Es ist ein Andenken», sagte Tobler freundlich und ging. Der Trödler blickte ihm nach und sah den schweren Wagen und den Chauffeur, der beflissen den Schlag öffnete

Das Auto fuhr ab. Der alte Mann legte ein Brikett nach und trat vor ein Vogelbauer, das hinterm Ladentisch an der Wand hing. «Verstehst du das?»

fragte er den kleinen gelben Kanarienvogel. «Ich auch nicht.»

33. In Toblers Arbeitszimmer sah es beängstigend aus (кабинет Тоблера выглядел пугающе = обстановка в кабинете Тоблера внушала тревожные мысли). Neben den Neuanschaffungen lagen Gegenstände, die der Geheimrat auf dem Oberboden in staubigen Truhen und knarrenden Schränken entdeckt hatte (рядом с новоприобретениями лежали предметы, которые тайный советник обнаружил на чердаке в пыльных сундуках и скрипучих шкафах; die Neuanschaffung; anschaffen – приобретать; der Gegenstand; der Oberboden; die Truhe; der Staub – пыль; der Schrank). Ein Paar verrostete Schlittschuhe (пара заржавленных коньков; der Schlittschuh). Ein warmer Sweater, der aussah, als habe er die Staupe (теплый свитер, который выглядел так, словно заболел чумкой; der Sweater). Eine handgestrickte knallrote Pudelmütze (ярко-красная мохнатая шапка ручной вязки; die Pudelmütze; stricken – вязать). Ein altmodischer Flauschmantel, graukariert und mindestens aus der Zeit der Kreuzzüge (старомодное пальто из мягкого драпа в серую клетку, как минимум, времен крестовых походов; der Flausch – мягкий драп; der Kreuzzug). Eine braune Reisemütze (коричневая кепка). Ein Paar schwarzsamtene Ohrenklappen mit einem verschiebbaren Metallbügel (пара наушников из черного бархата с раздвижной металлической дужкой; die Ohrenklappe; der Samt – бархат; der Metallbügel). Ein Spankorb, der längst ausgedient hatte (плетеная корзина, давно отслужившая свой век; der Spankorb; dienen – служить). Und ein Paar wollene Pulswärmer, die man seinerzeit dem Leutnant der Reserve in den Schützengraben geschickt hatte (и пара шерстяных напульсников, которые когда-то послали в окопы лейтенанту запаса; der Pulswärmer; der Leutnant; die Resérve; der Schützengraben).

 

In Toblers Arbeitszimmer sah es beängstigend aus. Neben den Neuanschaffungen lagen Gegenstände, die der Geheimrat auf dem Oberboden in staubigen Truhen und knarrenden Schränken entdeckt hatte. Ein Paar verrostete Schlittschuhe. Ein warmer Sweater, der aussah, als habe er die Staupe. Eine handgestrickte knallrote Pudelmütze. Ein altmodischer Flauschmantel, graukariert und mindestens aus der Zeit der Kreuzzüge. Eine braune Reisemütze. Ein Paar schwarzsamtene Ohrenklappen mit einem verschiebbaren Metallbügel. Ein Spankorb, der längst ausgedient hatte. Und ein Paar wollene Pulswärmer, die man seinerzeit dem Leutnant der Reserve in den Schützengraben geschickt hatte.

 

34. Tobler konnte sich kaum von dem Anblick losreißen (Тоблер еле оторвался от этого зрелища; der Anblick). Schließlich ging er ins grüne Eckzimmer hinüber, in dem Johann verdrossen die Anzüge probierte (наконец, он пошел в зеленую угловую комнату, где Иоганн с угрюмым видом примерял костюмы), die ihm vor vier Tagen der beste Zuschneider Berlins angemessen hatte (мерки для которых четыре дня назад снял лучший берлинский закройщик). Die letzten kleinen Schönheitsfehler waren beseitigt worden (последние мелкие изъяны были устранены; der Schönheitsfehler; die Schönheit – красота), und der Geschäftsführer der weltbekannten Firma, der sich persönlich in die Grunewaldvilla bemüht hatte, ließ es an begeisterten Zwischenrufen nicht fehlen (и управляющий всемирно известного ателье, который лично трудился на вилле в Груневальде, не скупился на восторженные реплики; der Zwischenruf). Johann stand wie ein unschuldig Angeklagter vor dem Pfeilerspiegel (Иоганн стоял перед трюмо, как невинно осужденный; der Pfeilerspiegel). Er ließ sich nacheinander die Jacketts, den Smoking, die Skijoppe und den Frack anziehen, als seien es lauter Zwangsjacken (он позволял надевать на себя по очереди пиджаки, смокинг, лыжную куртку и фрак, /с таким видом/ будто это были смирительные рубашки; der Frack; die Zwangsjacke; der Zwang – принуждение, насилие, стеснение).

