale Adverbialbestimmung.

Die Adverbialbestimmung kommt in verschiedenen gramma­tischen Formen vor.

Die Adverbialbestimmung des Ortes

Sie lebt auf dem Lande. Er fliegt nach Moskau.

Dort wohnt seine Mutter.

§ 168

Die Adverbialbestimmung des Ortes bezeichnet den Ort (wo?) und die Richtung des Vorgangs (woher? wohin?). Sie wird durch Lokatacjverbicn {hier, dort, überall, hinauf, vorwärts usw.) und PräpoHtionalgruppen ausgedrückt.

§ 169

Die Adverbialbestimmung der Zeit

Am Vormittag haben wir Unterricht. Von Kindheit an lernt er Deutsch. Die Sitzung dauerte drei Stunden. Wir warteten auf dich bis zum Abend. Jeden Tag bekam er Briefe.

Die Adverbialbestimmung der Zeit bezeiclinet einen Zeitpunkt (wann?), den Anfang oder das Ende des Vorganges (seit wann? bis wann?), die Zeitdauer (wie lange?), die Wiederholung des Vorganges (wie oft?)'. Sie wird durch Temporaladverbien (heule, jetzt, endlich, selten, oft, bald usw.) und Präpositionalgruppen, durch Substantive im Gen. bzw. Akk. und Grundzahlwörter aus­gedrückt.

Merken Sie folgende Formen der Adverbialbestim­mung der Zeit: jeden Morgen, Abend, Tag; dieser Tage; Ende Mai, Anfang Februar, Mitte März; im Juni, im Januar; am Montag, am Sonnabend,

Die Adverbialbestimmung der Art und Weise

a) Die Mädchen verhielten sich einwandfrei.

b) Der .Flieger blieb völlig ruhig.

c) Sie singt wie eine Lerche.

d) Er schreibt mit dem Füllfederhalter.

§ 171

Die Adverbialbestimmung der Art und Weise bezeichnet:

a) die Art und Weise im engeren Sinne (wie? auf weiche Weise?),

b) den Grad bzw. die Folge des Vorganges (wie sehr?),

c) einen Vergleich (wie?),

d) ein Mittel oder Werkzeug (womit?).

Die Adverbialbestimmung des Grundes

Der Junge zitterte vor Kälte. Infolge Erkältung blieb er zu Hause.

Diese? Adverbiale bezeichnet den Grund des Vorganges (war­um* weshalb? weswegen?).

1 Die Adverbialbestimmung auf die Frage wie oft? nahen sich der der An und Weise.

Die Adverbialbestimmung des Ziels

Der Vogel hat Flügel zum Fliegen. Wir versammelten uns, um den Plan der Reise zu besprechen.

§ 172

Diese Adverbialbestimmung bezeichnet das Ziel des Vorgangs (wozu? zu welchem Zweck?).

Die Adverbialbestimmung der Bedingung

Ohne deine Hilfe kann ich nicht lernen. Bei gutem Wetter gehe ich in den Park.

§ 173

Diese Adverbialbestimmung bezeichnet eine Bedingung, unter welcher der Vorgang vor sich geht (unter welcher Bedingung? in welchem Falle?).

Die Adverbialbestimmung der Einräumung

Trotz dieses Umstandes gelang der Versuch. Ungeachtet des Unwetters setzte man die Arbeit fort.

§ 174

Diese Adverbialbestimmung bezeichnet eine Bedingung, welche den Vorgang nicht beeinflussen kann (trotz welcher Umstände?).

Die modale Adverbialbestimmung

Vielleicht ist das Kind krank. Er ist wahrscheinlich Dreher.

§ 175

Diese Adverbialbestimmung bezeichnet das Verhältnis des Sprechenden zur Aussage. Sie bezieht sich auf den ganzen Satz und kann nicht erfragt werden.

