Im gleichen Moment klingelt das Telefon. Bea

«Wie haben Sie mich gefunden, Bea?»

«Arbeite ich nun bei einem Privatdetektiv oder nicht, Chef? Das war ganz einfach. Ich bin eine Woche früher aus dem Urlaub zurückgekommen, und Sie waren nicht da. Aber auf Ihrem Schreibtisch lag ein Prospekt mit Amerikareisen, und dann habe ich im Reisebüro angerufen, die Adresse stand auf dem Prospekt, und die Dame hat mir bestätigt, dass Sie eine Reise nach New York gebucht haben. Und der Rest war ganz einfach, Hotel Lexington...»

«Dann hat Ihnen nicht Frau Schönfeld gesagt, dass ich hier bin?»

«Sophie? Was hat Ihre Reise mit Sophie zu tun?»

«Ach Bea, das ist eine lange Geschichte. Ich bin beruflich, also sozusagen im Auftrag von Frau Schönfeld hier.»

«Super, Chef! Ein Auftrag in New York! Brauchen Sie keine Assistentin? Ich nehme die nächste Maschine!»

«Ach, Bea, ich bin so froh, dass Sie wieder da sind. Ich habe da einen ziemlich verwickelten Fall zu klären. Joachim, äh, ich meine der Neffe von Frau Schönfeld, ist hier. Nein, äh, er ist nicht hier, ich suche ihn sozusagen, ach ich bin ganz durcheinander. Ich bin froh, dass Sie zurück sind!»

«Aber, aber Chef. Ich war doch bloß im Urlaub!»

«Ja, warum sind Sie denn früher zurückgekommen? Sie wollten doch mit Ihrem Freund, äh, vier Wochen, äh...»

«Pah, Männer!»

Müller fragt nicht weiter. Er ist sehr froh.

«Ich brauche Sie vielleicht wirklich, Bea. Aber besser in Berlin. Sie müssen in den nächsten Tagen ein paar Dinge mit Frau Schönfeld besprechen. Ich glaube nämlich, dass ich gerade vorhin den Fall aufgeklärt habe...!»

«In Ihrem Hotelzimmer? Haben Sie da Joachim gefunden?»

«Machen Sie sich nur lustig über mich, Bea. Wirklich, ich habe eine Idee. Und wenn ich morgen mehr weiß, dann rufe ich Sie an oder schicke ein Fax mit weiteren Instruktionen.»

«Ja, Meister. Privatdetektivin Bea Braun erledigt alles, diskret und zuverlässig!»

Sie plaudern noch eine Weile und Müller ist sehr froh.

 

Was soll's, Kino kostet auch Geld.

Das ist es!

Das war ganz einfach.

Was hat Ihre Reise mit Sophie zu tun?

Ach, das ist eine lange Geschichte.

Ich bin beruflich hier.

Ach ich bin ganz durcheinander.

Ich bin froh, dass Sie zurück sind!

Machen Sie sich nur lustig über mich, Bea.

 

 

«Sie schon wieder? Ich koche wohl den besten Kaffee in der Stadt!» Lächelnd (улыбаясь) öffnet Ilona Schmidt die Tür, und Müller riecht (слышит запах, нюхает) frischen (свежий) Kaffee.

«Ich musste sofort kommen, Fräulein Schmidt. Ich habe eine Idee. Welche Art (каким видом) Sport treibt Joachim?»

«Was hat denn das mit Joachims Verschwinden (с исчезновением, n) zu tun?»

«Vielleicht schon etwas (возможно все же имеет некоторое отношение)», entgegnet (возражает, отвечает) Müller ungeduldig (нетерпеливо, die Geduld – терпение, dulden – терпеть, сносить). Warum sind junge Leute immer so kompliziert (сложные, затрудняющие дело).

«Tja, er joggt (делает пробежки /читается джогт/), er geht schwimmen (плавать), er hält sich fit (поддерживает себя в хорошей форме). Früher hat er in Berlin Basketball gespielt...»

«Ha, das ist es! Basketball! Streetbasketball!»

«Sie spielen auch? Äh, ich meine, Sie interessieren sich für Streetbasketball?»

Müller weiß nicht, ob das eine Anspielung (намек) auf sein Übergewicht ist (излишний вес, das Gewicht – вес, wiegen – весить, взвешивать). Aber er ignoriert die Bemerkung (замечание, высказывание).

«Spielt Joachim Sreetbasketball?»

«Jeder (каждый = все) spielt hier Streetbasketball. Ich meine, viele Jungs (парни) spielen. In jedem Hof (во дворе, m) hängt ein Korb (корзина, m = сетка), und vier Leute sind gleich gefunden (легко найти: «сразу найдены», finden). Ja! Joachim hat hier immer gespielt. Warum fragen Sie?»

 

Müller erzählt Ilona von dem Film und seiner Idee, dass Joachim wohl dabei ziemlich viel Geld verloren hat. Und bei Wettschulden kennen wohl auch Basketballer kein Pardon (не знают пощады, Pardón). Genau wie im Film...

«Ich kann Joachim ja mal danach fragen (об этом спросить)...»

«Wieso, er ist doch seit zwei Wochen verschwunden?»

«Ja, schon. Er traut sich nicht mehr nach Hause (не решается, не осмеливается появиться), wegen der beiden Typen. Aber wir telefonieren, und äh, wir treffen uns auch in der Stadt, äh, Joachim wohnt bei Freunden und...»

Müller weiß nicht, ob er sauer oder froh sein soll. Nicht nur Privatdetektive arbeiten mit Notlügen.

 

«Sie schon wieder? Ich koche wohl den besten Kaffee in der Stadt!» Lächelnd öffnet Ilona Schmidt die Tür, und Müller riecht frischen Kaffee.

«Ich musste sofort kommen, Fräulein Schmidt. Ich habe eine Idee. Welche Art Sport treibt Joachim?»

«Was hat denn das mit Joachims Verschwinden zu tun?»

«Vielleicht schon etwas», entgegnet Müller ungeduldig. Warum sind junge Leute immer so kompliziert.

«Tja, er joggt, er geht schwimmen, er hält sich fit. Früher hat er in Berlin Basketball gespielt...»

