Setzen Sie die richtige Form des eingeklammerten Adjektivs ein. 3 страница

II. Eine Deutschlehrerin aus der DDR erzählt: Der Stundenzahl nach gerechnet haben wir in der neunten Klasse 32 Wochen mit je 3 Stunden Berufstheorie, insgesamt 96 Stunden,

9 Wochen mit 42 Stunden Berufspraxis, insgesamt 378 Stunden und

10 Wochen Berufspraxis zu je 40 Stunden, insgesamt 400 Stunden.

2. Lesen Sie den folgenden Text vor. Achten Sie auf den Gebrauch der Ordnungszahlen.

Vom 28. Mai bis zum 1. Juni 1963 weilten die jungen Dele­gierten des 7. Parlaments der FDJ in Berlin. Unsere Jugendbrigade wurde als erste Jugendbrigade Berlins am 1. Mai mit dem Orden .Banner der Arbeit" ausgezeichnet. „Die Zelt der jungen Fachar­beiter und Ingenieure ist gekommen"—so war es auf dem VI. Par­teitag formuliert worden.

3. Lesen Sie und schreiben Sie folgende Grundzahlen. Verbinden Sie jede Grundzahl mit einem Substantiv im attributiven Verhältnis.

1, 4, 7, 12, 16, 23, 28, 45, 72, 84, 99, 105, 223, 485, 1203, 1386, 2456, 10678, 12753, 38600, 2586394

Muster- vier Sportler, fünfundvierzig Teiinehmer

4. Lesen Sie folgende Wortgruppen mit Ordnungszahlen.

der 1. Mai, der 23. Mai, der 15. Januar, der 12. Monat, die 1. Woche, der 99. Tag, das 216. Experiment, der 537. Sportler

5. Lesen Sie und schreiben Sie folgende Bruchzahlen und Prozent­zahlen.

1 i.

2~: 4'

3 2 1

20' 45' 50'

!; 0,02; 0,5; 1,25; 2,50; 3,35;

13%; 25%; 125%; 250%

6. Bilden Sie Satze mit folgenden Wortgruppen.

vor drei Monaten, 20 Minuten nach acht, zwei Drittel der Pio­niere, ein Sechstel der Produktion, am 1. September, 560 Demon­stranten, 90"/« der Studenten, 220 Millionen Menschen, 2% Schüler

7. Beantworten Sie folgende Fragen. Gebrauchen Sie in den Ant­worten die angegebenen Zahlen.

1. Wieviel Stockwerke besitzt das Gebäude der Universität? (32)

2. Wieviel Studenten studieren an dieser Universität? (24000)

3. Wieviel Räume besitzt das Universitätsgebäude? (4500)

4. Wie breit ist die Hauptstraße Moskaus? (60 m)

5. Wie weit ist es von Leningrad nach Moskau? (650 km)

6. Wieviel Brücken gibt es in Leningrad? (500)

7. Seit wann trägt die Stadt den Namen Lenins? (1924)

8. Wann hieß diese Stadt Petrograd? (1914—1924)

9. Wann ist der Internationale Frauentag? (8.03)

10. Wann ist der Internationale Tag des Kindes? (1.09)

11. Wann haben Sie Geburtstag?

12. Wie alt ist Ihr Freund (Vater, Bruder)? (23, 48, 21)

13. Wie lange dauert die Vorlesung (der Unterricht)? (2 Stun­den, 6 Stunden)

14. Wie lange sind Sie in Moskau? (3 Tage)

15. Der wievielte Besucher wird heute im Museum erwartet? (1023)

16. Das wievielte Buch lesen Sie in diesem Monat? (5)

8. Lesen Sie und lösen Sie folgende Rechenaufgaben.

1. In einer Werkstatt arbeiten 8 Gehilfen bei einem Stundenlohn von 1,80 DM. Wieviel verdienen Sie zusammen in der Woche (48 Stunden)?

2. Zwei Maurer erhalten für die Errichtung einer Mauer im Lei­stungslohn 400 DM. Der eine hat 42 Stunden gearbeitet, der andere 58 Stunden. Wieviel erhält jeder?