Zum Ausdruck der modalen Adverbialbestimmung dienen Modalwörter (vielleicht, leider, sicher, hoffentlich, gewiß, mög­lich, wahrscheinlich, wohl usw.) und modale Wendungen (zu sei­nem Erstaunen, in Wirklichkeit, in der Tat, ohne Zweifel usw.).

Vgl.: 1. Die Stube glich einem Feldlager. Die Männer lagen dicht aneinander gedrängt auf dem Fußboden und hatten die Decken bis

über die Ohren gezogen. Nur Henni Beers saß am Tisch. Seine Stirn ruhte auf dem rechten Unterarm. Er hatte keine Minute geschlafen, war nur manchmal In einen von vielen Gedanken gestör­ten Dämmerzustand verfallen. Eine Petroleumlampe erhellte spukhaft die Gegenstände des Zimmers. 2. Annis Herz hüpfte vor Freude and Stolz. 3. Generalstreik! Der Hafen lag verödet da, keine Hand rührte sich, um die Schiffe zu entladen.

(W. Meirtck)

Das Attribut»

§176

ein kühler Frühling
der Name des Helden
eine Tüte Apfelsinen
die Farbe des Stoffes
der Turm da
am Sonntag, dem 20. Februar...

Das Attribut ist ein Nebenglied des Satzes, das jedem durch ein Substantiv ausgedrückten Satzglied untergeordnet sein kann. Es bildet mit dem Bezugssubstantiv eine Substantivgruppe.

Das Attribut drückt ein Merkmal, eine Eigenschaft von einem Wesen bzw. Ding aus. Es muß unmittelbar bei dem Substantiv stehen, das es bestimmt, und wird durch die Fragen welcher? was für ein? wessen? erfragt.

Nach der Art der Verbindung mit dem Substantiv unter­scheidet man:

a) kongruierende oder übereinstimmende Attri­bute, die mit dem Bezugssubstantiv in Kasus, Zahl und Ge­schlecht übereinstimmen;

b) nichtkongruierende oder nichtübereinstim­mende Attribute, die sich dem Bezugssubstantiv anschließen.

Nach der Stellung des Attributs im Satz unterscheidet man:

a) präpositive oder vorangestellte Attribute, die vor dem Bezugssubstantiv stehen;

b) postpositive oder nachgestellte Attribute, die nach dem Bezugssubstantiv stehen.

PrBpositive Attribute V

177 Präpositive Attribute sind meist kongruierende Attribute. Sie werden ausgedrückt durch:

1 tat. aUribu1um = das Zugeteilte

a) ein Adjektiv in flektierter Form,

b) ein Partizip in flektierter Form,

c) ein Ordnungszahlwort,

d) ein Pronomen.

a) das bekannte Denk­mal, ein heller Raum, kos­mische Flüge

b) das gesteuerte Raum­schiff, die regierende Partei

c) der fünfte Kosmo­naut, der dritte Gründtings-tag

d) diese Aufgabe, deine Arbeit

Einige präpositive Attribute treten in der unflektierten Form auf. Sie werden ausgedrückt durch:

a) ein Substantiv im Geni­tiv (meist einen Eigennamen),

b) ein Grundzahlwort,

c) ein undeklinierbares Ad­jektiv.

a) Heines Werke

b) drei Flieger

c) die Moskauer Univer­sität, halb Berlin, ganz Leningrad

Das präp&sitiye Attribut kann durch abhängige Objekte und Adverbialbestimmungen erweitert werden und eine Attributgruppe, d. h. das erweiterte Attribut, bilden. Die vom Attribut abhängigen Wörter stehen vor dem Adjektiv bzw. Partizip, das die Attributgruppe bildet. Der Artikel (das Pronomen) einer­seits und das leitende Bezugssubstantiv anderseits bilden einen Rahmen, der das erweiterte Attribut einschließt.

Merken Sie: Im Russischen steht das attributive Adjektiv bzw. Pronomen vor den von' ihm abhängigen Wör­tern, vgl.: npUHftman e uneape npoepaMMa...