«Ha, das ist es! Basketball! Streetbasketball!»

«Sie spielen auch? Äh, ich meine, Sie interessieren sich für Streetbasketball?»

Müller weiß nicht, ob das eine Anspielung auf sein Übergewicht ist. Aber er ignoriert die Bemerkung.

«Spielt Joachim Sreetbasketball?»

«Jeder spielt hier Streetbasketball. Ich meine, viele Jungs spielen. In jedem Hof hängt ein Korb, und vier Leute sind gleich gefunden. Ja! Joachim hat hier immer gespielt. Warum fragen Sie?»

Müller erzählt Ilona von dem Film und seiner Idee, dass Joachim wohl dabei ziemlich viel Geld verloren hat. Und bei Wettschulden kennen wohl auch Basketballer kein Pardon. Genau wie im Film...

«Ich kann Joachim ja mal danach fragen...»

«Wieso, er ist doch seit zwei Wochen verschwunden?»

«Ja, schon. Er traut sich nicht mehr nach Hause, wegen der beiden Typen. Aber wir telefonieren, und äh, wir treffen uns auch in der Stadt, äh, Joachim wohnt bei Freunden und...»

Müller weiß nicht, ob er sauer oder froh sein soll. Nicht nur Privatdetektive arbeiten mit Notlügen.

 

Ich habe eine Idee.

Ich kann ihn ja mal danach fragen.

 

 

Im Hotel führt (ведет) er ein langes Telefonat (телефонный разговор, Telefonát) mit Bea und erzählt ihr die ganze Geschichte, von der Erbschaft, von Joachims Verschwinden, vom Streetbasketball, nur seinen Verdacht (подозрение) gegen Bea, den erzählt er nicht.

Er bittet Bea um einen Termin (договориться о встрече) bei Sophie Schönfeld, bei dem sie ihr die ganze Geschichte vortragen (доложить, рассказать перед кем-то) soll und auch fragen, was er mit der restlichen (оставшееся, der Rest – остаток) Zeit in New York anfangen soll (что ему делать с...). Er denkt wieder an den Teil des Honorars, den er ja vielleicht zurückzahlen muss...

 

Müller steht gerade unter der Dusche, als am späten Nachmittag das Telefon klingelt.

«Hallo, Herr Müller. Gratuliere, Sie haben den Fall ja geklärt!»

«Hallo, Frau Schönfelf. Geklärt vielleicht schon (пожалуй да, прояснил-то прояснил), aber Joachim habe ich noch nicht gefunden. Jedenfalls (во всяком случае) scheint es (кажется) ihm gut zu gehen (с ним все в порядке).»

«Der Junge hat wohl (видимо, не так ли) Schwierigkeiten (трудности, schwierig – трудный, сложный)?»

«Ja, vielleicht. Hat Ihnen Bea nicht erzählt vom Streetbaskettball, und äh...»

«Hat sie, hat sie. Ich verstehe davon allerdings nichts und will auch nichts davon verstehen. Ich weiß nur, dass Joachim wohl noch ein bisschen Erfahrung (опыт) sammeln (собрать, т.е. набраться опыта) muss.»

«Frau Schönfeld, haben Sie immer die Wahrheit gesagt oder wussten Sie schon vor meiner Reise von Joachims Problemen...?»

«Er hat mich um Geld gebeten, und ich habe 'nein' gesagt. Er hat genug Geld für sein Studium bekommen. Und ich brauchte einen Erben (наследника, der Erbe), der mit Geld umgehen kann (умеет обращаться).»

«Sagten Sie eben 'brauchte'? Brauchen Sie jetzt keinen Erben mehr?»

Frau Schönfeld lacht.

«Nicht mehr so dringend (неотложно, dringen – проникать; настаивать, требовать), Herr Müller. Ich war in der Zwischenzeit auch bei einem Rechtsanwalt (у адвоката), wie Sie mir geraten haben (посоветовали, raten). Ich werde die Kustsammlung einer Stiftung (фонду) übereignen (передам в собственность, во владение). Und für die Galerie suche ich einen erfahrenen (опытного) Geschäftsführer (делопрозводителя), dafür ist Joachim noch zu jung und unerfahren.'

«Ja und was passiert mit Joachim (случится, станет с ним)...?»

«Wenn er zurück in Berlin ist, wird es sicher in der 'Stiftung Schönfeld' eine Aufgabe für ihn geben (найдется задание). Ah, Herr Müller, wenn Sie Joachim oder seine Freundin Ilona sehen, sagen Sie doch, dass bei der Lufthansa ein Rückflugticket (обратный билет) für beide bereitliegt (лежит наготове). Und Ihnen noch einen schönen Urlaub in New York!»

«Aber Frau Schönfeld...»

 

Müller trocknet sich ab (вытирается, trocken – сухой).

 

Auf den Anrufbeantworter (на автоответчик) von Ilona Schmidt spricht er die Nachricht (сообщение, известие) vom Rückflugticket und bittet die beiden, sich doch mal bei ihm zu melden, wenn sie zurück in Berlin sind.

 

An der Hotelrezeption schickt er ein Fax an Bea: ein gemaltes (нарисованное) Herz (сердце) mit ein paar freundlichen Sätzen (с предложениями, фразами, der Satz)...

Und das Taxi, das vor dem Hotel auf ihn wartet, fährt zum Goethe-Institut, wo er Claudia abholt (забирает, заезжает за ней), zum Essen in das kleine russische Restaurant in Brighton Beach. Er muss ihr unbedingt (обязательно) seine Idee erzählen von der Zweigstelle (о филиале: «ветка+место работы») in New York: 'Muller, Private Investigations'...

 

Im Hotel führt er ein langes Telefonat mit Bea und erzählt ihr die ganze Geschichte, von der Erbschaft, von Joachims Verschwinden, vom Streetbasketball, nur seinen Verdacht gegen Bea, den erzählt er nicht.

Er bittet Bea um einen Termin bei Sophie Schönfeld, bei dem sie ihr die ganze Geschichte vortragen soll und auch fragen, was er mit der restlichen Zeit in New York anfangen soll. Er denkt wieder an den Teil des Honorars, den er ja vielleicht zurückzahlen muss...