3. Versucht einmal durch Addieren und Subtrahieren von Zahlen aus den Ziffern 1 bis 9 das Ergebnis 100 zu erreichen. Die Ziffern dürfen nur einmal verwendet werden. ~~

4. Auf einem Speicher lagern 100 kg Hafer. Wenn täglich von diesem Vorrat 5 kg abgewogen werden, -nach wieviel Tagen wird dann zum vorletzten Mal Hafer abgewogen?

5.'Bei welchen drei Ziffern von 1 bis 10 ist das Multiplika­tionsergebnis gleich ihrer Summe?

6. Bei welcher Zahl (zwischen 1 und 50) bleibt jedesmal ein Rest von 1, wenn sie durch 2, 3, 4 und 6 geteilt wird, wahrend sie sich glatt durch 7 teilen laßt?

9. Lesen Sie und lösen Sie folgende Rechenaufgaben.

Wieviel ist 40~f- 16? 125 + 315? 576-(-234? Wieviel ist 50—18? 213 — 78? 1015 — IS? \

Wieviel ist 5 X 8? 40X3? 105X6? ,v Wieviel ist 45:5? 100:10? 1000:50?

( 10. Nennen Sie die berühmtesten Daten, die Sie kennen.

11. Beantworten Sie die Frage: Wie spät ist es? Verwenden Sie in der Antwort die folgenden Zahlen.

^8; -5; 1 12; 1,47; 2,35; 5,27; 15,18; 23,56

12. Übersetzen Sie folgenden Text ins Deutsche.

/IpywecKan ycjiyra (Freundschaftsdienst)

K oähomjt CTapoMy apaöy npnw/m Tpoe mo^ojux JiioAeö n ckh-

. aajin: „Hain OTeu yMep. Oh ocTaBHJi hsm 17 uep6;noAOB h yKa3aji

b 33BeuiaHHH, hto crapiiiHH normen nojiyiHTt nojioBHHy Bep6/no.a;oB,

cpeaHHfl — OÄHy TpeTb h M^aauiHfl —OÄHy aeBsuyio »tacTb. Tenepb

HaM «e cnpaBHTbca c siott aaaaqefl. rioMorH HaMl"

Apa6 nouytaan n cKa3aji: „fl aaxy, iito na\i KexBaraeT oanoro BepojiiOÄa. y Meiin ecTb OÄHH-eaHHCTBeHmjft BepCwa, h otjuk> ero

b same pacnopiweHiie. BosbMiiTe ero, noRemre bsuikx Bep6.iioii.oB n

MHe, HTO OCTaHCTCfl".

;nojj.ii noß.iarojapH^H crapaica 3a ÄpyjKeciiyio ycjiyry, yBevm nepÖJiiOÄa h noae^H^H 18 Bepö.iioÄOB tbk, hto CTapiunH no^y-hh^ no^OBHny (t. e. jeaHTii), cpeüHHM — o/uiy TpeTb (t. e. uiecrb) (i MflaÄiimH oflHy ÄeBaTj'io >iacTb (t. e, flßyx). K hx HsyM-nemiio, oühh Bepe^ioÄ ocTa^tH ^hujiihm (übrig bleiben). Ohh oepHy^» ero c 6^a-rojtapHocxbio caoeMy CTapoMy Apyry.

DAS VERB

(das Täi'igkeitswort, Zeitwort)1

§ 76

arbeiten, studieren, lernen, wachsen, sein, können, sich erholen, aufstehen, nachdenken

Die Verben drücken Vorgänge aus, die eine Handlung oder einen Zustand kennzeichnen. Man unterscheidet konjugierte3 Verbformen (finitea Verbformen, Personalformen) und nichtkonjugierte Verbformen (infinite Verbformen, Nominalformen).

Das [inite Verb wird durch Person, Zahl, Zeit, Aussageweise und Handlungsart bestimmt. Es bildet das Prädikat des Satzes.