Postpositive Attribute

Postpositive Attribute werden dem Bezugssubstantiv nachge- § 178 stellt. Sie können ausgedrückt werden durch:

a) ein Substantiv im Genitiv, das die Beziehung der Zugehö­rigkeit bezeichnet,

b) ein Substantiv mit einer Präposition,

c) ein Adverb mit oder ohne Präposition,

a) die Teilnehmer Revolution

der

b) die Stadt am Rhein, das Leben auf dem Mars

c) dasBuigarien von heu­te, die Brücke dort rechts

d) einen Infinitiv mit zu,

e) eine Infinitivgruppe.

d) der Wunsch zu reisen

e) Er hat die Absicht, im Juni nach Moskau zu fliegen. \f

179 Attribute, die bei einem Substantiv stehen, können einander bei- oder untergeordnet sein.

Man unterscheidet im Satz Attribute verschiedenen Grades. Attribute ersten Grades bestimmen ein Satzglied (das Subjekt, Objekt, Prädikativ usw.), das durch ein Substantiv ausgedrückt ist. Attribute zweiten Grades bestimmen Attribute ersten Grades. Attribute dritten Grades be­stimmen Attribute zweiten Grades usw.

Vgl.: Ein Beispiel der neuen Qualität des Werkunterrichts in unserem Bezirk sind die Kooperationsbeziehungen zwischen den Schulen.

Ein Beispiel

der Qualität (Attribut !. Grades)

neuen des Werkunterrichts (Attribute 2. Grades) in Bezirk (Attribut3. Grades)

unserem (Attribut 4. Grades)

Attribute, die ein und dassefbe Substantiv bestimmen, heißen Attribute gleichen Grades, vgl.: alle progressiven Menschen der Welt

-----------Menschen----------:

I

alle progressiven

Die Apposition ' (der Beisatz)

I

der Welt

ISO

Professor Müller, Peter der Große, Herbert Schwanz; Juri Gagarin, der erste Kosmonaut

Die Apposition ist eine besondere Art vom Attribut. Sie wird durch ein Substantiv ausgedrückt, das mit dem Bezugssubstantiv in Kasus und Zahl übereinstimmt.

tat. appositio=:das IkigeiUgte

Man unterscheidet:

a) eine freie, selbständige Apposition, die nachge­stellt wird;

b) eine gebundene, unselbständige Apposition, die eng mit dem Bezugssubstantiv verbunden ist, Sie kann dem Bezugssubstantiv voran- oder nachgehen.

i-Die präpositive Apposition ist stets eine unselbständige Appo­sition. Sie bestimmt meist die Eigennamen. ' Zur präpositiven Apposition gehören:

a) die Vornamen,

b) Stand-, Titei-oder Berufs-bezeichnung,

c) der Gattungsbegriff,

d) der Verwandtschaftsgrad.

1 Die unselbständige Apposition kann auch postpositiv gebraucht werden, vgl.:Peter der Erste,Karl der Große,ein Glas Wein,eine Flasche Bier;auch mit als:Ich als dein guter Freund möchtedir helfen.

Die selbständige Apposition wird nachgestellt und vom übri­gen Satz durch Komma getrennt, vgl.: Gisela, meine beste Freundin,ist krank.

Hierher gehören auch die Datumsangaben, vgl.: am Diens­tag, dem 20. Juni...,am Donnerstag, dem 31. Januar... v

Das prädikative Attribut

  Gisela Bachmann,
Heinz Müller
b) Kosmonaut Titow,
Dozent Eggers
c) der Monat Juni, die
Stadt Wien
d) mein Neffe Oskar,
deine Schwester Nina

i 1 Mein Bruder kam krank nach Mause.