Müller steht gerade unter der Dusche, als am späten Nachmittag das Telefon klingelt.

«Hallo, Herr Müller. Gratuliere, Sie haben den Fall ja geklärt!»

«Hallo, Frau Schönfelf. Geklärt vielleicht schon, aber Joachim habe ich noch nicht gefunden. Jedenfalls scheint es ihm gut zu gehen.»

«Der Junge hat wohl Schwierigkeiten?»

«Ja, vielleicht. Hat Ihnen Bea nicht erzählt vom Streetbaskettball, und äh...»

«Hat sie, hat sie. Ich verstehe davon allerdings nichts und will auch nichts davon verstehen. Ich weiß nur, dass Joachim wohl noch ein bisschen Erfahrung sammeln muss.»

«Frau Schönfeld, haben Sie immer die Wahrheit gesagt oder wussten Sie schon vor meiner Reise von Joachims Problemen...?»

«Er hat mich um Geld gebeten, und ich habe 'nein' gesagt. Er hat genug Geld für sein Studium bekommen. Und ich brauchte einen Erben, der mit Geld umgehen kann.»

«Sagten Sie eben 'brauchte'? Brauchen Sie jetzt keinen Erben mehr?»

Frau Schönfeld lacht.

«Nicht mehr so dringend., Herr Müller. Ich war in der Zwischenzeit auch bei einem Rechtsanwalt, wie Sie mir geraten haben. Ich werde die Kustsammlung einer Stiftung übereignen. Und für die Galerie suche ich einen erfahrenen Geschäftsführer, dafür ist Joachim noch zu jung und unerfahren.'

«Ja und was passiert mit Joachim...?»

«Wenn er zurück in Berlin ist, wird es sicher in der 'Stiftung Schönfeld' eine Aufgabe für ihn geben. Ah, Herr Müller, wenn Sie Joachim oder seine Freundin Ilona sehen, sagen Sie doch, dass bei der Lufthansa ein Rückflugticket für beide bereitliegt. Und Ihnen noch einen schönen Urlaub in New York!»

«Aber Frau Schönfeld...»

Müller trocknet sich ab.

Auf den Anrufbeantworter von Ilona Schmidt spricht er die Nachricht vom Rückflugticket und bittet die beiden, sich doch mal bei ihm zu melden, wenn sie zurück in Berlin sind.

An der Hotelrezeption schickt er ein Fax an Bea: ein gemaltes Herz mit ein paar freundlichen Sätzen...

Und das Taxi, das vor dem Hotel auf ihn wartet, fährt zum Goethe-Institut, wo er Claudia abholt, zum Essen in das kleine russische Restaurant in Brighton Beach. Er muss ihr unbedingt seine Idee erzählen von der Zweigstelle in New York: 'Muller, Private Investigations'...

 

Der Junge hat wohl Schwierigkeiten?

Jedenfalls scheint es ihm gut zu gehen.

Gratuliere!

 

Oktoberfest

 

«Oans, zwoa, gsuffa!» (bayerischer Trinkspruch)

 

Die Hauptpersonen dieser Geschichte sind:

Helmut Müller, Privatdetektiv. Er reist wieder einmal in seine alte Heimatstadt, München.

Bea Braun, seine Sekretärin und Mitarbeiterin. Muss leider in Berlin bleiben.

Felix Neumann, ein alter Freund von Müller, lebt in Spanien und besucht das Oktoberfest.

Bruno, ein Stadtstreicher, lebt im Sommer an der Isar und sieht einige merkwürdige Dinge.

Alfred Hübner, Münchner Fotoreporter hat eine tolle Geschichte für seine Zeitung...

Das Oktoberfest ist das größte Volksfest der Welt. Jedes Jahr kommen Menschen aus der ganzen Welt auf die Theresienwiese und amüsieren sich. Einige aber wachen am nächsten Morgen mit einem dicken Kopf auf...

 

 

eher privat – скорее по частному делу (privát)

ausrichten – передать (информацию)

prima – отлично

 

«Büro Müller, Bea Braun am Apparat»

«Guten Tag, mein Name ist Felix Neumann, kann ich bitte Herrn Müller sprechen?»

«Tut mir Leid, Herr Müller ist gerade nicht da, kann ich Ihnen helfen?»

«Nein, oder doch, vielleicht ich,... äh, es ist eher privat. Ich bin ein alter Freund von Herrn Müller aus Spanien und...»

«Ach, Sie sind es, Herr Neumann? Tut mir Leid, ich habe Ihre Stimme nicht gleich erkannt. Also, mein Chef ist gerade bei einem Kunden, aber ich denke, so um drei ist er wieder da. Soll ich ihm etwas ausrichten?»

«Ja, gerne. Sagen Sie ihm, dass ich für ein paar Tage nach Deutschland komme. Ich möchte ihn auch in Berlin besuchen, am Wochenende. Ich rufe aber dann um drei noch mal an, o.k.?»

«Prima. Also dann bis später. Auf Wiederhören!»

«Auf Wiederhören!»

 

Bea Braun notiert auf einen Zettel:

Felix Neumann aus Spanien hat angerufen. Kommt am Wochenende nach Berlin. Ruft um drei noch einmal an.

 

Tut mir Leid, Herr Müller ist gerade nicht da, kann ich Ihnen helfen?

Soll ich ihm etwas ausrichten?

 

 

das Fest – праздник

das Oktoberfest – праздник пива в Мюнхене

buchen – заказывать, бронировать

Das Hotel ist ausgebucht – нет свободных номеров

die Pension /читается: пансион/

schauen – смотреть

die Heimat – родина

die Reservierung bestätigen – подтвердить заказ, бронирование

aufschreiben – записывать

 

«Touristikzentrum München. Information. Guten Tag!»

«Guten Tag. Mein Name ist Neumann. Ich rufe Sie aus Spanien an. Ich suche ein Zimmer für einige Tage. Zum Oktoberfest. Können Sie mir helfen?»

«Zum Oktoberfest? Das ist schwierig. Die Hotels sind alle ausgebucht. Wann genau brauchen Sie das Zimmer?»