Zu den infiniten Verbformen zählen der Infinitiv, das Par­tizip I und das Partizip II. Sie dienen zur Bildung der zusammen­gesetzten Formen des Verbs, werden auch in der Funktion der nominalen Redeteile gebraucht.

Merken Sie: das deutsche Verb kennt die gramma­tische Kategorie der Aktionsart nicht.

EINTEILUNG DER VERBEN MORPHOLOGISCHE EINTEILUNG

a) geben — gab — gegeben b) machen — machte — gemacht schreiben — schrieb — handeln — handelte — gehan-

geschrieben delt

Nach der Art der Bildung der Grundformen teilen sich die Verben in zwei llauptgruppen: a) starke Verben, b) schwache Verben. Als Grundformen gelten: der Infinitiv — die 1. (3.) Pers. Sg. Präterit —das Partizip II.

1 lat. verbum =Wort

1 tat. con]ugatio = Verbindung, Verknüpfung (des Verbstammes mi! den Endungen)

» tat. iinitus = bestimmt; inliniius = unbestimmt

Die starken Verben sind durch den Wechsel des Stammvo­kals (den Ablaut) und durch das Suffix -en im Partizip II ge­kennzeichnet. Die schwachen Verben verändern den Stamm nicht, sie bilden das Prä'terit mittels des dentalen Suffixes -(e)te. Das Partizip II hat das Suffix -(e)t.

Beachten Sie:

1. Einige Verben haben sich starke und schwache Grund­formen nebeneinander erhalten. Dabei unterscheidet man:

a) gleiche Bedeutung bei verschiedenen Formen, z. B. weben — webte (wob)—gewebt (gewoben)

klimmen — klimmte (klomm)—geklimmt (geklommen) glimmen — glimmte (glomm) — geglimmt (geglommen)

b) verschiedene Bedeutung bei verschiedenen Formen, z.B. erschrecken — erschrak — erschrocken (in Schrecken ge­raten)

erschrecken — erschreckte — erschreckt (in Schrecken setzen) wiegen — wog — gewogen (ein Gewicht haben, bestimmen) wiegen — wiegte — gewiegt (schaukeln) hängen — hing — gehangen (schwebend befestigt sein) hängen — hängte — gehängt (schwebend befestigen).

2. Einige Verben vermischen in ihren Grundformen die starke und schwache Bildungsart: mahlen — malilte — gemahlen; salzen — salzte — gesalzen u. a.

Es gibt auch eine Reihe von Verben, die man weder in die starke noch in die schwache Konjugation einreihen kann. Sie bilden ihre Grundformen auf besondere Art. Man nennt sie un­regelmäßige Verben. Hierher gehören:

a) die gern isc h t en Ver­ben (brennen, denken, kennen, nennen, rennen, senden, wen­den), die die schwache Fle­xion mit dem Wechsel des Stammvokals vereinigen';

b) die Verben praeteri-topraesentia (dürfen, kön­nen, mögen, müssen, sollen, wissen, wollen), deren Prä­sensform sich aus der alten Vergangenheitsform entwickelt hat (mögen —ich mag; wissen — ich weiß). Die Grundformen werden schwach gebildet.

1 Historisch gesehen sind sie schwache Verben mit dem allen Präscns-umlaut (die sogenannten Rückumlauisverben).

brennen — brannte- - gebrannt
denken - - dachte — gedacht
kennen - - kannte — gekannt
nennen - - nannte — genannt

dürfen —durfte — gedurft können — konnte — gekonnt mögen — mochte — gemocht müssen — mußte — gemußt

c) die Verben sein, wer­den, gehen, tun, stehen, brin­gen, haben. Jedes dieser Ver­ben hat seine Besonderheiten in der Bildung der Grund­formen ',

sein — war — gewesen
werden — wurde — geworden
gehen — ging — gegangen
tun -tat — getan
stehen — stand — gestanden
bringen — brachte — gebracht
haben — hatte — gehabt

SEMANTISCHE EINTEILUNG

a) Wir arbeiten. Er singt. Sie laufen.  
b) Wir haben gearbeitet. Er ist gekommen. Sie werden
  schreiben.    
c) Ich bin Lehrer. Sie wird schön. Er bleibt Pionierlei-
  tex.      
d) Er will studieren. Wir sollen abfahren.  

