Umweltprobleme in Russland

Internationale Bemühungen sind erforderlich

Die russische Statistik beweist, dass heute mehr als 100 Millionen russischer Bürger unter schlechten Umweltbedingungen leben. 90% aller Gifte, die ihr Organismus aufnimmt, sind gentechnischen Ursprungs. Am meisten leiden Kinder unter den Giftstoffen. Eine selbst geringe Konzentration von Schwermetallen im Organismus eines Kindes kann zur Ausbreitung schwerer Krankheiten führen.

Trotz Produktionsrückgang und wirtschaftlicher Krise in Russland verringert sich das Tempo der Umweltverschmutzung durch verschiedene Industrie- und Landwirtschaftszweige nicht. Eine große Rolle spielen dabei veraltete und abgenutzte Betriebsanlagen, das Fehlen moderner Umwelttechnologien, der allgemeine Mangel an ökologischem Wissen und andere Probleme, die sich im Laufe von Jahrzenten in Russland angesammelt haben. Außerdem wird Russland tatkräftig bei der Vernichtung der Natur von seinen Nachbarn „unterstützt”. Wissenschaftler bestätigen, dass Umweltverschmutzungen in Westeuropa, den USA und Kanada sich auch auf Russland auswirken.

Das Resultat liegt sozusagen auf der Hand: Allein in die Wolga fließen jährlich 10 km³ verschmutztes Wasser. Die ökologische Situation in der Atmosphäre und im Erdboden sieht nicht besser aus: Allein die Fahrzeuge auf den russischen Straßen stoßen jährlich 22 Mio. Tonnen Giftstoffe aus, und schon in 200m tiefen wasserhaltigen Schichten trifft man auf einige „unangenehme” Elemente der Mendeleev-Tabelle.

Einer der Hauptschuldigen der heutigen Umweltverschmutzung ist der russische Energie- und Brennstoff-Komplex. Die Unternehmen des Energie- und Brennstoff-Komplexes werden wohl bald nicht nur für die Beseitigung der ernsten Folgen heutiger Unfälle sorgen, sondern auch für die Fehler der Vergangenheit zahlen müssen. Die führenden unter diesen im Bereich des Umweltschutzes innovativen Unternehmen sind ohne Zweifel der Ölkonzern LUKoil und das Gasunternehmen Gasprom.

Diese Unternehmen arbeiten aktiv an der Ausarbeitung von neuen Technologien zum Korrosionsschutz der Pipelines und an der Vorbeugung von Gas- und Ölunfällen. Aber sogar solche Industriegiganten wie LUKoil oder Gasprom sind überfordert, ökologische Probleme in den endlosen Weiten Russlands zu lösen. Diese Probleme tragen nationalen Charakter und deshalb müssen sie auf höherer Ebene – staatlich und international – gelöst werden.

Wahrscheinlich ist die Regierungsverordnung der RF über die Schaffung eines einheitlichen staatlichen Systems des ökologischen Monitorings der erste ernst zu nehmende Schritt im Kampf gegen Umweltverschmutzungen. Die Fragestellung ist höchst aktuell, denn bisher haben viele verschiedene Ministerien und Ämter Umweltverschmutzungen und -katastrophen beaufsichtigt. Als Folge wurden die Angaben zum Umweltschutz zerstückelt und in Datenbanken verschiedener Branchen untergebracht, unter denen kein Informationsaustausch stattfand.

Die jüngsten Entscheidungen sehen die Schaffung eines einheitlichen Informations- und analytischen Systems vor, durch das sich jedes beliebige Mitglied genau und objektiv über Umweltschutz, Umweltverschmutzungen und zu treffende Maßnahmen informieren kann (Autorin: Eleonore Uhlich).

 

Aufgabe 5. Sammeln Sie Informationen aus örtlichen Zeitungen, Zeitschriften und anderen Massenmedien über die Umweltsituation in Ihrer Region. Beantworten Sie danach die folgenden Fragen:

1. Was verursacht die Verschmutzung in Ihrer Region?

2. Was tut die Administration Ihrer Region zur Änderung dieser Situation?

3. Was tun Sie selbst für den Umweltschutz?

Aufgabe 6. Lesen Sie und übersetzen Sie den Text.