«Drei Nächte. Vom 24. – 27. September. Es kann auch gern ein Zimmer in einer Pension sein.»

«Tja, Herr Neumann, einen Moment, ich schau mal... ja, hier habe ich etwas. Pension NEUE HEIMAT, in Haidhausen, in der Sedanstraße 15. Ich gebe Ihnen die Telefonnummer: 448 73 77. Bitte bestätigen Sie die Reservierung selbst.»

«Warten Sie einen Moment bitte, ich schreibe mir gerade die Adresse und Telefonnummer auf. Also das war die Pension Neue Heimat Sedanstraße Nummer...?»

«Nummer 15. Telefon 4487377. Haben Sie's?»

«Ja, Danke. Auf Wiederhören!»

 

Felix Neumann ist zufrieden. Seine Reise nach Deutschland ist organisiert. Er freut sich auf das Oktoberfest und das Wochenende mit seinem alten Freund Helmut in Berlin.

 

Das ist schwierig. Die Hotels sind alle ausgebucht.

Tja, Herr Neumann, einen Moment, ich schau mal...

Warten Sie einen Moment bitte, ich schreibe mir gerade die Adresse und Telefonnummer auf.

 

 

das Gepäck – багаж

kaum Gepäck haben – почти не иметь никакого багажа

die Tasche abstellen – ставить сумку /в сторону/

die bequeme Kleidung anziehen – одевать удобную одежду

die Wiese – луг

stattfinden – состояться

das Volk – народ

gleich – равный, одинаковый

in die gleiche Richtung – в том же направлении

schieben – толкать

sich schieben – проталкиваться, тесниться

das Zelt – палатка

der Krug – кувшин; кружка

der Ton – глина

blasen – дуть

die Blaskapelle – духовой оркестр

unglaublich – невероятно

Bier brauen – варить пиво

Hofbräu – придворная пивоварня

fröhlich – радостный

riesig – огромный

das Holz – древесина

die Maß – литровая кружка пива

das Hendl – жареный цыпленок (баварск.)

 

Die Lufthansamaschine aus Barcelona landet pünktlich um 15 Uhr 45 auf dem Münchner Flughafen. Felix nimmt die S-Bahn und ist nach 40 Minuten am Ostbahnhof. Von dort kann er zu Fuß bis zur Pension NEUE HEIMAT gehen. Er hat kaum Gepäck – nur eine kleine Reisetasche. In der Pension zeigt ihm eine freundliche ältere Frau sein Zimmer. Er stellt seine Tasche ab, zieht sich bequeme Kleidung an und fährt dann mit der U-Bahn zur Theresienwiese. Dort findet jedes Jahr Ende September das größte Volksfest der Welt statt: das Oktoberfest!

 

Alle Menschen, die aus der U-Bahn kommen, gehen in die gleiche Richtung wie Felix. Italiener, Japaner, Amerikaner, Schweden, Franzosen, Menschen aus allen Ländern der Welt schieben sich in Richtung Festwiese. In riesigen Zelten sitzen Tausende von Touristen und natürlich Münchnern und trinken Bier. Das Bier gibt es in großen Einliterkrügen aus Glas oder Ton. In jedem Zelt spielt eine Blaskapelle bayerische Musik. Viele Leute singen mit. Es ist unglaublich laut, aber alle sind fröhlich, lachen, einige tanzen.

Felix geht in das 'Hofbräu-Zelt'. Endlich findet er einen Platz an einem riesigen Holztisch. Er bestellt eine 'Maß' und ein 'Hendl' und freut sich mit allen anderen.

 

Es ist unglaublich laut.

 

 

aufwachen – просыпаться

fürchterliche Kopfschmerzen – ужасная головная боль

spüren – чувствовать, ощущать

rütteln – трясти

das Papier – бумага

die Papiere – документы

packen – хватать

die Isar – название реки

allmählich – постепенно

instinktiv – невольно, инстинктивно (instinktív)

die Brieftasche – кошелек, бумажник

bestehlen – обокрасть (bestahl – bestohlen)

das Revier – полицейский участок

Oh, ist mir schlecht – Как же мне плохо

 

«Hallo! Hallo Sie!»

Felix wacht auf. Er hat fürchterliche Kopfschmerzen. Er spürt, wie jemand ihn am Arm rüttelt.

«Oh, mein Kopf. Mein Kopf!»

«Aufstehen! Aufstehen!» Ein Polizist packt Felix am Arm und hilft ihm. «Ihre Papiere, bitte!»

«Oh, ist mir schlecht. Wo bin ich? Was ist passiert? Oh, mein Kopf!» Felix steht vor zwei Polizisten. Er ist aber nicht mehr auf dem Oktoberfest, sondern an einem Fluss. Da sind Blumen, Gras, Bäume...

«Wo bin ich?» wiederholt Felix.

«In München», sagt lächelnd einer der Polizisten, «genauer an der Isar. Sie haben wohl gestern eine Maß zu viel getrunken, wie?»

Allmählich erinnert sich Felix. Ja, er war auf dem Oktoberfest, aber dann... Er will auf die Uhr schauen. Aber da ist keine Uhr. Instinktiv sucht er seine Brieftasche. Weg! Keine Uhr, keine Brieftasche.

«Meine Uhr! Meine Brieftasche! Mein Geld! Man hat mich bestohlen!»

«Ganz ruhig, junger Mann. Jetzt kommen Sie mal mit auf das Revier, und dann klären wir die Sache...»

 

Ich habe fürchterliche Kopfschmerzen.

Ihre Papiere, bitte!

Oh, ist mir schlecht!

Was ist passiert?

Man hat mich bestohlen!

Ganz ruhig, junger Mann.

 

der Beamte – служащий

er weiß es nicht mehr – он не помнит

sich erinnern – помнить, вспоминать

 

Auf dem Revier erklärt Felix den Beamten, wer er ist und was er in München macht. Nur an gestern Abend kann er sich nicht mehr erinnern. Oktoberfest, Hofbräu-Zelt, eine Maß Bier, oder waren es zwei? Er weiß es nicht mehr, er kann sich nicht mehr erinnern. Und dann diese Kopfschmerzen...