§78

Vom funktional-semantischen Standpunkt aus unterscheidet man folgende Gruppen von Verben:

a) Vollverben, die eine selbständige lexikalische Bedeu­tung haben,

b) Hilfsverben der Zeit (haben, werden, sein), die zur Bildung der zusammengesetzten Verbformen dienen,

c) kopulative Hilfsverben (werden, sein, bleiben, liegen, stehen, heißen u. a.), die als Kopula8 stehen,

d) Modal verben, die das Verhältnis des Sprechenden zur Aussage ausdrücken (wollen, können, mögen, sollen, müssen, dürfen),

Merken Sie:

Die Hilfsverben können als Vollverben gebraucht wer­den, vgl.: Er hat ein Buch. Hier wird eine Stadt wer­den. Sie ist im Theater.

SYNTAKTISCHE EINTEILUNG

a) Er schläft. Wir lachen. Sie sitzt. Du liegst.

b) Sie dankt ihrem Vater. Wir besprechen eine Frage. Er bedurfte der Ruhe. Ich denke an ihn.

§79

i Die Verben sein, werden, gehen, tun, stehen gehören den starken Verben an, die Verben haben und bringen sind schwache Verben. ' tat. l B'd

In bezug auf das Objekt unterscheidet man:

a) subjektive Verben, die kein Objekt brauchen,

b) objektive Verben, die ein Objekt verlangen. Objektive Verben können ein Dativ-, Akkusativ-, Genitiv­oder Präpositionalobjekt regieren.

Objektive Verben mit einem Akkusativobjekt nennt man transitive1 Verben (zielende Zeitwörter), z. B. lesen, nennen, besprechen, lieben u. a. Verben, die kein Akkusa­tivobjekt verlangen, nennt man intransitive Verben, z. B. denken, sich freuen, sitzen u. a.

Manche Verben werden im Satz sowohl mit als auch ohne Objekt verwendet. Man nennt sie transitiv-intransitive Verben, vgl.: Ich lese. Ich lese ein Buch. Er raucht. Er raucht eine Zigarette. Sie schreibt. Sie schreibt einen Brief.

Manchmal verändert sich dabei die Bedeutung des Verbs, vgl.: Sie kocht Kaffee. Der Kaffee kocht. Wir fahren nach Moskau. Er fährt uns nach Moskau.

Merken Sie:

a) Die Vorsilben er-, be-, ver- transitivieren das Verb, wobei sich oft die Bedeutung verändert, vgl.:

schießen — beschießen, sieigen — besteigen, arbeiten — bearbeiten, sitzen — besitzen, schießen — erschießen, schlafen — verschlafen.

b) Die Partikel sich intransitiviert die Verben, vgl.: beruhigen — sieh beruhigen,

bewegen — sich bewegen, beteiligen — sich beteiligen, erheben — sich erheben, beugen—sich beugen.

Eine besondere Gruppe der transitiven Verben sind kausa­tive2 Verben (bewirkende Zeitwörter), die meist vom Prä-teritstamm der sinnverwandten starken Verben mittels des Umlauts gebildet werden, vgl.: setzen, legen, tränken, sprengen, stellen usw.

Zu den intransitiven Verben gehören auch die Verben mit sich (sich schämen, sich erinnern, sich setzen, sich nähern u. a.).

Man teilt diese Verben in folgende Gruppen ein:

a) echte reflexive Verben, bei denen das Pronomen sich die Rolle des Objekts spielt (sich waschen, sich kämmen, sich kleiden),

b) unechte reflexive Verben, bei denen sich formbil­dendes Element ist und zum Prädikat gehört (sich freuen, sich entsinnen, sich schämen, sich erholen u. a.),

c) reziproke Verben, die die Wechselbeziehungen zweier oder mehrerer Personen bezeichnen (sich schlagen, sich umarmen, sich küssen u. a.).

a) Ich spreche. Du sprichst. Er spricht.

b) Es donnert, blitzt. Es fröstelt mich.

c) Es wird getanzt. Es wird gelacht.

