Text 2. EINLEITUNG IN DIE WIRTSCHAFTSLEHRE

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Abteil I

Text 1. EIN AUSBLICK AUF DIE ENTWICKLUNG DER WELTWIRTSCHAFT

Im 21. Jahrhundert geht die menschliche Gesellschaft monumentalen Verände rungen entgegen. Gemeint ist die Entwicklung zur globalen Informationsgesellschaft, die eine neue wirtschaftliche soziale und politische Ordnung schaffen wird. Wenn Informationen blitzschnell und weltweit über Datennetze ausgetauscht werden können, wachsen die Verbindungen zwischen Nationen und Unternehmen, werden Entfernungen unwichtig, entfaltet sich freie Marktwirtschaft. Die Informationsrevolution treibt den globalen Handel und die internationalen Investitionen zu enormen Zuwachsraten an.

Gleichzeitig steigt das Ausbildungs- und Leistungsniveau der Arbeitnehmer rund um den Erdball. Eine globale Mittel­klasse entsteht und hinter dieser Entwicklung steht eine machtvolle Idee: marktwirtschaftliche Offenheit. Allerorten verfolgen Regierungen eine liberal ausgerichtete Wirtschaftspolitik, beschleunigen die multinationalen Konzerne den Austausch von Innovationen über offene Grenzen hinweg. Schon jetzt zeigt sich der Erfolg dieser Entwicklungen. Die jungen Ökonomen Mittel- und Osteuopas scheinen inzwischen einen Punkt erreicht zu haben, von dem aus sie in den nächsten Jahren Wachstumsraten von vier bis sechs Prozent erwarten können.

Ein weiterer Vorteil der globalen Interdependenz ist die Aus­sicht auf niedrigere Inflationsraten. Die Globalisierung des Marktes führt gleichzeitig zur Internationalisierung der Unternehmen. Anders als in der Vergangenheit sehen sich deshalb auch deutsche Unternehmen verstärkt im Ausland nach neuen Produktionsstätten und Absatzmärkten um. Das Bemerkenswerteste an der Marktwitrschaft aber ist die Fähigkeit der Bürger, rund um die Welt zu kommunizieren, miteinander Verträge abzuschließen und zu konkurrieren. Die Marktwirtschaft ist, also, aufgeschlossen und hat liberale Ziele zu verwirklichen, den Lebensstandard zu erhöhen und der Menschheit ein besseres und reicheres Leben zu ermöglichen.

 

Fragen zum Text:

1. Was für Veränderungen geht die menschliche Gesellschaft im 21. Jahrhundert entgegen?

2. Wie wird sich das Ausbildungs- und Leistungsniveau der Arbeitnehmer ändern?

3. Was heißt die marktwirtschaftliche Offenheit?

4. Was ist ein weiterer Vorteil der globalen Interdependenz?

5. Was ist das Bemerkenswerteste an der Marktwitrschaft?

 

Text 2. EINLEITUNG IN DIE WIRTSCHAFTSLEHRE

Mit der Wirtschaft scheint es sich wie mit der Gesundheit zu verhalten: Solange man gesund ist, kümmert man sich we­der um die Kranken, noch um die vielen Krankheiten, ja, man erachtet oft genug die eigene Gesundheit nicht einmal als ein besonders wertvolles Geschenk. Ähnlich ist es im Wirtschafts­leben. Solange es den Menschen wirtschaftlich gut geht, küm­mern sie sich herzlich wenig um all die Gegebenheiten, die Impulse, die ihre wirtschaftliche Existenz in Gang halten. Wenn aber plötzlich die Preise zu steigen beginnen, wenn man merkt, dass das Geld, welches man als Gegenleistung für die oft harte Arbeit bekommt, laufend seine Kaufkraft einbüßt, wenn man gar von einem Tag auf den anderen seinen Arbeitsplatz verliert, dann beginnt man doch, sich auch hier Gedanken zu machen.

Schlagen wir heute unsere Zeitung auf, dann stellen wir bald fest, dass die Innenpolitik einer Regierung fast ausschließlich aus Wirtschafts- und Sozialpolitik besteht. Vielseitig wirkt die Wirt­schaft auf den Menschen ein. Sie beeinflusst alle Lebensberei­che. Ob die Menschen arbeiten oder Freizeit verbringen, ob sie Geld ausgeben oder sparen, etwas kaufen oder verkaufen, Ver­träge abschließen, Miete, Heizung und auch Steuern zahlen – immer handelt es sich um wirtschaftliche Vorgänge. Umgekehrt beinflusst der Mensch seinerseits die Wirtschaft. Dabei spielt er im Wirtschaftsleben passive und aktive Rollen. Er ist nicht nur Produzent, sondern gleichzeitig auch Konsument. Alle wirtschaftenden Menschen treffen täglich Entscheidungen und beeinflussen dadurch ständig das wirt­schaftliche Geschehen. Wirtschaften bedeutet sinn- und planvoll zu handeln. Je aktiver sich der Mensch am Wirtschaftsleben beteiligt, um so nachhaltiger kann er sein eigenes Leben, das Leben seiner Familie, seiner Mitbürger und letzten Endes die Wirtschaft und die Wirtschaftspolitik seines Staates mitgestalten.

 

Fragen zum Text:

1. Warum scheint es sich mit der Wirtschaft wie mit der Gesundheit zu verhalten?

2. Woraus besteht heute die Innenpolitik einer Regierung?

3. Wie wirkt die Wirt­schaft auf den Menschen ein?

4. Wie beinflusst der Mensch seinerseits die Wirtschaft?