 

Ich weiß es nicht mehr.

 

 

Ich bin es – Это я

verbinden – соединить

blöd – глупый, дурацкий

die Maschine – самолет

der Quatsch – чепуха, ерунда

die Leitung – проводка, телефонная линия

auflegen – повесить трубку

einschlafen – заснуть

 

Zurück in der Pension ruft Felix in Berlin an.

«Büro Müller, Bea Braun am Apparat.»

«Tag, Frau Müller. Ich bin's, Felix Neumann. Ist Helmut da?»

«Moment, ich verbinde Sie, Herr Neumann!»

«Hallo, Felix, wie geht's? Wie schmeckt das Bier auf dem Oktoberfest? Wann kommst du?»

«Mensch, Helmut! Mir ist was ganz Blödes passiert...»

Und er erzählt seinem Freund die ganze Geschichte: sein Besuch auf dem Oktoberfest, das Aufwachen an der Isar, kein Geld, keine Papiere, die Polizei, das Revier.

 

Als Felix mit seiner Geschichte fertig ist, sagt Helmut:

«Hör mal, ich komme mit der nächsten Maschine nach München. Gib mir doch die Adresse von deiner Pension. Und du bleibst, wo du bist. In drei Stunden bin ich da.»

«Aber Helmut, das ist doch Quatsch, das...»

Aber aus der Leitung kommt nur ein 'Tuut, Tuut'. Müller hat aufgelegt.

Felix legt sich auf sein Bett, nimmt zwei Aspirin gegen die fürchterlichen Kopfschmerzen und schläft sofort ein.

 

Ich bin's, Felix Neumann. Ist Helmut da?

Moment, ich verbinde Sie, Herr Neumann!

Wie geht's?

Wie schmeckt das Bier?

Mensch, Helmut! Mir ist was ganz Blödes passiert...

 

 

tief – глубоко

fest – крепко

wenigstens – хоть, хотя бы, как минимум

betrachten – созерцать, осматривать

sich umarmen – обняться

Und jetzt an die Arbeit – А теперь за работу

nämlich – именно; дело в том, что...

das Opfer – жертва

ausrauben – ограбить

herausfinden – выяснить

als Tourist verkleidet – переодетый туристом

der Rest – остаток, остальное

Deine Aufgabe ist folgende – Твоя задача следующая

hinter mir her – вслед за мной

beobachten – наблюдать

um mich herum – вокруг меня

 

Langsam öffnet Felix die Augen. Er hat tief und fest geschlafen. Jemand ist in seinem Zimmer.

«Helmut?»

«Ja, mein Lieber, ich bin hier.»

«Wie kommst du denn so schnell hierher? Wie spät ist es? Hab' ich fest geschlafen! Wenigstens habe ich jetzt keine Kopfschmerzen mehr.»

Müller betrachtet seinen Freund.

«Du hast nicht nur fest, sondern auch lange geschlafen. Wir haben heute Mittag telefoniert, und jetzt ist es sechs Uhr. Wie geht es dir?»

«Schon besser, jetzt wo du da bist.»

 

Felix steht auf, und die beiden Freunde umarmen sich.

«So, und jetzt an die Arbeit. Ich habe nämlich einen Plan. Wenn deine Geschichte stimmt, dann suchen irgendwelche Gangster ihre Opfer auf dem Oktoberfest, rauben sie aus und bringen sie dann an die Isar. Ich weiß bloß nicht, wie sie das machen. Aber das finden wir schon noch heraus. Heute Abend gehe ich auf's Oktoberfest, als Tourist verkleidet. Du gibst mir deine Sachen. Dieses bunte Hemd ist gerade richtig, und deine grüne Sommerhose auch. Dazu ein paar Sandalen. Den Rest mache ich dann schon. Deine Aufgabe ist folgende: Du gehst immer hinter mir her und beobachtest alles, was um mich herum passiert. Klar?»

«Klar!»

 

Wie spät ist es?

So, und jetzt an die Arbeit.

Das finden wir schon noch heraus.

Deine Aufgabe ist folgende:...

 

 

sich auf den Weg machen – отправляться в путь

am Tag davor – за день до этого

der Lärm – шум

gleichzeitig – одновременно

krachen – трещать, грохотать

die Schürze – фартук

bedienen – обслуживать

die Bedienung – обслуживание; обслуживающий песонал

das Wechselgeld behalten – оставить сдачу (себе)

der Schluck – глоток

das Gemüt – душа, душевное состояние

gemütlich – уютно, «душевно»

das bunte Treiben – оживление, «пестрая суета»

aufpassen – внимательно следить

Ärger machen – делать неприятности, хулиганить

vollkommen überfüllt – совершенно переполненный

der Gang – коридор, проход

ab und zu – время от времени

sauer – кислый

das Sauerkraut – кислая капуста

Würstchen mit Sauerkraut – сосиски с кислой капустой

plötzlich – вдруг

ein merkwürdiges Gefühl – странное чувство, ощущение

der Magen – желудок

drehen – кружиться, вращаться

hinten – сзади, позади

Ihm ist schwindlig – У него кружится голова

 

Die beiden Freunde machen sich auf den Weg. Müller geht zur U-Bahn Station, Felix etwa 50 Meter hinter ihm. Müller steigt in die U-Bahn, Neumann einen Waggon dahinter. Der Detektiv geht in das 'Hotbräu-Zelt' und setzt sich an einen Tisch. Felix setzt sich an einen Tisch etwas weiter weg.

Das Bierzelt ist genauso voll wie am Tag davor. Der gleiche Lärm, die gleiche Blasmusik, lachende und singende Menschen schieben sich durch das Zelt. Bedienungen tragen acht bis zehn Maßkrüge gleichzeitig und stellen sie krachend auf die Tische.

 

«Fräulein, eine Maß!» Eine Frau im Dirndl (das Dirndl = die Schürze) kommt zu Müller und stellt einen Krug auf den Tisch. Müller holt seine Brieftasche und gibt der Frau 10 Mark.

«O.k., Miss!» Er zeigt mit der Brieftasche, dass die Bedienung das Wechselgeld behalten kann.

«Prost, Miss. Gsuffa, hä, hä!»