In bezug auf das Subjekt unterscheidet man:

a) Persönliche Verben, die in allen Personen gebraucht werden.

b) Unpersönliche Verben, die in der dritten Person Sg. verwendet werden und nur das unpersönliche Pronomen es als Subjekt zulassen. Diese Verben bezeichnen meist Naturer­scheinungen und innere Zustände der Menschen.

c) Manche persönliche Verben können unpersönlich gebraucht werden'.

Vom lexikal-grammatischen Standpunkt aus teilt man die § 80 Verben in:

a) Terminative Verben, die einen auf ein Ziel gerichteten Vorgang bezeichnen, z. B. kommen, aufblähen, vergehen, aufstehen u. a. Das Partizip II dieser Verben kann attributiv gebraucht werden, vgl.; der vergangene Sommer, das aufgestandene Kind u. a.

b) Kursive Verben, die einen in seinem Verlauf unbegrenz­ten Vorgang ausdrücken, z. B. gelten, stehen, blü/ien, weinenu. a. Das Partizip 11 dieser Verben wird als Attribut nicht verwendeta.

In Verbindung mit den Adverbialien, die dem Vorgang ein Ziel setzen, kann ein kursives Verb terminativ werden, z. B. der in die Fabrik gegangene Mann, der ins Meer gesprungene Schwimmer.

DIE AUSSAGEWEISE

(die Modi —Sg. der Modus)3

1. Wir turnen. Er kam. Sie wird singen.

2. Komm! 3. Wäre ich dort! Sprechen Sie! Sie sagte, er sei hier. Arbeitet! Fast hätte er das

Heft verloren.

§81

■ tat. Iransire = tibergehen (mi£ das Objekt) ' tat. causa = Ursache

'Solche Bildungen nennt man okkasionelle Impersonalia.

* Die Unterscheidung von terminariven und kursiven Verben darf nicht als grammatische Kategorie der Aktionsar! angesehen werden. Vgl. JI. P. 3 ii h a c p, T.B, CtpocBa. CoupeMeiiHhifi HeMCUKHfl H3UK, M 1957, dp. 145.

* tat. modus = Art und Weise

§82

§83

Es gibt im Deutschen drei Aussageweisen oder Modi:

1. den Indikativ1 (die Wirklichkeitsform),

2. den Imperativ* (die Befehlsform),

3. den Konjunktiv3 (die Möglichkeitsform).

Der Indikativ bezeichnet einen realen Vorgang als eine Tatsache der Wirklichkeit.

Der Imperativ dient dazu, einen Befehl, eine Aufforderung, eine Bitte usw. auszudrücken.

Der Konjunktiv drückt einen gewünschten, bedingten, möglichen oder völlig irrealen Vorgang aus.

Der Indikativ

Bei der Konjugation der Verben unterscheidet man:

a) zwei Zahlen—den Singular (die Einzahl) und den Plural (die Mehrzahl);

b) drei Personen — die erste (sprechende) Person, die zweite (angesprochene) Person, die dritte (besprochene) Person oder Sache;

c) sechs Zeitformen—das Präsens, Präterit, Perfekt, Plus­quamperfekt, 1. Futur, 2. Futur;

d) zwei Handlungsarten — das Aktiv und Passiv.

Bildung der Zeitlormen des Indikativs*

(die Tempora —Sg. das Tempus)

1. Das Präsens

eh

.- ei)

Das Präsens wird vom Infinitivstamm mit Hilfe der Perso­nalendungen gebildet, die für alle Verben (außer sein, werden und den Verben praeteritopraesentia) gleich sind.

Beachten Sie:

a) Die starken Verben mit a im Stamm (außer schaffen) erhalten in der 2. und 3. Person Sg. den Umlaut, vgl.: ich fahre, du fährst, er fährt.

b) Die meisten starken Verben mit e im Stamm (auch erlöschen, gebären) erhalten in der 2. und 3. Person Sg. die Brechung, vgl.; ich gebe, du gibst, er gibt.