1_______________________I

Ich fand sie traurig.

i i

§ 181

Das prädikative Attribut bezieht sich gleichzeitig auf zwei Satzglieder —auf das Prädikat und auf das Objekt oder Subjekt. Es bezeichnet eine Eigenschaft von einem Wesen bzw. Ding und tritt im Satz als ein Attribut bei dem Subjekt bzw. Objekt auf. Es ist auch mit dem Prädikat des Satzes als Adverbiale der Art und Weise verbunden. Das prädikative Attribut ist ein Satzglied mit doppelter syntaktischer Abhängigkeit. Es wird ausgedrückt durch;

a) Ich esse die Suppe heiß.

Er kehrte erholtzurück.

b) Sie ging gesenkten Kopfes.

c) Er bat mich in Trä­nen.

d) Sie ist bekannt als Schauspielerin.

e) Ich sehe dich lachen.

a) ein Adjektiv bzw. Partizip in der Kurzform,

b) ein Substantiv im Genitiv,

c) ein Substantiv mit einer Präposition,

d.) ein Substantiv mit als,

e) einen Infinitivbei den Verben sehen, heißen, hören, fah­len usw.

Vgl.: 1. Am nächsten Nachmittag stand Ella an einem Seitenaus­gang des Werks. 2. Zwei Angestellte des Kossin-Werkes, Müller und Fierlap, fuhren mit dem Ingenieur Riedl nach Rödersheim. 3. In Rödersheim lebte auch Riedls Mutter bei ihrer zierheirateten Tochter, 4. Sie gingen mitunter stumm durch die Felder. 5. Her­bert Melzer erhielt eine Anweisung seiner Zeitschrift,nach West­deutsch/and zu fahren,

(A. Seghers)

Die Wortstellung im erweiterten Satz

a)

  Prädikat    
Wir Der Traktor Was Warum wünschen wurde schreibt geht Ihnen viel Glück, in Wolgograd er? er- hergestellt, aus?
Prädikat   InfiniterTeil, trennbare Vorsilbe  
Wirst Kommt Käme Wäre du morgen er morgen er doch! sie morgen kommen? an? gekommen!  
             

Das Prädikat oder sein finiter Teil steht in Aussagesätzen und Ergänzungsfragen an der zweiten Stelle. Der infinite TeÜ (Partizip II, Infinitiv, Prädikativ) bzw. die trennbare Vorsilbe steht an der letzten Stelle. Bei der Zweiteilung des Prädikats entsteht die Rahmenkonstruktion.

Das Prädikat bzw. sein finiter Teil steht am Anfang des SaUes in Entscheidungsfragen und irrealen konjunktionslosen Wunschsätzen. Bei der Zweiteilung des Prädikats entsteht die Rahmenkonstruktion.

c)

Das Konzert war sehr interessant. Draußen wurde es still.

Das Subjekt kann vor oder nach dem finiten Verb stehen. Wenn das Subjekt die Erststellung einnimmt, spricht man von der direkten (geraden) Wortfolge. Steht ein anderes Satz­glied an der ersten Steile, so tritt das Subjekt nach dem finiten Verb auf. Man spricht dann von der indirekten (inver­tierten) Wortfolge.

d) Das Objekt und die Adverbialbestimmung sind ziemlich frei in ihrer Stellung im Satz. Es gelten aber folgende Regeln.

1.

Er schenkte dem Kind einen Vogel. Ich beschuldigte ihn der Lüge. Sie schenkte es mir.

Das Objekt der Person steht vor dem Objekt der Sache. Wenn das Akkusativobjekt ein Personalpronomen ist, so tritt es vor das Dativobjekt.

2,

Karl erzählte mir gestern von seiner Reise. Wir dankten ihm für die Sorge.

Das Präpositionalobjekt folgt den übrigen Objekten.

3.

Er arbeitet fleißig. Sie fahren morgen ab. Gestern bekam ich einen Brief. Er wollte morgen aus Angst vor dem Vater schnell nach Hause fahren.

Die Adverbialbestimmung kann am Anfang, in der Mitte oder am Ende des Satzes stehen. Gibt es im Satz mehrere Adver­bialbestimmungen, so gilt rneist die Reihenfolge: Zeit, Grund, Art und Weise, Ort1.