Die Frau nimmt das Geld, betrachtet kurz die dicke Brieftasche und lächelt.

«Amerikaner?»

«Yes, Amerikaner. New York!» Auch Müller lächelt und trinkt einen großen Schluck Bier.

«Prost, Mister!» ruft die Bedienung und geht zum nächsten Tisch.

Müller sitzt gemütlich vor seinem Bier und betrachtet das bunte Treiben um ihn herum. Bedienungen tragen Bierkrüge, die Menschen essen und trinken, lachen und singen. Dazwischen stehen einige Männer in Uniform. Sie passen auf, dass niemand Ärger macht. Ärger ist schlecht für das Geschäft.

Eine Stunde später ist das Zelt vollkommen überfüllt. Menschen stehen in den Gängen, suchen einen Sitzplatz. Müller bekommt gerade sein zweites Bier und Würstchen mit Sauerkraut. Fünf Tische weiter sitzt Felix. Müller sieht, wie sein Freund ihn ab und zu beobachtet. Dann nimmt er einen großen Schluck Bier und beginnt, seine Würstchen zu essen.

 

Plötzlich hat er ein merkwürdiges Gefühl im Magen, und in seinem Kopf fängt es an, sich zu drehen wie ein Karussel. Er fragt die Bedienung: «Bitte, Miss, the toilet, please?»

«Die Toiletten sind ganz hinten. Da rechts hinten.»

Die Bedienung zeigt lächelnd auf eine Tür am Ende des Zeltes.

Dort steht ein Mann in Uniform. Als Müller endlich dort ankommt, ist ihm unglaublich schlecht und schwindlig.

 

Fräulein, eine Maß!

Sie passen auf, dass niemand Ärger macht.

Die Toiletten sind ganz hinten. Da rechts hinten.

Mir ist schwindlig

 

 

der Bart – борода

bärtig – бородатый

sonst – иначе, в противном случае

der Busch – куст

riechen – нюхать; слышать запах

ablehnen – отклонять

das Gesicht – лицо

schmutzig – грязный

das Loch – дырка

die Klaue – коготь; лапа с когтями

klauen – стащить

die Kohle – уголь; деньжата (жарг.)

 

«He, Kollege, aufwachen!»

«Was? Oh, mein Kopf, mein Kopf!»

Müller wacht langsam auf.

«He, Kollege, schnell, aufwachen! Gleich kommt die Polente, die Polizei, Mensch!»

Jemand zieht Müller am Arm. Er öffnet die Augen. Ein bärtiger alter Mann versucht, ihm zu helfen.

«Du musst aufstehen, die Polizei darf dich nicht finden. Die nehmen dich sonst mit.»

Der alte Mann zieht den Detektiv hinter einen Busch. Müller setzt sich auf den Boden. Er hört ein Auto. Langsam fährt der Wagen an den beiden vorbei.

Der alte Mann gibt Müller eine Flasche.

«Da, trink einen Schluck, das hilft!» Als Müller den Alkohol riecht, wird ihm gleich wieder schlecht. Dankend lehnt er ab. Der Mann nimmt die Flasche und trinkt.

«Frühstück!» sagt er und lächelt.

Unser Detektiv betrachtet den Alten. Braunes Gesicht, langer, grauer Bart, schmutzige Haare. Er trägt einen alten, kaputten Mantel, einen Pullover mit Löchern, eine schmutzige Hose.

Müller sieht sich um. Bäume, Büsche, ein Fluss. Plötzlich ist sein Kopf klar. Die Isar! Er ist an der Isar, genau wie Felix! Aber... wie ist er hierher gekommen? Seine Brieftasche – verschwunden!

 

«Ich heiße Bruno!» Der Alte gibt dem Detektiv die Hand.

«Helmut.»

«Wo willst du denn hin?»

Müller überlegt. Dann sagt er schnell: «Ich will nach Berlin.»

«Kein Gepäck?»

«Nee, geklaut.»

«Keine Kohle?»

«Äh, nein, kein Geld.»

«Dann komm mit. Leichte Arbeit, leichtes Geld.»

 

Wo willst du denn hin?

Ich habe keine Kohle.

Dann komm mit.

 

 

quer – поперек, наискосок

überqueren – пересечь

der Verkehr – движение транспорта

der Großmarkt – оптовый рынок

die Halle – большой зал, павильон

die Last – ноша, груз

der Lastwagen – грузовик

laden – грузить

entladen, abladen – разгружать

Worauf hast du Lust? – Что тебе хочется?

das Obst – фрукты

das Gemüse – овощи

Das reicht = Das genügt – Этого достаточно, это является достаточным

ähnlich – похожий, подобный

der Becher – кубок, бокал; /здесь/ бумажный стаканчик

sich unterhalten – беседовать

fassen – хватать, схватывать

der Hinterkopf – затылок

die Beule – шишка, желвак

die Verletzung – повреждение

kommste = kommst du

erledigen – закончить, уладить, сделать

meinen – иметь в виду

das Kloster – монастырь

gratis – бесплатно

braten – жарить/ся/

Also dann! – Ну, тогда пока!

 

Müller geht mit Bruno die Isar entlang. Sie überqueren eine Straße ohne Verkehr.

«Bruno, wie spät ist es?»

Ohne auf die Uhr zu schauen, antwortet Bruno:

«Kurz vor sieben. Jeden Morgen um halb sieben kommt die Polente. Immer pünktlich. Und um sieben geht's zur Arbeit...»

 

Wenige Minuten später stehen die beiden vor der Großmarkthalle. Eine lange Schlange von Lastwagen wartet auf das Entladen.

 

«Worauf hast du Lust, Helmut? Obst oder Gemüse?»

«Wie bitte? Äh, am liebsten esse ich Äpfel.»

Nach einer Stunde hat Bruno keine Lust mehr.

«Das reicht, Kollege. Komm, wir gehen frühstücken.»

Ein Mann, den sie alle 'Chef' nennen, gibt ihnen zehn Mark für eine Stunde Äpfel abladen und schenkt ihnen noch eine Tüte Äpfel.