2. Das Präterit

  I. P. -e   1. P. -en
Sg- 2. P. -(e)st PL 2. p: -(e)t
  3. P. -(e)t   3. p. -en

tat. (aus)sagen

tat. imperarc = befehlen

' tat. conjunctivus = abhängig, hypolhetisch . * Siehe die Konjugationstabelien Im Anhang, S.

235 if.

  1. P.     1. P. -(e)n
Sg. 2. P. -st PL 2. P. -Ve)t
  3. P. -   3. P. -(e)n

Im Präterit fehlen die Personalendungen in der 1. und 3. Person Sg.

3. Das Perfekt

Sie hat geschrieben. Er ist gekommen.

Das Perfekt wird mit dem Hilfsverb haben oder sein im Präsens und dem Partizip II des entsprechenden Verbs gebildet.

4. Das Plusquamperfekt

Ich hatte geschrieben. Du warst gekommen.

Das Plusquamperfekt wird mit dem Hilfsverb haben oder sein im Präterit und dem Partizip II des entsprechenden Verbs gebildet.

Merken Sie: Wenn die Modalverben mit einem

, anderen Verb im Infinitiv gebraucht werden, so haben sie

im Perfekt bzw. Plusquamperfekt die alte Form des

Partizips II, die ihrem Infinitiv gleicht, z. B. Er hat

arbeiten wollen.

Zum Gebrauch von haben und sein

1.

Wir haben diesen Artikel gelesen. Er hat den Berg bestiegen. Sie hat sich gewaschen. Es hat geregnet. Er hat nach Moskau gewollt. Sie hat fest geschlafen.

Die meisten Verben bilden ihr Perfekt bzw. Plusquamperfekt mit haben: alle transitiven und unpersönlichen Verben, Verben mit sich und Modalverben, intransitive Verben, die den Ruhe­stand bezeichnen (schlafen, liegen, stehen u. a.).

2.

Ich bin zum Bahnhof gelaufen. Er war zum Institut gefahren.

Er ist erwacht. Wir waren aufgestanden.

Gebrauch der Zeitformen des Indikativs

Intransitive Verben, die Zustands- oder Orts Veränderungen bezeichnen, werden mit sein konjugiert.

Beachten Sie:

Ich habe viel geschwommen.

Er hatte um die Wette gelaufen.

Die Verben der Bewegung werden mit haben verbunden, wenn sie den Vorgang in seiner Dauer, ohne die Orts-oder Zielangaben bezeichnen.

b)

Ich bin im Theater gewesen. Sie war Lehrerin geworden. Er ist Klassenleiter geblieben. Das Bild war gut gelungen.

■ Einige intransitive Verben (sein, werden, bleiben, gelin­gen, gedeihen, geschehen, begegnen u, a.) werden mit sein konjugiert.

5. Das 1. Futur

Wir werden singen.

 

Das 1. Futur wird mit dem Hilfsverb werden im Präsens und dem Infinitiv I des entsprechenden Verbs gebildet.

6. Das 2. Futur

Sie werden gemacht haben. Wir werden gekommen sein.

Das 2. Futur wird mit dem Hilfsverb werden im Präsens und dem Infinitiv II des entsprechenden Verbs gebildet1.

' Über die Bildung des Iniinilivs H siehe S. 134.

Zeitstufen Zeil formen Tieisptele
1. Gegenwart 2. Vergangenheit 3. Zukunft 1. Präsens 2. Präterit, Perfekt, Plusquamperfekt 3. 1. Futur, 2. Futur 1. Er liest. 2. Er las, hat gelesen, hafte gelesen. 3. Er wird lesen. Er wird gelesen haben.

§84

Man unterscheidet drei natürliche Zeifstufen, die die Zeit des Vorgangs in bezug auf den Redemoment bestimmen: die Gegen war t, die Vergangenheit; die Zukunft. In der Sprache werden diese Zeit Vorstellungen durch sechs Zeitformen zum Ausdruck gebracht. Das sind:

a) einfache {synthetische) Zeitformen, die durch die Form Veränderungen des Verbs selbst gebildet werden (das Präsens, Präterit);

b) zusammengesetzte (analytische) Zeitformen, die mit den Hilfsverben sein, haben, werden gebildet werden (das Perfekt, Plusquamperfekt, 1. Futur, 2. Futur).

