Text 10. Das Europäische Währungssystem

 

Viele Währungen sind miteinander durch feste oder zumindest faktisch stabile Währungen verbunden. Viele Entwicklungsländer halten ihre Wechselkurse 'nach wie vor in einer festen Relation zu einer anderen Währung insbesondere zum US-Dollar. Ähnliches gilt auch für einige kleinere europäische Länder im Verhältnis zu DM. . Andere Länder halten ihre Wechselkurse gegenüber einem „Korb" von Währungen aufrecht. Das gegenwärtige Währungssystem ist also ein Mischsystem aus festen und flexible Kursen.

Das Europäische Währungssystem ist im März 1979 eingeführt worden. Bis zu diesem Zeitpunkt gehörte die DM dem europäischen Währungsverbund, an in dem sich verschiedene EG Währungen mit festen Leitkursen vereinigt hatten. Diese Währungen floateten gemeinsam gegenüber dem Dollar und anderen Währungen. Die am Wechselkursmechanismus des EWS teilnehmen-

den EG- Länder Belgien, Luxemburg, Bundesrepublik Deutschland,

Dänemark, Frankreich, Irland und die Niederlande haben sich verpflichtet ihre Devisenkurse zueinander in einer Bandbreitevon 2Y4 Pro-

zent nach jeder Seite zu den vereinbarten Leitkursen zu halten.

Für Italien beträgt die Bandbreite sechs Prozent. Im Extremfall können die Währungen im Bund somit um 4 1/2 Prozent schwanken. An den bilateralen Interventionspunkten müssen die Notenbank -falls erforderlich-uneingeschränkt in Partnerwährungen intervenieren. Leitkursänderungen sind im gegenseittigen Einvernehmen möglich.

AIs Bindeglied zwischen den einzeinen Währungen wurde eine künstliche Währungseinheit, die European Currency Unit , eingeführt.Sie ist Bezugsgröße für die Festsetzung und den Saldenausgleich der durch Interventionen entstehenden Kredite und Schulden zwischen den angeschlossenen Währungsbehörden. Zentrale Stelle des EWS ist der Europäische Fonds für Währungspolitische Zusammenarbeit. Erorganisiert den Abrechnungsverkehr zwischen den Notenbanken.

Über ihn wird auch dersog. Währungsbeistand abgewickelt , ein recht großzügig ausgestattetes System von Kreditmöglichkeiten . Zur Schaffung von ECU-Guthaben haben die beteiligten Zentralbanken beim EFWZ je zwanzig Prozent ihrer GoId- und Dollar-Reserven vorläufig hinterlegt. Zielsetzung des EWS war, ein System zu schaffn,das zu einer größereninneren und äußeren Stabilität führt und damit auch den politischen Einigungsprozess in der Europäischen Gemeinschaft vorantreibt. . Diese Hoffnungen haben sih bisher leider noch nicht vollerfüllt: in denersten Jahren nach der Gründung des EWS haben sich nämlich die Ungleichgewichte in den Leistungsbila'nzen und die Unterschiede in den Inflationsraten nicht vermindert. Deshaib mussten die Wechselkurse mehrmals neu festgesetzt werden (Realignement'). Wenn solche Leitkursanpassungen aber zu oft vorgnommen werden und überdies immer größer ausfallen, wird die Glaubwürdigkeit des Systems ebnso beeinträchtlich wie der Nutze, , den es seinen Mitgliedern bringt. In jüngerer Zeit trat hier jedoch ein gewisser Wandel ein. Die wirtschaftliche Entwicklung und die Ausrichtung der Wirtschafts- und Währungspolitik in den EWS-Länder glichen sich stärker inander an. . Dies gilt auch im weltweiten Rahmen. So steigen zwar die Preise in den moisten Partnerländern immer noch schneller als in der Deutschland, die Unterschiede sind aber geringer geworden. Durch diese Angleichung („Konvergenz") wurde der Zusammenhalt im EWS praktisch gefestigt.

 

 

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