Sie gehen zu einem Kiosk. Dort stehen ein paar Männer, die alle Bruno sehr ähnlich sehen. Müller bestellt sich einen Kaffee im Becher. Keiner will wissen, wer er ist, woher er kommt, wohin er geht. Er ist mit Bruno gekommen, und das genügt. Die Männer unterhalten sich.

Müller hört nicht zu. Er denkt an gestern Abend. Er kann sich an das Bierzelt erinnern, an die Bedienung. Dann ist er irgendwann auf die Toilette gegangen. Der Mann in Uniform. Und dann? Er fasst sich an den Hinterkopf. Keine Beule, nichts. Alles wie bei Felix, keine Verletzung. Aber was dann? Wer hat ihn an die Isar gebracht? Und wann?

 

«Kollege, kommste mit in die Stadt?»

«Nein Bruno, ich muss noch etwas erledigen...»

«Na gut, treffen wir uns Mittag bei Anna?»

«Bei Anna?» Müller versteht nicht. «Was meinst du damit?»

«Na, Mensch, das 'St. Anna Kloster'. Da gibt es Mittagessen gratis, Kollege.»

Müller denkt an seinen Magen und lehnt ab.

«Wir können uns ja am Nachmittag wieder an der Isar treffen, Bruno.»

«Nee, nee, Kollege. Erst am Abend. Am Nachmittag liegen da zehntausend Menschen und braten in der Sonne. Also dann!»

Bruno verabschiedet sich von ein paar' Kollegen' und geht in die Stadt. Müller trinkt noch einen zweiten Kaffee und fragt nach der nächsten U-Bahn Station.

 

Worauf hast du Lust, Helmut?

Was meinst du damit?

Nein Bruno, ich muss noch etwas erledigen...

Also dann!

 

 

sich Sorgen machen – беспокоиться

warnen (vor etwas) – предостерегать, предупреждать

wichtig – важный

zusammenfassen – подводить итог, обобщать

taub – глухой

betäuben – охмурять, усыплять

der Ganove – вор (жарг.) (Ganóve)

immerhin – все же

 

In der Pension NEUE HEIMAT sitzt Felix Neumann beim Frühstück. Als sein Freund Helmut kommt, steht er auf und sagt:

«Mensch, Helmut, wo warst du? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!»

Der Detektiv setzt sich, trinkt seinen dritten Kaffee und erzählt.

«Genau wie bei mir! Nur hat mich kein Bruno vor der Polizei gewarnt.»

«Und dieser Bruno ist für uns ganz wichtig», unterbricht der Detektiv. «Fassen wir zusammen: Wir gehen beide auf das Oktoberfest, in das gleiche Bierzelt. Wir trinken ein oder zwei Bier. Dann wird uns schlecht, wir gehen auf die Toilette. Dann wachen wir beide an der Isar auf, mit fürchterlichen Kopfschmerzen, aber ohne Verletzungen. Unser Geld ist verschwunden. Also: Irgend jemand hat uns im Bierzelt beobachtet und dann betäubt. Aber wer? Und wie?»

«Vielleicht die Bedienung?»

«Nein, das glaube ich nicht. Die hat ja den ganzen Abend gearbeitet. Ich glaube, das sind mehrere Ganoven. Wie sonst sind wir an die Isar gekommen? Ich bin schließlich nicht leicht. Ich meine, ich wiege immerhin fast 90 Kilo.»

Felix sieht seinen Freund an und fragt: «Und was machen wir jetzt?»

«Bruno!»

«Wie bitte? Was heißt 'Bruno'?»

«Ich glaube, Bruno kann uns helfen. Schau mal: Jeden Tag ist es das gleiche Spiel. Oktoberfest – Bierzelt – Toilette – Isar. Endstation Isar. Und Bruno wohnt praktisch an der Isar. Er schläft jede Nacht dort. Heute nacht schlafen wir auch dort, verstehst du? So, und jetzt möchte ich noch einen Kaffee!» Und Müller trinkt seine vierte Tasse.

 

Mensch, Helmut, wo warst du? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!

Genau wie bei mir!

Fassen wir zusammen:...

Nein, das glaube ich nicht.

 

 

sich vorbereiten – подготовиться

der Badegast – купальщик, курортник

Außenseiter – 'аутсайдер', человек, находящийся вне общества

die Heimat – родина

heimatlos – бездомный, бродяга

scheitern – терпеть поражение, неудачу

der Gescheiterte – потерпевший неудачу, неудачник

am Rand der Gesellschaft stehen – стоять ‘на краю общества’ = быть маргиналом

das Feuer – огонь

das Lagerfeuer – костер

der Kumpel – дружок, приятель

nicken – кивать

die Decke – одеяло

die Schulter – плечо

sozusagen – так сказать

 

Am Abend gehen unsere beiden Freunde an die Isar.

Sie haben sich gut vorbereitet: Am Nachmittag haben sie einen alten Freund besucht, Alfred Hübner. Alfred arbeitet als Fotoreporter bei einer Münchner Zeitung. Als Müller ihm seinen Plan erklärte, war er begeistert. Alfred gab den beiden einen alten Pullover, eine Hose und eine Decke.

Im Supermarkt hat Helmut dann noch zwei Liter billigen Rotwein und eine Taschenlampe gekauft.

 

Auf dem Weg zum Treffpunkt an der Isar kommen den beiden die letzten Badegäste entgegen. Jetzt, am Abend, treffen sich hier andere Menschen, die Gruppe der Außenseiter, der Heimatlosen, der Gescheiterten – alle, die am Rand der Gesellschaft stehen.

In der Nähe vom Ufer sitzen ein paar Männer an einem Lagerfeuer.

 

«Hallo, Helmut!»

Bruno hält eine Weinflasche in der Hand und lädt die beiden Freunde ein, sich zu ihm zu setzen.

«Hallo!» antwortet Müller. «Das ist Felix, ein Kumpel von mir.»

Die Männer nicken. Bruno kennt Helmut. Helmut kennt Felix – in Ordnung. Keiner fragt woher?, warum?, wohin? Nach ein paar Stunden sitzen nur noch Bruno, Helmut und Felix am Feuer. Alle drei haben Decken oder Mäntel um die Schultern gelegt. Es ist kühl geworden.