Jede Zeitform hat eine Hauptbedeutung, die ihre anderen Gebrauchsweisen und Bedeutungsschattierungen bedingt.

Das Präsens ist die Zeitform der Gegenwart, es kann auch manchmal die Vergangenheit und die Zukunft ausdrücken.

Das Präterit, Perfekt und Plusquamperfekt sind die Zeitfor­men der Vergangenheit.

Das 1. und 2. Futur sind die Zeitformen der Zukunft. Sie können auch modale Bedeutung ausdrücken'.

Die Zeitformen können absolut und relativ gebraucht werden.

Er liest.

(Gegenwart)

Wir schreiben.

(Gegenwart)

Ich werde rechnen.

(Zukunft)

Hast du gefrühstückt? (Vergangenheit)

Die absolut gebrauchte Zeitform bestimmt die Zeit des Vor­gangs in bezug auf den Redemoment.

1 Über die modale Bedeutung der Zukunfllormeu siehe S. 119.

b)

Nachdem wir alles besprochen haben, gehen wir an die Arbeit.

Ais er das Institut absolviert hatte, arbeitete er in der Schule.

Nachdem sie die Prüfungen abgelegt haben wer­den, werden sie ins Pionierlager fahren.

Die relativ gebrauchte Zeitform bestimmt die Zeit des Vor­gangs in bezug auf die absolut gebrauchte Zeitform. Dabei können beide Zeitformen im Verhältnis der Gleichzeitigkeit, Vorzeitigkeit oder Nachzeitigkeit zueinander stehen'.

Merken Sie: Das Plusquamperfekt und das 2. Futur werden in der Regel nur relativ gebraucht.

Der absolute Gebrauch der Zeitformen Das Präsens2

1.

a) Er liest ein Buch.

b) Ich studiere an der Universität.

c) Sonntags versammeln sieb alle im Klub.

Das Präsens ist eine Zeitform, die das gegenwärtige Geschehen bezeichnet. Es kann ein Geschehen sein, das

a) in der unmittelbaren Gegenwart abläuft (im Augenblick, in dem wir sprechen),

b) in der Vergangenheit begann, aber in der Gegenwart noch andauert,

c) periodisch, unter bestimmten Bedingungen eintritt.

2.

Stahl auf Stahl gibt Feuer. Das Verb ist ein Redeteil.

Das Präsens dient auch zur Bezeichnung der allgemein be­kannten und anerkannten Tatsachen und Sachverhalt«, die für alle Zeiten gelten. (Das generelle Präsens*,)

3.

Bald fliegen wir ab Am Abend sind wir auf der Krim.

1 Vom grammatischen Standpunkt aus wird die Nachzeitigkeit nicht berücksichtigt.

* lat. pracsens = gegenwärtig, jetzig

1 Vgl. J. Erben. Abriß der deutschen Grammatik, Berlin I960. S. 32.

Das Präsens kann ein zukünftiges Geschehen bezeichnen, wobei die Zukunft oft durch die Wörter mit der Zukunftbedeu­tung ausgedrückt ist.

4.

Gestern spazierten wir im Walde. Es war ganz still. Die Sonne stand hoch am Himmel.

Plötzlich hören wir das Gebrüll eines Bären. Das Tier muß in der Nähe sein.-Wir verstecken uns

blitzschnell im Gebüsch.

Das Präsens kann im Wechsel mit dem Präterit ein vergan­genes Geschehen bezeichnen. Es dient dabei als Stilmittel zur Belebung des Berichtes.

Vgl.: 1. Er öffnet die Tür seines Schrankes. 2. Auch er trägt den Titel „Vorbildlicher Soldat". 3. Nach dem Dienst sitzen die Kameraden in ihrer Stube beisammen, lesen, lernen, diskutieren... 4. Um eine sozialistische Jugend zu erziehen, braucht man sozia­listische Erzieher. 5. „Also weiter... Wir Sind bald am Ziel.' 6. Da stapfte von der Kronberger Seite her ein winziges Weibchen... Plötzlich bleibt sie stehen. Zweihundert Schritte von ihr entfernt läuft ein Mädchen...

