Wenn Hoffnungen platzen, wird die Religion zum Fluchtpunkt

Nur in seltenen Fällen trage eine psychische Krankheit zur Radikalisierung bei.

Und die Religion, auf die sich „Islamisten“ beziehen, welche Rolle spielt sie? Europäische Täter, die nach dem Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ begutachtet wurden, seien als Jugendliche oft mit hohen Ansprüchen und großem Freiraum der Familien gestartet. Erst später, nach dem Scheitern ihrer Hoffnungen, hätten sie „Religion“ als Fluchtort für sich erkannt.

Die junge Frau aus Brüssel, die der Zeitung „Guardian“ ihre Geschichte erzählte, ist Enkelin von marokkanischen Einwanderern. Ihre Eltern erzogen sie nicht streng muslimisch. Jeans und T-Shirts tauschte sie anfangs gegen dunkle, lange und weite Kleidung, um ihre Pfunde zu verstecken. Ein Selfie auf Facebook brachte sie dann in Kontakt mit einer fanatisierten Frauengruppe – die ihr versprach, in Syrien einen guten Ehemann zu finden. Bei anderen komme die Adoleszenz-typische Rebellion gegen Eltern und Lehrer hinzu, der eine „islamische“ Dimension gegeben werde.

Das Problem: Die meisten jungen Männer, die nach Syrien oder in den Irak gehen, haben mit dieser Gesellschaft schon abgeschlossen. Sie gehen, um dort in ihrer Vorstellung ehrenhaft zu sterben, für Allah, für das Paradies - sie haben gar nicht vor, zurückzukommen. Und die, die zurückkommen, bringen sehr unterschiedliche Erfahrungen mit.

Die eine Gruppe ist von ihren Kriegserfahrungen hochtraumatisiert und muss in der Psychiatrie oder zumindest in Psychotherapie behandelt werden. Dann gibt es auch die jungen Männer, die sich wichtig machen wollen. Sie sind für ein paar Wochen nach Syrien oder in den Irak gereist, um sich mit einer Kalaschnikow fotografieren zu lassen und die Bilder auf Facebook zu posten. Die dritte Gruppe kommt zurück, um hier zu rekrutieren und vielleicht auch Gewalt in Europa auszuüben: Das sind die gefährlichen Ideologen. Und sie sind auch nicht bereit, mit mir oder mit den Sicherheitsbehörden zu sprechen.

Ich bin der Meinung, dass terroristische Handlungen nicht nur von Islamisten, Moslems ausgehen, wie so oft behauptet wird. Der Terrorismus ist international und bezieht sich nicht allein auf islamische Länder. Im Koran steht für alle Muslime geschrieben, dass sich alle Menschen aller Staaten friedlich verhalten sollten. Menschen, die Selbstmordattentat begehen, sind aufgehetzte und verrückte Personen, die auch im Islam verurteilt werden. Für jeden Bürger besteht die Aufgabe, aufmerksam zu sein, gegenüber besonderen Gruppen, wo man glaubt, sie bereiten Attentate vor. Es muss ein gutes Verhältnis entwickelt werden gegenüber Menschen anderer Kulturen, anderer Rassen und Religionen.

 

Schule ohne Rassismus

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein Projekt von und für SchülerInnen. Es bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. Wir sind das größte Schulnetzwerk in Deutschland. Ihm gehören über 1700 Schulen an, die von rund einer Million SchülerInnen besucht werden.

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beschäftigt sich nicht nur mit dem klassischen Rassismus. Seit der Gründung des Projektes gilt: „Die Diskriminierung von Menschen wegen ihres Glaubens, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung, der Hautfarbe und Herkunft, der Behinderung, der Schulart, der Nationalität und was auch immer, lehnen wir ab.“

aus den Reihen der Schülerinnen und Schüler. Das heißt aber nicht, dass die Lehrerinnen und Lehrer von der Mitarbeit ausgeschlossen sind. Im Gegenteil, mit ihrer Unterstützung können sie wesentlich zum Gelingen der Sache beitragen. Sie können das Thema in den dazu geeigneten Unterrichtsfächern behandeln und darüber hinaus die Schülerinnen und Schüler bei besonderen Aktivitäten, zum Beispiel Projekttagen oder Einzelaktionen, unterstützen. Ganz im Sinne einer wünschenswerten Öffnung der Schule und des Projekts nach außen können auch außerschulische Einrichtungen mit einbezogen werden. Wichtig und wünschenswert aber ist, dass die Schülerinnen und Schüler selbst die Initiative ergreifen und die Regie übernehmen, sich mit den Phänomenen des Rassismus und der Diskriminierung, auch mit dem weit verbreiteten „Mobbing“ in ihrem unmittelbaren Umfeld und im Netz auseinandersetzen und „couragiert“ nach Lösungsmöglichkeiten suchen.

Ziel des Projektes ist es, den Alltag an Schulen so zu verändern, dass dieser von einem Klima der gegenseitigen Achtung und der Anerkennung individueller Eigenheiten geprägt ist, gepaart mit der gemeinsamen Suche nach verbindenden Normen. Der Arbeit im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ liegt die Auseinandersetzung mit „Ideologien der Ungleichwertigkeit“ zu Grunde.

Die Idee für das Projekt „Du und ich – wir machen uns stark!“ ist im Rahmen des Forums Gewaltfreie Stadt Bayreuth (einem Forum zur Vernetzung von Vereinen, Organisationen, Institutionen etc., die im gewaltpräventiven Bereich tätig sind) entstanden.

Die Themen werden mit kreativen Materialien, erfahrungsorientierten Methoden und lebensweltnahen Inhalten umgesetzt. Die Workshops beinhalten immer Elemente und Materialien, die im Schulalltag Einzug erhalten können (in Kooperation mit der Klassenlehrerin)

Zielgruppe

6-7jährige Kinder und deren Eltern.

Ziele

Das Projekt verfolgt folgende Ziele:

  • Förderung der emotionalen Intelligenz (Wahrnehmen, Benennen, Ausdrücken von eigenen Gefühlen und Gefühlen Anderer)
  • Förderung des Selbstwertgefühls
  • Förderung der Fähigkeit zur Selbstbehauptung
  • Förderung von gewaltfreien Konfliktlösungsfähigkeiten
  • Da Gewaltprävention im Verantwortungsbereich von Erwachsenen liegt, werden die Eltern mit einbezogen und in einem Informationsabend pro Jahr über die grundlegenden Prinzipien der Gewaltprävention, gewaltfreie Erziehung und die Inhalte der Workshops informiert. Die Mitarbeiterinnen sind darüber hinaus bei Problemen und Fragen ansprechbar. Das Beratungs- und Unterstützungsangebot der Vereine kann jederzeit in Anspruch genommen werden.

 

 

Caritas

Anti-Aggressivitäts-Training (AAT)

Den Menschen mögen und verstehen…aber mit seinem kriminellen Handeln nicht einverstanden sein“