«Du, Bruno!»

«Hm!»

«Bruno, hast du in den letzten Tagen irgend etwas Merkwürdiges hier gesehen? Ich meine hier, sozusagen in deinem Schlafzimmer?»

Bruno schaut Müller lange an. Dann sagt er:

«Von der Polizei bist du nicht. Das rieche ich. Was willst du also?»

Der Detektiv erzählt, was ihm und Felix passiert ist Bruno hört zu, ohne etwas zu sagen. Dann trinkt er einen großen Schluck Rotwein. «Sie kommen immer um 12.»

«Wer?»

«Weiß ich nicht.»

«Wie viele?»

«Mindestens zwei. Ein Auto kommt, dann höre ich Stimmen.»

«Wo?»

«Immer an der gleichen Stelle. Wo du auch gelegen hast. Es gibt nur diesen einen Weg, wo man mit dem Auto fahren kann.»

«Danke, Bruno.»

 

Das ist Felix, ein Kumpel von mir.

 

 

dunkel – темно

lauschen – прислушиваться

Pst! – Тcc!

Und dann los! – А потом давай, за дело, поехали!

schleppen – тащить, таскать

hoffentlich – будем надеяться

die Vorsicht – осторожность

Vorsicht! – Осторожно!

rückwärts – назад, обратно

häßlich – уродливый, отвратительный

rauschen – шуршать, шелестеть

das Geräusch – шум

die Stille – тишина

vorhin – до этого, прежде

rasen – мчаться

der Schein – свет

der Scheinwerfer – прожектор

abhauen – отрубать

Jungs, ich hau ab – Парни, я смываюсь

festhalten – задержать

 

Helmut Müller, Felix Neumann und Bruno liegen hinter einem Busch und lauschen in die Dunkelheit.

«Pst, ich höre was!»

Tatsächlich. Langsam kommt ein Auto ohne Licht den Weg entlang.

«Wir warten, bis sie vorbei sind. Und dann los!»

Felix gibt mit der Taschenlampe Lichtsignale.

«Hoffentlich hat Alfred aufgepasst!»

«Na klar, du kennst doch Alfred. Wenn der eine gute Story riecht... So, los jetzt!

Die drei springen auf und schleppen Steine, Äste und eine Parkbank auf den Weg. Sie bauen eine Barrikade.

«Vorsicht, das Auto kommt zurück!»

Langsam rollt das Auto, wieder ohne Licht, den Weg entlang. Diesmal rückwärts.

Mit einem häßlichen Geräusch fährt der Wagen in die Barrikade.

Stille.

Dann geht die Tür auf. Die drei hören:

«Idiot! Kannst du nicht aufpassen? Du bist in den Wald gefahren!»

«Quatsch! Ich kenn doch den Weg. Das war vorhin noch nicht da. Mach mal Licht an!»

 

In diesem Augenblick rasen zwei Polizeiautos mit Scheinwerfern und Blaulicht den Weg entlang. Bruno sagt zu Helmut: «Jungs, ich hau ab. Es war nett mit euch. Tschüs!»

Dann geht alles ganz schnell. Die Polizisten springen aus dem Auto und halten die beiden Männer fest. Müller erkennt einen der beiden. Es ist der Mann, der im Bierzelt vor der Toilette stand...

Dann kommt Alfred plötzlich ins Licht. Er fotografiert.

 

Pst, ich höre was!

So, los jetzt!

Vorsicht!

Mach mal Licht an!

Jungs, ich hau ab.

Es war nett mit euch. Tschüs!

 

 

der Tropfen – капля

die K.o.-Tropfen – усыпляющее средство (подмешанное в преступных целях) (разг.)

der Wachmann – сторож, охранник

gehören (zu etwas) – относиться, принадлежать

begleiten – сопровождать

die Begleitung – сопровождение

bewusstlos – без сознания

Ganz schön clever! – Хитро придумано!

die Zeitung zusammenlegen – сложить газету

 

Felix und Helmut sitzen in der Pension beim Frühstück.

Die Tür geht auf, und herein kommt Alfred.

«Guten Morgen, Freunde! Schaut mal, was ich euch mitgebracht habe.» Er gibt jedem der beiden ein Exemplar der Abendzeitung.

 

Vorsicht auf der Wiesn (= die Festwiese):

K.o.-Tropfen im Bier

 

«K.o.-Tropfen! Die haben uns also was ins Bier getan!»

«Tja, und ihr wart nicht die ersten Opfer. Das Ganze funktionierte so: Die beiden Männer gestern Nacht waren Wachmänner aus dem Hotbräuzelt. Die Bedienung gehörte auch zur Bande. Sie haben die Gäste beobachtet und ihre Opfer ausgesucht. Touristen mit Geld und ohne Begleitung. Am liebsten Ausländer. Die Bedienung hat die Tropfen ins Bier getan. Das Opfer musste dann auf die Toilette gehen und ist dort bewusstlos geworden. Dann haben die Wachleute das Opfer ganz 'offiziell' aus dem Zelt getragen. Dann haben sie die Opfer ausgeraubt und hierher gebracht.»

«Ganz schön clever!» Felix legt die Zeitung zusammen.

«Die darf ich doch mitnehmen, oder? Zu Hause glaubt mir sonst kein Mensch!»

 

Ganz schön clever!

 

 

Ach übrigens – Да, кстати, между прочим...

der Ausweis – удостоверение

Glück gehabt – повезло

 

Alfred bringt seine beiden Freunde zum Flughafen. Als sie sich verabschieden, sagt Alfred:

«Ach übrigens, Felix, die Polizei hat mir noch etwas mitgegeben. Gehört das dir?»

«Meine Brieftasche! Das Geld ist weg, aber alle anderen Papiere sind noch da! Meine Kreditkarten, mein Ausweis! Mensch, Alfred!»

«Tja, Glück gehabt, mein Lieber.»

Die drei umarmen sich.

«Also, das nächste Mal treffen wir uns aber in Barcelona!»

«Oder in Berlin!»

«Oder in München!»

 

Ach übrigens,...

Gehört das dir?

Tja, Glück gehabt, mein Lieber.