Das Präterit'

Auf einer Wiese stand ein kleines Häuschen. Es blitzte und leuchtete durch die Bäume hindurch. Die Arbeiter verbrachten dort ihr Wochenende. Es war ein schönes Erholungsheim.

Das Präterit stellt ein vergangenes Geschehen in der Erzäh­lung dar.

Vgl.: Es war spat. Es klopfte an die Scheibe. Unter dem Garten­fenster standen ein langer Mensch... und ein kleiner, der ihm unbekannt war.

Das Perfekt2

1.

a) Hast du die heutige Zeitung gelesen? — Nein, ich habe sie noch nicht gekauft.

b) Anna Seghers ist in Moskau eingetroffen.

1 lat. praeteritum = das Vorübergegangene 'tat, pedectum = Vollendetes

Das Perfekt bezeichnet ein vergangenes Geschehen und wird meist im Dialog und in kurzen Berichten gebraucht.

§88

2.

Der Kranke fühlt sich besser, Die neue Arznei hat geholfen.

Das Perfekt kann ein vergangenes Geschehen ausdrücken, dessen Wirkung unmittelbar mit der Gegenwart zusammen hängt.

Beachten Sie: Die temporale Eedeutung des Perfekts und die des Praterits sind synonym. Beide Zeitformen unterscheiden sich aber stilistisch und nach dem Gebrauch.

Vgl: 1. Die Häftlinge vom Lagerschutz gingen von Block zu Block. „Habt ihr einen von den 46 versteckt?" „Nein, wir haben niemand versteckt." 2. Kameraden! Der Sieg ist da! Die Faschisten sind geflohen! Wir sind frei! 3. Wißt ihr Genaues? Habt ihr was erfahren? 4. Zu Thomas bin ich gerannt. 5. So hat sich in der Geschichte der Städtischen Volksschule nie dagewesener, beispielloser Fall ereignet... 6. Gastl hat die Schuld auf sich genommen, um seinen Freund zu retten.

Das Futur I'

Ich werde turnen. Wir werden schwimmen. Du wirst staunen.

Das I. Fufur stellt ein zukünftiges Geschehen dar.

Vgl.: Ich werde ja hier noch erfrieren, dachte Georg. „Ich gehe schon", sagte der andere Georg, „du wirst mich bald ganz los sein.' Georgs Bewußtsein kommt langsam zurück. Mit dem Bewußtsein werden jetzt gleich verrückte Schmerzen kommen, an rünf, sechs Stellen seines Körpers.

Der relative Gebrauch der Zeitformen Die Vorzeitigkeit

a) Wir begrüßen die Gäste, die aus allen Erdteilen gekommen sind.

b) Die Gäste traten in den Saal, den wir mit Blumen und Fahnen geschmückt hatten.

c) Wenn er seine Rede beendet haben wird (beendet hat), wird das Konzert beginnen.

1 tat. futuruni = Zukunft

a) Das Perfekt wird in Verbindung mit dem Präsens gebraucht und bezeichnet einen vergangenen abgeschlossenen Vorgang, der dem im Präsens ausgedrückten Vorgang vorangeht (die Vorzeitigkeit in der Gegenwart).

b) Das Plusquamperfekt wird in Verbindung mit dem Präte­rit gebraucht und bezeichnet einen vergangenen abgeschlossenen Vorgang, der dem im Präterit ausgedrückten Vorgang vorangeht (die Vorzeitigkeit in der Vergangenlicit).

c) Das 2. Futur wird in Verbindung mit dem 1. Futur gebraucht und bezeichnet einen zukünftigen abgeschlossenen Vorgang, der dem im 1. Futur ausgedrückten Vorgang vorangeht (die-Vorzeitigkeit in der Zukunft). Das 2. Futur kann durch das Perfekt ersetzt werden. ,_