Als der biedere grauhaarige Diener zum Schluss im Frack dastand, breitschultrig und schmalhüftig, riss es den Millionär hin (когда добрый седовласый слуга под конец стоял во фраке, широкий в плечах и узкий в бедрах, миллионер не выдержал: «миллионера сорвало, увлекло»; hinreißen – увлекать, пленять; reißen – рвать). «Johann», rief er, «Sie gleichen einem Botschafter (Вы похожи на полномочного посла; der Botschafter)! Ich glaube nicht, dass ich mich je wieder trauen werde, mir von Ihnen die Schuhe putzen zu lassen (я не думаю, что когда-нибудь еще смогу осмелиться попросить Вас почистить мои ботинки; der Schuh).»

Der Diener wandte sich um (камердинер обернулся; sich umwenden). «Es ist eine Sünde, Herr Geheimrat (это грех, господин тайный советник; die Sünde). Sie werfen das Geld zum Fenster hinaus (Вы выбрасываете деньги в окно = выбрасываете деньги на ветер; das Fenster). Ich bin verzweifelt (я в отчаянии).»

Der Schneider meinte, das sei ihm, wenn man ihm die Bemerkung gestatten wolle, noch nicht vorgekommen (если позволите заметить, – сказал портной, – такого со мной еще не случалось; die Bemerkung – замечание).

«Sie reden, wie Sie es verstehen (Вы говорите так, как Вы это понимаете = рассуждаете со своей колокольни)», sagte der Diener (сказал камердинер). Das konnte der Herr nicht abstreiten, und dann empfahl er sich (господин не стал этого отрицать и откланялся; sich empfehlen – прощаться, откланиваться; empfehlen – рекомендовать).

Als er draußen war, fragte Johann den Geheimrat (когда он вышел, Иоганн спросил тайного советника): «Gibt es in Bruckbeuren eigentlich Kostümfeste (а в Брукбойрене, собственно, бывают маскарады; das Kostümfest)?»

«Selbstverständlich (разумеется). In solchen Wintersporthotels ist dauernd etwas los (в таких зимних отелях все время что-то происходит).» Johann zog den Frack aus (Иоганн снял фрак).

«Wollen Sie sich denn kostümieren (хотите уже нарядиться)?» fragte Tobler erstaunt (удивленно спросил Тоблер). «Als was denn (кем же)?» Johann zog die Livreejacke an und sagte sehnsüchtig (Иоганн надел ливрею и с тоской ответил; die Sehnsucht – тоска): «Als Diener (слугой)!»

 

34. Tobler konnte sich kaum von dem Anblick losreißen. Schließlich ging er ins grüne Eckzimmer hinüber, in dem Johann verdrossen die Anzüge probierte, die ihm vor vier Tagen der beste Zuschneider Berlins angemessenhatte. Die letzten kleinen Schönheitsfehler waren beseitigt worden, und der Geschäftsführer der weltbekannten Firma, der sich persönlich in die Grunewaldvilla bemüht hatte, ließ es an begeisterten Zwischenrufen nicht fehlen. Johann stand wie ein unschuldig Angeklagter vor dem Pfeilerspiegel. Er ließ sich nacheinander die Jacketts, den Smoking, die Skijoppe und den Frack anziehen, als seien es lauter Zwangsjacken. Als der biedere grauhaarige Diener zum Schluss im Frack dastand, breitschultrig und schmalhüftig, riss es den Millionär hin. «Johann», rief er, «Sie gleichen einem Botschafter! Ich glaube nicht, dass ich mich je wieder trauen werde, mir von Ihnen die Schuhe putzen zu lassen.»

Der Diener wandte sich um. «Es ist eine Sünde, Herr Geheimrat. Sie werfen das Geld zum Fenster hinaus. Ich bin verzweifelt.» Der Schneider meinte, das sei ihm, wenn man ihm die Bemerkung gestatten wolle, noch nicht vorgekommen.

«Sie reden, wie Sie es verstehen», sagte der Diener. Das konnte der Herr nicht abstreiten, und dann empfahl er sich. Als er draußen war, fragte Johann den Geheimrat: «Gibt es in Bruckbeuren eigentlich Kostümfeste?»