Gestand, Aufgaben und Struktur der Lexikologie

Die Lexikologie ist eine linguistische Disziplin, die den Wortschatz (das Lexikon) einer Sprache in seiner Entstehung, Entwicklung und seinem gegenwärtigen Zustand untersucht. Der Terminus „Lexikologie" geht auf die griechischen Wörter zurück: lexikos = auf das Wort bezogen, das Wort betreffend; logos = Lehre/Wissenschaft (eigentlich = Wortlehre)

Gegenstand der Lexikologie ist:der Lexikologie bildet die Erforschung des Wortbestandes und seiner Elemente einer Sprache und seiner gesetzmäßigen Veränderungen. Die Lexikologie untersucht und beschreibt das Wortbestand einer Sprache: seine Schichtung, Struktur, Bildung, Bedeutung und Funktionen seiner Bestandteile. Allgemeine Aufgaben der Lexikologie

1) das Wort (das Lexem) als Grundeinheit der Sprache, seine strukturellen Merkmale und lexikalische Bedeutung mit verschiedenen Typen, Aspekten und Funktionen (aus nominativer, kommunikativer, kognitiver, pragmatischer Sicht), das Wort als Element des lexikalisch-semantischen Systems und als Teil der Rede / Konstituente des Satzes und Textes zu erforschen;

2) die Struktur des Lexikons als mehrdimensionales System, lexikalische Kategorien (Polysemie, Homonymie, Synonymie, Antonymie, Hyperonymie/Hyponymie, Paronymie u. a. Gruppierungen der Lexik (Sachgruppen, lexikalisch-semantische Paradigmen, semantische Felder sowie konzeptuelle Strukturen) zu ermitteln und zu beschreiben. Auf dieser Grundlage soll die Kategorien-Lexikologieaufgebaut werden;

3) die Stratifikation des Wortbestandes, d.h. seine historische, regionale, soziolinguistische und soziale, national bedingte und kulturspezifische Schichtung zu begründen und darzustellen;

4) System-Struktur-Bezug und funktionale Bestimmung kommunikativ-pragmatische Leistung der lexikalischen Einheiten und Subsysteme in ihrer gegenseitigen Übereinstimmung zu beschreiben;

5) Wege und Quellen der Wortschatzerweiterung, kommunikativ begründete Veränderungen des Wortbestandes zu untersuchen;

6) die Phraseologie als Teilbereich des Lexikons in ihrem Wechselverhältnis mit dem lexikalischen Subsystem, ihre Klassifikationen und Funktionen zu erforschen;

7) die Lexikografie (einschließlich der Typologie der Wörterbücher) als empirisch-praktischen Anwendungsbereich der lexikologischen Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten einzubeziehen.

Die Strukture

ü Allgemeine Lexikologie — deckt die Gesetzmäßigkeiten auf, die für viele Sprachen gelten.

ü spezielle Lexikologie: untersucht das Wort und den Wortschatz einer Sprache.

ü Historische Lexikologie — betrachtet man unter zwei Aspekten. Unter diachronem Aspekt analysiert die Lexikologie Herkunft und Geschichte der Wörter (Etymologie); unter synchronem Aspekt untersucht sie die Struktur des lexikalischen Gefüges einer Sprache (Morphologie, Semantik) und die Beziehung zwischen seinen Elementen.

Man unterscheidet auch:

ü Semasiologie — Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das sich besonders mit den Wortbedeutungen und ihren [historischen] Veränderungen befasst.

ü Onomasiologie — Teildisziplin der Semantik, die die sprachliche Bezeichnung für Gegenstände und Sachverhalte untersucht.

ü Die Etymologie — ein Bereich der Sprachwissenschaft, der den Ursprung, die Verwandtschaft und die Entwicklung der Wörter (und Wortfamilien) beschreibt.

ü Die Phraseologie — Gesamtheit typischer Wortverbindungen, charakteristischer Redensarten, Redewendungen einer Sprache.

ü Lexikographie — die Theorie der Einordnung und Darstellung eines bestimmten Wortschatzes in einem Wörterbuch oder Lexikon (Enzyklopädie).

ü Onomastik — sprachwissenschaftliche Disziplin zur Erforschung der Namen, die sich mit philologischen, historischen, geographischen, soziologischen und psychologischen Fragen beschäftigt.

ü Strukturelle Lexikologie — betrachtet lexikalische Einheiten.