Zum Begriff der Darstellungsarten

 

Die Darstellungsarten (-weisen) sind Textteile, die an eine bestimmte sprachliche Form gebunden sind je nach dem Zweck und der Art der Aussage. Jede Mitteilung ist an einen Empfänger gerichtet und soll zweckmäβig ausgeformt werden.

Die Darstellungsarten sind sowohl für die Textgestaltung als auch für die Textinterpretation von Bedeutung.

Im Anschluss an die antike Moduslehre ist es heute vor allem in der methodischen Fachliteratur üblich geworden, den Terminus Darstellungsart in der Bedeutung eines Systems von methodischen Modellen für den Aufsatzunterricht zu verwenden.

Darstellungsarten sind relativ isolierte „Teilstücke von Kommunikationsvorgängen“.

Die für die Darstellungsarten relevanten Elemente von Texten sind relativ fest miteinander verbunden und treten in einer bestimmten Anordnung auf. Auf solche Weise werden die Darstellungsarten auch „Bindeglied zwischen der sprachlichen Gestaltung und dem Textaufbau und der eigenen thematischen Komposition“. Je nach dem Charakter des jeweiligen Typs des Darstellung werden diese relativ festen Kombinationen von Elementen in bestemmter Anordnung von einer Gruppe von Stilzügen geprägt.

Die einzelnen Darstellungsarten können als komplexe fakultative Varianten bei Texten mit sachgerichteter Information fungieren. So kann ein Ereignis sprachlich z.B. als Bericht und auch als Erzählung dargestellt werden.

2. Klassifikation der Darstellungsarten.

Die Gestaltungsarten der Rede werden auf verschiedene Weise begründet und voneinander abgegrenzt.

1) Fleischer und Michel unterscheiden: Beschreibung, Bericht, Erörterung, Erzählung, Schilderung, Betrachtung, denen zugrunde Beschreiben, Berichten, Erörtern usw. liegen. Sie gehen davon aus, dass hier verschiedene Sachverhalte dargestellt werden (Gegenstand, Vorgang) und dass die Information objektiv und subjektiv gefärbt sein kann und deren Anteil auch verschieden werden kann.

  objektiv subjektiv
Gegenstand Beschreibung Schilderung
Vorgang Bericht Erzählung
Problem Erörterung

Zum Grundtyp gehören nur die ersten 2 Spalten, da Erörterung nur in einigen Klassifikationen erscheint und Schwierigkeiten mit ihrer Einordnung bringt.

2) Die Darstellungsarten lassen sich auch nach der Reaktion des Verfassers auf bestimmte Sachverhalte der Realität klassifizieren: Es gibt informative und impressive Grundtype.

Dem informativen Grundtyp können folgende Stilzüge zugeordnet werden:

Objektivität im weitesten Sinne (Distanzierung des Verfassers vom Sachverhalt), Exaktheit, Klarheit, logischer Aufbau, relative Kürze.

Der expressive Grundtyp charakterisiert sich durch:

Subjektivität im weitesten Sinne (Eindruckt der Kontakthaltung zum Sachverhalt), Lockerheit der Darstellung, relative Breite.

3. Die Darstellungsarten. 3.1. Sachbetontes Informieren

3.1.1. Berichten (Protokol, Arbeits-, Sport-, Wetterbericht, wissenschaftlicher Bericht, Chronik, Lebenslauf, Reportage) -

- ein Verfahren, das der informativen Vorgangsdarstellung dient und objektiv geprägt ist, also eine objektive Wiedergabe des Sachverhalts. Wie verschieden die Formen des Berichts sein mögen, ihr Sinn besteht darin, den Empfänger über den Ablauf eines Geschehens zu informieren.

Merkmale:

• lückenlos

• Zeitform – Präteritum, im Wetterbericht – Präsens (oder Futur)

• Passivgebrauch

• Indikativ und Konjunktiv (in der indirekten Rede)

• unpersönliche Sätze

3.1.2. Beschreiben-

- informatives Darstellen von Gegenständen und Zuständen, Übermittlung von Fakten. Der objektive Grundtyp weist auf die sachgerichtete Information des Empfängers; dabei tritt die persönliche Einteilnahme des Verfassers zurück. Es setzt das Beobachten voraus.

Merkmale:

• planmäβige und systematische Erfassung

• sprachliche Fixierung von Merkmalen (äuβere Beschaffenheit, Funktionsweise, innere Zusammenhänge…)

• klare Gliederung, Ordnungsprinzip

• Exaktheit

• verstehbare und präzise Darstellung aller Teile.

• hoher Anteil von Adjektiven (8-12 % des gesamten Wortschatzes im Vergleich zu 1-3% Vorgangsdarstellung) in der Gegenstandbeschreibung.

• Substantive schildern Gegenstände, Merkmale und Zustände

• bildhafte Vergleiche

• Zeitform – Präsens mit wenigen Abweichungen.

3.1.3. Referieren.

In Rahmen der sprech-sprachlichen Kommunikation kommt dem Referieren eine groβe Bedeutung zu. Ein höherer Kreis wird vom Inhalt eines Textes, der ihm nicht zugänglich war, in Kenntnis gesetzt. Dabei kann der Ausgangstext sowohl schriftlich vorgelegen haben, als auch mündlich über Radio, Fernsehen oder bei Veranstalltungen (Vortträge, Foren, Kongresse, Vorlesungen, Seminare) übermittelt worden sein.

Je nach der Kommunikationsabsicht können beim Referieren 2 Methoden angewendet warden. Das sind:

die descriptive Methode des Referierens des Artikels;

die referierende Methode.

Beim deskriptiven Methode wird angegeben, womit sich das Original befasste und unter welchen Schwerpunkte die Thematik behandelt wurde. Der eigentliche Inhat der Darstellung wird nicht vermittelt.

Bei der referierenden Methode gerift der Rferierende die Hauptgedanken des Textes (schriftlichen oder mündlichen) auf und übermittelt die Hauptangaben seinen Kommunikationspartnern.

Beide Methoden fordern eine knappe, sachliche und ziehlorientierte Formulierung. Referieren als Darstellungsart gehört zu den sachbetohnten Informieren. (Inhaltsangabe – nach Fabeltext, Referieren – Artikel aus dem Bereich der Presse).